Eine tolle Knolle

Die Kartoffeln in Europa stammen von Mustersendungen südamerikanischer Landsorten ab, die bei der Eroberung von Peru durch die Spanier zwischen 1540 und 1565 nach Europa mitgebracht wurden. Es handelt sich dabei nicht um Wildkartoffeln,sondern um bereits durch die Inkas oder andere Indio-Stämme kultivierte Sorten. Allerdings kann man diese Sorten nicht mit den heutigen Neuzüchtungen vergleichen. Das betrifft nicht nur die Form und Farbe der Frucht, sondern insbesondere auch den Geschmack. Die Kartoffel als solches hat jedoch eine noch wesentlich ältere Geschichte. Archäologische Funde im Hochland von Peru beweisen, dass es den Anbau von Wildkartoffeln mit schon 750 v.Chr. bis etwa Christi Geburt gegeben hat. In Teilen von Nordamerika bis zum Süden von Südamerika gibt es heute noch 160–200 verschiedene Arten von Wildkartoffeln. Doch zurück zu den ersten Kultursorten. Mitte des 16. Jahrhunderts gelangten die ersten Kartoffeln über Spanien und England nach Europa. Aufgrund ihrer Blüte wurden die Kartoffeln jedoch anfänglich als Zierpflanze, nicht als Nutzpflanze erkannt. Die Einführung der Kartoffeln veränderte die Welt wesentlich, da gerade viele Seefahrer erkannten, dass sie mit den Kartoffeln ein sehr nährstoffreiches, gut lagerfähiges und gesundes Lebensmittel an Bord hatten. Auf dem Weg nach Europa bekamen die Kartoffeln wahrscheinlich in Italien den Beinamen „Trüffel“, im italienischen „Tartufoli“. Die Namensentwicklung im deutschen erfolgte über „Tartuffeln“, „Artuffel“, „Artoffel“ und schließlich „Kartoffeln“. Dem Botaniker Caspar Bauhin verdankt die Knolle letztendlich ihren noch gültigen botanischen Namen ‚Solanum tuberosum esculentum‘ was übersetzt soviel wie „essbarer, knolliger Nachtschatten“ heißt. Die Einführung der Kartoffel in Deutschland als eines der Grundnahrungsmittel ist eine eigenwillige Geschichte, denn der Erdapfel stieß zunächst auf enorme Widerstände und Ablehnung in der Bevölkerung. Einer der Gründe war, dass die Kartoffel längst nicht so schmeckte, wie wir das heute von den modernen Sorten gewöhnt sind. Vor allem stellte sich nach dem Verzehr ein unangenehmes Kratzen im Hals ein, was auf den damaligen noch viel zu hohen Anteil an Solanin zurückzuführen war. Zudem fehlte wohl ganz offensichtlich eine Gebrauchsanweisung für die Zubereitung dieser Knollen und die Bevölkerung versuchte die Kartoffel roh oder unreif und im schlimmsten Fall mit grüner Schale zu verzehren. Ein weiteres Problem stellte die Anbaumethode dar; denn in den alten Zeiten des Ackerbaus wurde ein Feld alle 3 Jahre brach liegen gelassen, nun sollten im dritten Jahr diese Kartoffeln angebaut werden. Die eigentliche Einführung der Kartoffel ist Friedrich dem Zweiten von Preußen (1712–1786) zu verdanken, denn er erkannte, welche Bedeutung die Kartoffeln in einer Zeit ständig wachsender Bevölkerung und mehrmaligen Hungersnöten mit sich brachte. Der Geschichte nach wendete Friedrich der Zweite von Preußen einem Trick an. Er weckte die Neugier der Bauern indem er 1740 in Berlin Kartoffelfelder anlegen ließ, die von Soldaten bewacht wurden, um Diebe abzuhalten, die diese seltsamen Knollen klauen würden. Schon sehr bald danach animierte das die Bauern die heimlich entwendeten königlichen Knollen selbst anzubauen,(sicherlich ungestraft) was Preußen ab 1740 bis nach dem Siebenjährigen Krieg 1756–1763 Hungersnöte ersparte und den Kartoffeln zum Durchbruch verhalf. Also war es er, der den so genannten Kartoffelbefehl vom 24.03.1756, die „Circular-Ordre“ Friedrichs II. erließ, mit der er allen preußischen Beamten befahl, sämtlichen Untertanen den Kartoffelanbau „begreiflich zu machen“. Der König ließ es sich auch nicht nehmen, regelmäßig auf die Felder zu fahren und mit den Bauern zu reden. Hierzu gibt es von dem berühmten Berliner Maler Robert Warthmüller ein großes Ölgemälde.  


