Kuhschellen beliebte Frühjahrsblüher

Naturgarten – Verpflanzen nicht empfehlenswert   

Als giftiges Hahnenfußgewächs, das von Weidetieren nicht gefressen wurde, konnte sich die Kuhschelle auf Trockenrasen in früheren Zeiten gut ausbreiten. Mit der Veränderung von Landschaftsteilen, dem Beseitigen von Trockenrasen oder deren ständigem Betreten in Erholungsgebieten, gehört die Kuhschelle als vertritt empfindliche Pflanze inzwischen zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Neben einem verbesserten Biotopschutz ist die Rücksichtnahme von Spaziergängern erforderlich; auf Trockenrasen und Heideflächen auf den Wegen zu bleiben und keine Pflanzen zu pflücken oder auszugraben, sollte selbstverständlich sein.  

Noch zu Anfang dieses Jahrhunderts war die Kuhschelle in Deutschland auf Heidewiesen und Schafweiden häufig anzutreffen. Zeitig im Frühling schieben sich die mit silberweißen Zottelhaaren besetzten Knospen aus dem Boden, und etwas später öffnen sich die violetten Blüten mit den gelben Staubblättern. Sie hängen an kurzen Stielen und sehen wie eine violette Kuhglocke aus; daher auch der Name Kuhschelle. Neben dieser volkstümlichen Bezeichnung nennt man diese Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse auch Küchenschelle, Pulsatilla.   

Ein Ausgraben in der Natur, es ist natürlich auch gesetzlich verboten, da diese Pflanzen unter Schutz stehen, ist zudem nicht vielversprechend, da die Küchenschellen Pfahlwurzeln ausbilden und somit ein Verpflanzen nur schlecht überleben. Die Kultur der wild wachsenden Sorten ist zudem sehr heikel, da sie teilweise sogar stark kalkfliehend und nur in speziellen Beeten zu halten sind.   

Liebhaber von Wildpflanzen können sich diese Arten aus Samen anziehen; für die normale Gartenkultur bieten sich großblütige Züchtungen an, meist Sorten von P. grandis oder P. vulgaris, die zudem in jedem nicht einseitigen Gartenboden unproblematisch wachsen. Die größten Blüten mit ca. neun Zentimeter Durchmesser bringen die Sorten von P. grandis hervor; Hybriden von P. vulgaris gibt es zudem in verschiedenen Farben von weiß, ‚Weißer Schwan‘, lachsrosa, ‚Mrs. van der Elst‘ und tiefrot, ‚Röde Klokke‘. 

Die Pflanzen setzt man in einen durchlässigen, sandigen, kalkhaltigen und warmen Boden; auch ein Stein- oder Heidegarten ist geeignet. Empfehlenswert ist ebenso eine natürliche Pflanzengesellschaft im Halbschatten an Gehölzrändern mit Thymian, Frühlingsfingerkraut, Schlüsselblumen und Lungenkraut. Nach der Blüte bezaubert die Küchenschelle dann durch ihre gefiederten Blätter und den sich aufrichtenden Blütenstiel, der einen Lampion aus gefiederten Früchten enthält. Die Samen kann man sammeln, um daraus wieder Jungpflanzen zu ziehen.                  

Peter Busch  

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