Blaue Zwerge grüßen den Frühling

Traubenhyazinthen – Pflanzung am besten in kleinen Gruppen. 

Neben den bekannten Frühlingsblühern Narzissen, Primeln und Tulpen gibt es noch etliche andere, und mehr Aufmerksamkeit verdienen die Traubenhyazinthen, zumal sie anspruchslos und über Jahre dauerblühend sind. Von Vorteil sind diese Zwerge unter den Hyazinthen auch in Gärten, wo Wühlmäuse die Blumenzwiebeln dezimieren; ebenso wie die Narzissen werden diese Zwiebeln nicht angerührt.  

Von den aus dem Mittelmeergebiet stammenden Traubenhyazinthen gibt es etwa 50 Arten.Für den Gartenbedarf wurden etliche Sorten gezüchtet. Die wertvollste Art ist Muscari armeniacum mit im April erscheinenden strahlend kobaldblauen, duftenden Blüten auf 20 bis 25 Zentimeter hohen, kräftigen Stängeln; die linearischen, etwas fleischigen Blätter stehen in einer Rosette. Von dieser Art gibt es auch einige Sorten; zu empfehlen sind die himmelblaue ‚Early Giant‘, die etwas früher und ‚Cantab‘, die etwas später als die Art blüht. Andere Farben bietet die Strauß- oder Bisamhyazinthe, Muscari botryoides var. botryoides; es gibt eine weiße Sorte ‚Album‘, eine blaue ‚Caeruleum‘ und eine fleischfarbene ‚Carneum‘.  

Alle Arten und Sorten wachsen in jedem guten, neutralen Gartenboden, der durchaus steinig und warm sein darf. Sie blühen von Ende März bis in den Mai hinein und wünschen einen sonnigen bis halbschattigen Platz.   

Die Traubenhyazinthen pflanzt man am besten in kleinen Gruppen nach Arten und Sorten getrennt, als Nachbarn zu allen Frühlingsblumenpflanzungen und dort am besten in den Vordergrund. Genauso gut lassen sie sich als Einfassungen an Wegen und Rabatten verwenden, und in naturnahen Gärten wirken sie, zu Massen unter Laub abwerfenden Gehölzen gepflanzt, wo sie sich ungestört ausbreiten können. Als kleinen Frühlingsgruß kann man auch gut die Blüten schneiden, da sie sich lange in der Vase halten. Selbst zur Blütentreiberei im Haus lassen sich die kleinen Zwiebeln erfolgreich verwenden und blühen dann schon im Warmen, wenn draußen noch der Winter herrscht.  

Die Zwiebeln legt man am besten im September bis Oktober knapp 10 Zentimeter tief und etwa 15 Zentimeter voneinander entfernt in den Boden. In der Regel vermehren sich die Traubenhyazinthen durch Brutzwiebeln, so dass immer größere Flächen entstehen. Wie bei allen Frühlingsblühern ist es auch bei diesen Pflanzen wichtig, dass die schmalen Blätter ungestört bleiben, solange sie grün sind. Bei einem Stand am Rande des Rasens muss man sich deshalb mit einem Schnitt so lange gedulden, bis sich die Blätter von alleine eingezogen haben. Größere Bestände lassen sich dann auch gut teilen. Zu bedenken ist dabei, dass die Zwiebeln keine Trockenschutzhaut haben und deshalb nicht bis zum Herbst gelagert, sondern schnell wieder unter die Erde kommen sollten.  

Gerade Freunde von Frühlingsblühern werden schnell Gefallen an den liebenswerten Zwergen finden und leicht einen Platz, wo diese Dauerblüher langsam verwildern können.   

Peter Busch

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