  • Die Kartoffel ist weltweit gesehen das viertwichtigste Grund­nahrungsmittel nach Reis, Weizen und Mais.
  • Weltweit gibt es rund 5.000 verschiedene Kartoffelsorten.  
  • China ist das Land, in dem die meisten Kartoffeln angebaut werden, gefolgt von Indien, der Ukraine und Russland.   
  • Deutschland steht im weltweiten Vergleich auf Platz 7.   
  • In Deutschland sind vom Bundessortenamt rund 200 ver­schiedene Kartoffelsorten zugelassen (die auch im Handel sind). Diese unter­scheiden sich nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Knollenform sowie in Farbe und Schalenbeschaffenheit.  
  • Was den Kartoffelkonsum betrifft, liegen die osteuropäischen Länder im Vergleich mit Deutschland (nur ca. 59,4 kg/annum) viel weiter vorne.  
  • Man unterscheidet heutzutage bei den neuen Sorten zwischen Früh- und Spätkartoffeln, d.h. im April legen – Juni ernten bzw. im Juli legen und dann im August/September ernten. Von der Konsistenz unterscheidet man zwischen mehlig und festkochenden Sorten.   


Die Kartoffel  

  • Bot. Name: Solanum tuberosum  
  • Weitere Namen: Erdäpfel, Erdbirne, Grundbirne, Potaten, Grumbeere, Apern, Tüften  
  • Verwendung: Nur gekocht zu verzehren als Salat, Püree, Suppe, Gratin, Salzkartoffeln.  
  • Herkunft: Anden, Chile  
  • Kulturzeit: April bis Oktober  
  • Fruchtfarben: gelb, rot, schwarz, violett, cremeweiß   
  • Ernte: Mai bis Oktober   
  • Besonderheiten: Im botanischen Sinn ist die Kartoffel keine Frucht, ­sondern ein unterirdischer Spross (Knolle). Wichtig ist eine Fruchtfolge um die Gefahr von Kartoffel Krankheiten und Kartoffel Schädlingen zu minimieren. Auch auf dem Balkon kann man Kartoffeln anbauen, hierzu gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Die Kartoffel wächst aus einer Mutterknolle zu einer bis zu 1 m gro­ßen, verzweigten Staude mit bis zu 10 Trieben heran. An diesen Trieben befinden sich die gefiederten Blätter. Die weißen bis violetten Blüten verfügen über gelbe Staubbeutel. Aus der Blüte bilden sich kirschgroße, grüne Beeren, die ungenießbar sind.  



Kartoffeln pflanzen/setzen/legen   

Damit die Kartoffel gut wächst, benötigt sie den richtigen Standort und der bezieht sich in erster Linie auf den richtigen Boden. Kartoffeln bevorzugen lockere, gut durchlässige sowie sehr nährstoffreiche Böden auf vollsonnigen Standorten. Sandböden und sandige Lehmböden sind hierfür ideal. Aber auch in torfigen und sehr lehmigen Böden gedeiht die Kartoffel, solange das Wasser gut abfließen kann. Staunässe wird von ihr nicht toleriert, denn in diesem Fall faulen die frisch gelegten Knollen rasch in der Erde. Ideal ist ein gut gepufferter pH-Wert des Bodens.   


Standort- und Bodeneigenschaften für den Anbau von ­Kartoffeln:  

  • Lockerer, eher sandiger, durchlässiger und sehr nährstoff­reicher Boden.  
  • Keine Böden, die zu Staunässe neigen, wie sehr lehmige oder ­tonhaltige Böden mit schlechter Drainage.  
  • Der optimale pH-Wert des Bodens liegt zwischen pH 5,5–7,0.  
  • Unbedingt die Fruchtfolge einhalten und den Standort von Jahr zu Jahr wechseln.  
  • Alternativer Anbau in Pflanzgefäßen mit geeigneter Pflanz­erde sowie weitere Methoden sind jederzeit möglich.   

