Manche Pflanzen blühen selten oder nicht und besitzen doch große Ausstrahlungskraft. So eine ist die Weidenblättrige Sonnenblume Helianthus salicifolius, eine Verwandte unserer bekannten Sonnenblume, allerdings eine ausdauernd wachsende. Die Pflanze bildet glatte, grüne, rotbraun angelaufene Stiele, die bis zur Spitze dicht mit auffallend langen und schmalen Blättern besetzt sind. Die Blätter werden bis 30 oder 40 cm lang, die Triebe beachtliche 2–2,5 m hoch, je nach Standort. Die Pflanze wirkt extravagant. Blüten sind da gar nicht vonnöten. Sie erscheinen erst im September und Oktober. Nicht selten kommt es gar nicht so weit. Wenn doch, sitzen sie gelb, nur etwa 5 cm groß am Ende sich kurz vorher verzweigender Stängel.
Die Weidenblättrige Sonnenblume ist eine typische Solitärstaude für exponierte Standorte in Verbindung mit Baulichkeiten, wo ihre Tracht gut zur Geltung kommt. Sie wird außerdem gern an Teichufer gesetzt. Obwohl sie von trockenen Plätzen nordamerikanischer Prärien stammt, verträgt sie durchaus einen etwas feuchteren Boden. Jedenfalls will sie frei und sonnig stehen. Im Herbst hilft sie mit, den Garten lange attraktiv zu machen.