Guter Halt für Obstgehölze

Dafür stehen starke Pfähle   

Obstgehölze brauchen feste Verbindung mit der Erde, bis sie fest verwurzelt sind; Johannisbeer- und Stachelbeerstämmchen lebenslang Pfähle, die bis in die Kronen reichen, weil diese sonst abbrechen könnten, denn besonders die Kronen von Stachelbeeren wiegen fluchtbehangen schwer. Darum sind die Kronen solcher Stämmchen außerdem mit regelmäßigem Schnitt sinnvoll zu begrenzen. Für Sommer/Herbsttragende Himbeeren gibt es einen praktischeren Halt als quer gespannten Draht in Form von Maschendraht mit etwas größeren Löchern, den man waagerecht über der Himbeerreihe etwa hüfthoch befestigt. Durch die Maschenlöcher wachsen die neuen Triebe der Himbeeren und haben so genügend Halt. Man braucht nichts umständlich anzubinden. Im Herbst werden alle Triebe bodennah abgeschnitten, der Draht abgeräumt, die Triebe entfernt, der Maschendraht im Frühjahr neu installiert.   

Pfähle für den Halt von Obstbäumen sollten druckimprägniert sein, die unteren Enden angespitzt, eventuell mit Teeröl haltbarer gemacht oder Feuer gehärtet, was jedoch umständlich ist. Hat man die Wahl, entscheidet man sich für Lärchen- oder Robinienhölzer mit längerer Haltbarkeit als Fichte. Da in Gärten nur wenige Hochstämme wachsen, die am längsten Halt brauchen, ist im Fall des Falles der Einsatz von Einschlaghülsen zu überlegen, weil man dann auf der absolut sicheren Seite ist.     

Hochstämme, Halbstämme und Büsche von Obstbäumen sind anfangs auf stützende Pfähle angewiesen, damit sie nicht durch Wind und Wetter den Halt verlieren und umkippen. Sie brauchen den Halt nicht nur 3 Jahre, wie mitunter angegeben, sondern 6, Spindelbüsche lebenslang. Die Länge der Pfähle berechnet man mit 60 cm in der Erde, mitunter angegebene 30 cm reichen nicht, plus Stammlänge des betreffenden Baumes, gerechnet vom Erdboden bis etwa 2 Handbreit unter Kronenansatz, bei Spindelbüschen bis in die Krone. Die Pfahllänge sei nicht zu knapp bemessen, besser rechne man etwas mehr. Kürzen kann man später notfalls immer noch. Kräftige Pfähle sollen mindestens 6–8 cm Durchmesser haben. Die Pfähle zur Schonung des oberen Endes mit dickerem Zwischenklotz einschlagen, damit sie nicht von Beginn an schadhaft sind.     

Wie viele Pfähle pro Baum vorzusehen sind, hängt von den Gegebenheiten ab. Normalerweise genügt ein Pfahl pro Baum, nur in recht windigen Lagen sind es besser drei. Ein Pfahl wird vor der Pflanzung eingeschlagen, etwa eine Handbreit von der späteren Stellung des Baumes entfernt und in von der Hauptwindrichtung abgekehrten Seite. Dann wird der Baum gepflanzt, mit der Veredlungsstelle etwa zwei Handbreit über der Erdoberfläche. Drei Pfähle kommen nach der Pflanzung in die Erde im Dreiecksformat und mit Gegenlatten oben noch zusätzlich gesichert. Bäume immer gut anbinden mit Kokosstrick in Form einer liegenden Acht und mit Zwischenbindung.                           

Ilse Jaehner

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