  

Generell sollten Kartoffeln nie am selben Standort mehrfach hinter­einander angebaut werden. Erst nach vier Jahren dürfen sie wieder an den gleichen Standort. Dies beugt im Boden lebenden Kartoffelkrankheiten wie beispielsweise Kartoffelkrebs (Synchytrium endobioticum), Braunfäule (Phytophterera) sowie einer einseitigen Bodenermüdung vor. Alternativ kann man Kartoffeln im Topf pflanzen und somit auch auf der Terrasse und dem Balkon kultivieren.   

Kartoffeln vorkeimen: Pflanzkartoffeln können vier bis fünf Wochen lang ab Anfang März auf einer hellen und warmen Fensterbank vorgekeimt werden. Diese Methode sorgt für eine zwei bis drei Wochen frühere Ernte und ermöglicht auch das Anbauen von Sorten mit einem mittleren Reifezeitpunkt. Auf diese Art können sie meist noch, bevor die gefürchtete Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) auftreten kann, geerntet werden. Man sollte jedoch darauf achten, dass die teils langen Triebe der gekeimten Kartoffel beim Auspflanzen oder Legen nicht abbrechen.   


  • Vorkeimen der Kartoffeln ab Anfang März an einem hellen Ort und bei Zimmertemperatur. Gelegentlich mit Wasser einsprühen.  
  • Drillinge verwenden (gültiger Fachbegriff nach einer Sortierung für Kartoffeln mit kleiner, sehr gleichmäßiger Knollengröße).  
  • Ermöglicht eine frühere Ernte; und ist eine hilfreiche Methode gegen Kraut- und Knollenfäule.  
  • Vorsicht beim Auspflanzen der gekeimten Kartoffel-Knollen: Keine Triebe abbrechen, denn die brechen wie Glas und wachsen dann schlecht wieder nach.  


Kartoffeln teilen: Kartoffelknollen können auch geteilt werden. Dies muss jedoch vor dem Vortreiben geschehen, also etwa Ende Februar. Am besten zerteilt man Kartoffeln mit einem sterilen, scharfen Messer und lässt die Wunde gut abtrocknen. Wichtig ist, dass beide Hälften Augen, also winzige Knospen besitzen. Aus diesen Augen werden sich später dann die Triebe bilden. Teilt man die Knollen rechtzeitig, hat die Kartoffel vor dem Auspflanzen lange genug Zeit, um die Wunde verheilen zu lassen und sich keine Krankheitserreger einnisten können. Auch ein Bestäuben mit Holzkohle-Puder (unmittelbar nach dem Schneiden) bewährt sich. Dieser Aufwand lohnt sich aber nur wenn man seltene Sorten in unzureichenden Mengen hat, die man gerne weiter vermehren möchte.  


Kartoffeln pflanzen, setzen oder legen – Abstand und Tiefe:  

Bei der Pflanzung stellt sich zunächst die Frage, wie tief pflanzt man Kartoffeln ein? Auch Pflanz- und Reihenabstand spielen eine wichtige Rolle bei dieser Kultur. Die optimale Pflanztiefe für Kartoffeln beträgt 6 bis 10 cm, der Pflanzabstand von Kartoffel zu Kartoffel 30 bis 35 cm. Der Abstand zwischen den einzelnen Reihen sollte bei 50 bis 60 cm liegen. Ab April bis Mai beginnt die Pflanzzeit für Kartoffeln (Frühkartoffeln). Mithilfe einer Pflanzschaufel oder Hacke lassen sich passende Löcher für die Knollen ausheben. Alternativ ziehen Sie mit einem Kultivator eine lange Furche und legen die Kartoffeln nacheinander hinein. Vorgekeimte Knollen werden mit dem bereits vorhandenen Trieben nach oben gesetzt. Bedecken Sie nun die Knollen mit Erde und gießen Sie an. Nach ein paar Wochen spitzen dann die ersten grünen Triebe aus der Erde heraus. Dann sollte allerdings frostfreies Wetter vorherrschen, denn die jungen Triebe sind äußerst frostgefährdet. Ausschließlich Setzkartoffeln pflanzen, Kartoffeln aus dem Normalverkauf sind häufig mit keimhemmenden Präparaten behandelt.  


