Schnecken am Salat sind nicht erwünscht

Einsammeln oder aussperren   

Jedes Jahr gerade im Frühling, wenn die ersten vorgezogenen Jungpflanzen ins Freie gesetzt werden, klagen wieder viele Gärtner über Schäden durch Schneckenfraß und fragen sich zu Recht, wie sie dieser Plage Herr werden können.  

Um Fraßschäden zu vermeiden, lohnt sich ein gezieltes Vorgehen.   

Beete, die in den nächsten Wochen mit Jungpflanzen bestückt werden sollen, kann man jetzt mit schwarzer Folie abdecken. Die Schnecken sammeln sich unter der Folie und werden öfters abgelesen. Auch als Wegebelag benutzte Bretter im Garten oder auf die Beete gelegte Brettchen sind ein willkommener Unterschlupf für diese Tiere; sie halten sich auf der Unterseite auf, wo sie kontinuierlich aufzusammeln sind. Als bester Zeitpunkt eignen sich dazu die frühen Vormittagsstunden, da erfahrungsgemäß dann die meisten Tiere hier Unterschlupf suchen.  

Um Schnecken nach dem Auspflanzen erst gar nicht bis zu seinen Gemüsepflanzen vordringen zu lassen, kann man sie auch mit einem Schneckenzaun aussperren. Dies ist entweder ein Kunststoffband, eng mit Dornen besetzt, oder ein in einer bestimmten Form gebogenes, winkeliges Blech, die beide von Schnecken nicht zu überwinden sind.   

Innerhalb dieses geschützten Beetes können natürlich immer noch einige Schnecken für Ärger sorgen. Deshalb lohnt es sich, bevor die ersten Fraßschäden an den ausgepflanzten Salat- oder Frühkohlpflanzen zu beobachten sind, nach Einbruch der Dunkelheit mit Hilfe einer Taschenlampe die Nacktschnecken von den Pflanzen zu entfernen; dies ist tagsüber kaum möglich, da sich die Tiere im Bodenbereich versteckt halten. Die eingesammelten Schnecken können fernab vom Garten, z.B. an naturnahen Wegrändern, wieder ausgesetzt werden; eine Abtötung wie das Durchschneiden ist nicht jedermanns Sache.   

Sorgen Schnecken auf größeren Grundstücken für Plagen, sollte man sich überlegen, ob nicht zwei indische Laufenten im Gemüsegarten zu halten sind, die sich mit Vorliebe von Schnecken ernähren. Mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn stöbern die Laufenten die Nacktschnecken in ihren Tagesverstecken auf und tragen sie dann zum Wasser, wo sie sie gierig verschlingen. Bis zu 200 Schnecken kann eine Laufente am Tag verputzen. Unbedingt erforderlich für diese Tiere ist eine Wasserstelle. Zum einen, um sich zu säubern, zum anderen, um ihre Opfer zu baden, bis sie möglichst schleimfrei sind, sonst könnten die Enten an den Schnecken ersticken. Wichtig ist auch ein geschlossener Stall, denn auch die Laufenten haben natürliche Feinde, wie Fuchs und Marder, vor denen sie vor allem nachts geschützt werden müssen.   Bezugsquellen und weitere Informationen gibt es im Internet. Zu beachten bzw. vor Anschaffung zu klären ist auch, ob die Haltung von Laufenten auf dem Gartengrundstück überhaupt zulässig ist und ob die Gartennachbarn ebenfalls einverstanden sind.  

Steigt trotz diverser Gegenmaßnahmen die Anzahl der Schnecken ständig an, ist zu überprüfen, ob man in seinem Garten nicht allzu günstige Bedingungen für Schnecken schafft. Dazu gehört eine ständige Mulchschicht ebenso wie das abendliche Berieseln der Beete, das die Tiere von weither anlockt. So positiv das Mulchen für Boden und Pflanzenernährung auch ist, sollte das Mulchmaterial bei Schneckenproblemen nur im Hochsommer ausgebracht werden. Bis dahin ist häufig zu hacken, wodurch die Lebensgewohnheiten der Schnecken erschwert werden.  

Welche Gegenmaßnahmen für den eigenen Garten am besten greifen, bleibt einige Versuche wert; sollte die Verwendung von Schneckenkorn erwogen werden, lassen sich Präparate auf Basis von Eisenphosphat empfehlen, die für die anderen Tiere des Gartens nicht gefährlich sind. Dieses Schneckenkorn kann mit anderen Maßnahmen kombiniert werden; zusammen mit die Absammeln-Methode schafft man es meist, dem Problem Herr zu werden. 

Peter Busch  

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