Kartoffeln anhäufeln: Sobald die Austriebe der Kartoffelpflanzen erscheinen, wird es Zeit die gelegten Reihen anzuhäufeln. Das macht man, um die gelegten Knollen vor allzu viel Licht zu schützen. Freiliegende Kartoffelknollen werden sehr schnell grün wodurch sich ungewollt das hochgiftige Alkaloid Solanin bildet. Durch rechtzeitiges Anhäufeln wird das in jedem Fall unterbunden. Zudem lässt sich mit dem Anhäufeln der Kartoffeln auch der Ertrag etwas steigern. Durch die angehäufelte Erde bilden sich zudem entlang des Sprosses Wurzeln aus und verbessern somit die Wasser- und Nährstoffaufnahme. In dem kleinen Damm wird zusätzlich mehr Wasser gespeichert und die Pflanzbeete bleiben länger feucht. Auch beim kommerziellen Kartoffelanbau in der Landwirtschaft werden die Reihen auf den teils riesigen Felder angehäufelt, das erledigen Traktoren mit Spezialgeräten. Für den Hobbyanbau gibt es hingegen ein Gartengerät, das als Kartoffelhäufler bezeichnet wird. Hat man seine Kartoffelreihen sorgsam gerade gelegt, kann man mit diesem Gerät von Hand problemlos zwischen den Reihen kleine Dämme aufhäufeln. Das sollte von Zeit zu Zeit wiederholt und gleichzeitig mit einer manuellen Unkrautbekämpfung verbunden werden.    


Kartoffeln mal anders pflanzen  

Wie man Kartoffeln traditionell im Hobbybereich bzw. kommerziellen Landbau anbaut, haben wir bereits erfahren, es gibt aber noch weitere, teils verblüffende Methoden.  


Heu oder Strohkartoffeln (Mulch- oder No-dig-Methode)  

Im Mai legt man die Saatkartoffeln auf eine Wiese, die frisch gemäht wurde, oder auf den Rasen. Selbstverständlich funktioniert das auch auf dem blanken Gartenboden. Die Knollen sollen in einem Abstand von 40 × 40 cm platziert werden. Wer eine große Fläche bearbeitet, sorgt mit Schnüren, die alle 40 cm gespannt sind, für gerade Reihen. Dann bedeckt man das Beet 40 bis 50 cm hoch mit Heu. Es kann frisches oder altes Heu sein. Auch Stroh eignet sich dafür. (Kein Stroh verwenden, das mit halmverkürzenden Mitteln behandelt wurde). Nach dem Zudecken der Saatkartoffeln wässert man stark, dadurch sackt die Abdichtschicht in sich zusammen. Nach etwa 6 Wochen wachsen die Kartoffeltriebe durch die Schicht und die ersten Blättchen entfalten sich. So ein Beet macht wenig Arbeit, denn kaum ein Unkraut schafft es, durch die Mulchschicht hindurchzuwachsen. Lediglich stark wachsende Wurzelunkräuter wie Disteln, wilder Rhabarber, Melde oder Franzosenkraut können zum Problem werden. Sollten solche Wildkräuter sprießen, lassen sie sich leicht herausziehen, allerdings nur dann, wenn die Kartoffeln wie beschrieben in Reih und Glied gelegt wurden. Bei dieser Methode sei noch empfohlen das Beet mit einem Vogelschutznetz abzudecken und dieses sehr ordentlich im Randbereich zu befestigen, weil ansonsten das aufgeschüttete Heu oder Stroh vom Wind davongetragen wird. Bei dieser Pflanzmethode ist regelmäßig darauf zu achten, dass die Kartoffeln immer gut abgedeckt sind und keinesfalls dem Licht ausgesetzt werden (Grünschalige Kartoffeln sind giftig). Die Kartoffelernte beginnt im Allgemeinen dann, wenn das Laub der Pflanzen langsam braun wird und abstirbt. Dies ist ein Zeichen, dass die Knollen allmählich reif sind. Zur Ernte rollt man die Mulchschicht, die in der Zwischenzeit schon stark abgesackt ist, wie einen Teppich beiseite. Die Knollen liegen auf dem Boden und brauchen nur noch aufgesammelt zu werden. Das ist natürlich viel weniger arbeitsaufwendig als die Knollen aus dem Boden zu holen. Man muss die Kartoffeln nicht zwingend auf eine Wiese oder Rasenfläche legen, das geht auch auf dem blanken Gartenboden, vorzugsweise nach einer manuellen Wildkräuterbekämpfung. Nach einer sortenabhängigen Vegetationszeit von 110–160 Tagen vom Legen bis zur Ernte zeigen die Rasen- bzw Wiesenflächen deutliche Gebrauchsspuren und müssen unter Umständen erneuert werden.   


Kann man Kartoffeln aus Samen ziehen?  

Grundsätzlich können Kartoffeln auch aus Samen gezogen werden, in der Praxis tun dies aber nur Züchter. Für den Hobbygärtner ergeben sich durch die Aussaat von Kartoffelsamen keinerlei Vorteile. Zum einen hat bei der Bestäubung mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Durchmischung der Sorten stattgefunden. Die nachkommende Generation aus den Samen ist meistens nicht sortenrein. Zum anderen benötigen Sämlinge deutlich länger, um Knollen zu bilden. Die geernteten Knollen sind im ersten Jahr nach Anzucht der Samen im Februar ziemlich klein und bringen dadurch kaum einen Ertrag. Erst wenn die Ernte aus dem ersten Jahr im folgenden Frühjahr selbst ausgepflanzt wird, ist die Erntemenge annähernd vergleichbar. Allerdings gibt es für den Hobbybereich schon seit geraumer Zeit eine Neuheit unter den Kartoffeln, die aus Samen herangezogen wird und dann als gekeimte, gut entwickelte Jungpflanze in den Verkauf gelangt. Die Sorte wird unter dem Namen Adessa® gehandelt und man kann sie in den meisten Gartencentern im Frühjahr kaufen. Adessa® Protect, F1 ist eine festkochende Kartoffel mit länglichen, gelbfleischigen Knollen. Die aus Saatgut angezogene Kartoffel hat weiße und lilafarbene Blüten, ist ertragreich und hat einen aromatischen Geschmack. Sie ist resistent gegen die Kraut- und Braunfäule. Diese Kartoffel erhalten Sie als Jungpflanze. Die aus Saatgut angezogene Kartoffel hat weiße und lilafarbene Blüten, ist ertragreich und hat einen aromatischen Geschmack. Sie ist resistent gegen die Kraut- und Braunfäule.   


Vital-Kartoffel Adessa®   

  • Dahinter stehen 10 Jahre wissenschaftliche Entwicklungszeit.  
  • Geschaffen, um Kartoffeln nicht mehr ausschließlich aus Knollen ziehen zu müssen.  
  • Kommerzielles Arbeiten mit Saatgut ermöglicht eine schnellere und einfachere Entwicklung von krankheitsresistenten, ertrag­reicheren und sehr schmackhaften Kartoffeln.  
  • Ein praktischer Nebeneffekt für den Hobbymarkt ist, dass es das Pflanzgut über einen bedeutend längeren Zeitraum zu kaufen gibt als die Pflanzkartoffel und man somit den Erntezeitpunkt verschieben kann.  
  • Mit dieser Neuheit können sehr gute Ergebnisse erzielt werden und die Handhabung ist sehr einfach und sicher.  
  • Die Sorte ist vor allem für die Kultur in Pflanzgefäßen geeignet. Mit drei Sämlingspflanzen erzielt man Erträge von 750–1250 Gramm.   


Pflanzanleitung

  • Die Kartoffeljungpflanze im Beet, Hochbeet oder einem Kartoffel­topf auf der Terrasse oder Balkon einfach weiter kultivieren.  
  • So tief setzen, dass nur noch die obersten Blätter herausschauen, die Pflanze bildet dann mehr Seitentriebe.  
  • Bei der Pflanzung im Topf kann die Pflanze direkt auf dem Topf­boden aufgesetzt werden.   
  • So bildet die Pflanze mehr Seitentriebe, das Anhäufeln entfällt.  

 

Kartoffeln im Hochbeet anbauen  
Für den Anbau im Hochbeet eignen sich besonders spätere Sorten, die bis zum Ende der Gartensaison geerntet werden können. Das hat den Vorteil, dass durch die stark zehrende Kartoffel Überhänge an Nährstoffen im Hochbeet abgebaut werden. In der hochwertigen, humosen Erde eines Hochbeet wachsen Kartoffeln sehr gut, weil sie ausreichend Nahrung bekommen und immer gleichmäßig feucht sind. An diesem Platz müssen sie auch nicht angehäufelt werden und sie stehen hier besonders pflegeleicht. Die zuvor angegebenen Pflanzabstände sollte man in jedem Fall beibehalten. Bei einer zu engen Pflanzung bedrängen sich die Pflanzen und sind empfänglicher für Schädlinge und Krankheiten.   
Spätkartoffeln erreichen ihre volle Reife in der Regel frühestens Anfang September. Es ist wichtig, sie vor dem ersten Frost zu ernten, um Schäden an den Knollen zu vermeiden.   
  • Laura: eine der am spätesten geernteten Sorten, cremiger Geschmack und sehr gute Lager­fähigkeit, vorwiegend festkochend mit sehr gelben ­Fruchtfleisch, wird 3,5 bis 5,5 cm groß
  • Ackersegen: kommt aus Deutschland, gibt es seit 1929 äußerst pflegeleicht und der ideale Einstieg in die Kartoffelthematik, mehlig kochend mit gelbem Fruchtfleisch, wird 3,5 bis 5,5 cm groß
  • Agria: kommt aus Deutschland, sehr gute Lagerfähigkeit, mehlig kochend mit sehr gelbem Fruchtfleisch, wird 4,5 bis 6,5 cm groß


Pflanzung im Kartoffelturm   
Kartoffeltürme bestehen meistens aus einem 3–4 dreieckig geformten Schalenset aus PVC Kunststoff, die rutschfest sind, versetzt übereinander gestellt werden können und somit einen Turm bilden. Jede Schale hat im Boden ein gut funktionierendes Drainagesystem, was wichtig ist, denn Staunässe vertragen Kartoffeln auf keinen Fall. Bevor der Set zusammengebaut wird, befüllt man jede einzelnen der Schalen mit ca. 50 Liter Gartenerde (modellabhängig). Man kann sich auch eine spezielle Kartoffelerde kaufen, die zwischenzeitlich im Handel ist. Nun kommt noch jeweils eine vorgekeimte Setzkartoffel in jede Ecke der Einzelschalen und der Kartoffelturm ist fertig. Die Schalen selbst sind so tief, dass die Pflanzkartoffel dauerhaft tief genug im Boden steckt und nicht ans Tageslicht gelangt. Der eigentliche Aufstellungsplatz für den Turm sollte nicht direkt auf dem Gartenboden sein, besser auf einer Betonplatte oder aber direkt auf dem Balkon oder einer Terrasse, wo er grade und eben stehen kann. Die gesetzen Kartoffeln treiben zügig weiter und innerhalb kürzester Zeit bilden sich die ersten Blätter. Von nun an sollte man auf gleichmäßige Feuchtigkeit achten und den Wasserverlust durch Verdunstung nicht unterschätzen. Frühkartoffeln, wie beispielsweise ‚Annabelle‘ oder ‚Rocket‘, eignen sich besonders gut für den Anbau im Kartoffelturm, da sie rasch wachsen und eine reiche Ernte versprechen. Auch festkochende Sorten wie ‚Bintje‘ oder ‚Desiree‘ können im Kartoffelturm sehr erfolgreich angebaut werden.   

Kartoffeln im Pflanzsack  
Man sieht sie immer häufiger: Große schwarze oder dunkelgrüne Pflanzsäcke aus einem Vliesstoff. Die Pflanzsäcke bestehen aus Polypropylen (PP). Das ist ein Kunststoffgewebe, das atmungsaktiv und wasserdurchlässig ist. Polypropylen ist unter anderem für den Kontakt mit Lebensmitteln, in der Pharmazie und der Orthopädietechnik zugelassen und gilt als physiologisch unbedenklich. Es ist geruchslos und hautverträglich. Sie verfügen über zwei stabile Tragegriffe, die auch ein Erdvolumen von ca. 30 Litern aushalten. Die Säcke sind mehrfach wiederverwendbar und lassen sich einfach mit Wasser reinigen. Sie eignen sich besonders gut für die Kultur von Kartoffeln, vor allem wenn man den Anbau auf einer Terrasse oder einem Balkon geplant hat. Für den Kartoffelanbau wird der Sack zuerst bis zur Hälfte gefüllt und ca. fünf Kartoffelknollen pro Sack in die Erde gedrückt. Sind die Triebe etwa 30 cm hoch gewachsen wird weiter Erde vorsichtig aufgefüllt bis der Sack ganz voll ist. Pflanzsäcke gibt es auch aus anderen Materialien und Naturstoffen wie Jute, Kokos oder Filz. Manche Hersteller bauen in die Pflanzsäcke seitlich angebrachte Klappen ein, die sich öffnen und wieder verschließen lassen. So kann man die Wachstumsfortschritte während der Kultur besser kontrollieren bzw. nach verfolgen.   

Kartoffeln in der Gemüsekiste   
Wer an Gemüsekisten aus Kunststoff kommt (es gibt auch klappbare) kann diese auch wunderbar als Pflanzkasten für Kartoffeln verwenden. Sie haben eine Größe von 60 × 40 × 24 cm mit eine gitterförmige Struktur mit einer Art Siebboden. Die befüllt man halb mit seiner Gartenerde, setzt die vorgekeimten Pflanzkartoffeln ein und füllt dann die Erde bis zum oberen Rand auf. Kurzfristig kann man diese Kisten auch noch über einander gestapelt lagern, sobald die frischen Keime durch­sprießen müssen die Kisten auseinander gestellt werden. Die sehr „luftigen Kisten“ lassen die Kartoffeln sehr gut wachsen, allerdings trocken die auch sehr schnell aus, weshalb auf eine regelmäßige Bewässerung geachtet werden muss. In solch einer Kiste können 8–12 Setzkartoffeln untergebracht werden.   

TomTato® und Tomoffel sind eine echte Sensation. Erstmalig ist es Pflanzenzüchtern gelungen eine Tomate mit einer Kartoffel zu einer Pflanze zu vereinen. Und das ganz natürlich durch eine Veredelung abgestimmter Sorten (frei von Gentechnik). Ernten Sie über den Sommer herrlich süße Kirschtomaten und ab Spätsommer leckere festkochende Kartoffeln. Für sonnige Beete, Gewächshäuser und größere Pflanzkübel. Man könnte dieses Gewächs auch als Kombipflanze bezeichnen, denn von dieser Pflanze kann man gleichzeitig Tomaten und Kartoffeln ernten. Ganz neu ist diese lustige Pflanze allerdings nicht. Entwickelt wurde das schon vor einigen Jahren in der USA, kam dann über Holland auch zu uns nach Deutschland. Versuche dieses Spezial­gewächs über Gewebekultur langfristig zu vermehren waren sehr aufwendig und lohnten dann anscheinend nicht. Aus diesem Grund werden diese beiden Nachtschattengewächse immer noch über eine aufwendige Veredelungsmethode zusammenfügt und in den Handel gebracht. Die unterschiedlichen Produktbezeichnungen sind auf unterschiedliche Produzenten zurückzuführen. Die Tomoffel wird meist im Topf angeboten. Es handelt sich um eine 40 bis später 100 Zentimeter hohe, einjährige Pflanze, die unter der Erde klassische Kartoffeln und an der Pflanze selbst kleine Kirschtomaten bildet. Die Pflanze hat dunkelgrüne und grob gefiederte Blätter, die wie bei herkömmlichen Tomaten leicht behaart sind. Ab Mai blüht die Pflanze. Im Sommer, ab etwa Juni, sind die kleinen Kirschtomaten reif, die Kartoffelknollen reifen bis zum Herbst unter der Erde. TomToffel und Tomoffel benötigen einen warmen und sonnigen Platz. Der Boden sollte nährstoffreich, feucht und durchlässig sein. Man kann die beiden auch in einem Gewächshaus kultivieren. Jeder Gärtner weiß eigentlich, dass sich Tomaten und Kartoffeln im Garten zusammengepflanzt nicht sonderlich gut vertragen, aber hier scheint es doch zu funktionieren. Kaufen kann man diese Kombipflanze ab dem späteren Frühjahr in Garten­centern.  

Was macht man aus den vielen geernteten Kartoffeln?  
Laut einer Statistik gibt es alleine Deutschland 750 verschiedene ­Gerichte mit und aus reinen Kartoffeln. Viele davon sind regional und sehr bekannt. So werden aus Kartoffeln zum Beispiel Pommes Frites, Kartoffel-Chips und Stärke gemacht und – ob man es nun glaubt oder nicht – Unmengen von Wodka. 
Peter Hagen   
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