|
Akelei – Halbschatten reicht aus
Die einfarbigen oder bunten Blüten der verschiedenen Akelei-Sorten eignen sich hervorragend zum Schnitt bunter Frühlingssträuße, da sie lange in der Vase halten und gut zu anderen Blumen passen. Wichtig ist es, die Stängel zu schneiden, wenn sich die ersten Blüten öffnen; zu schwache Knospen entfernt man gleich. Als Erstes zeigt sich bei dieser winterharten Staude das zarte Grün mit den doppelt dreiteiligen, zierlichen Blättern; später entwickeln sich zahlreiche bis zu einem Meter lange Blütenstiele, an denen sich die aparten feingliedrigen Blüten mit Sporen bilden. Wie alle Blumen der Bauerngärten schätzen Insekten auch die Akelei; gerade frühmorgens sind die Blüten von Bienen und Hummeln reichlich belagert.
Am bekanntesten von den über 120 Arten, die alle in der gesamten nördlichen Zone der Erde wachsen, sind bei uns die dunkelblau blühenden Akelei-Sorten. Zu diesen gehört auch die in unseren Breiten wild wachsende Akelei, Aquilegia vulgaris, die unter Naturschutz steht. Farbenprächtig und mit langen Spornen zeigen sich die Sorten von der aus Nordamerika stammenden Akelei, A. caerula, deren große Blüten zum Teil zweifarbig und besonders gut zum Schnitt geeignet sind. Die Sorte „Himmelblau“ hat blaue Blütenblätter mit weißer Krone, die Sorte ‚Rotstern‘ ist dunkelkarmesin und weiß. Als neue Züchtungen sind ‚Heterosis Olympia‘ zu nennen, von denen es Farbsorten in Blau-Weiß, Rot-Gold und Violett-Gelb gibt. Besonders auffällig mit leuchtend gelben Spornen, die weit nach außen geschwungen sind, ist die 75 Zentimeter hoch werdende Sorte ‚Maxistar‘.
Nach der Blüte bilden sich die eigenwillig aufrechtstehenden Samenkapseln; das Grün der Blattrosette bleibt noch bis in den Herbst erhalten. Wer einmal eine Akelei im Garten gehabt hat, wird feststellen, dass sich die Pflanzen von selbst gut aussamen. Als Frostkeimer geht die Saat aber nur dann auf, wenn sie über Winter in der Erde bleibt. Die großblumigen A. caerula-Hybriden besorgt man sich am besten als Jungpflanzen, da die aus Samen entstandenen Pflanzen meist nicht sortenecht ausfallen und einfachere Farbschattierungen entstehen. Auch muss man bei den großblumigen Sorten mit einer nur kurzen Lebensdauer rechnen; dem kann aber mit einem frühen Rückschnitt zur Vermeidung von Samenkapseln entgegengewirkt werden.
Im Garten gehört die Akelei zu den wenigen Prachtstauden, die auch problemlos im Halbschatten wachsen. Sie steht gut neben spät blühenden Tulpen, Maiglöckchen und Herzblumen, und auch Waldmeister mit seiner reizvollen Blattform passt als Beeteinfassung dazu. In naturnahen Gärten sind besonders die blauen, rosa oder weißen einfarbigen Arten und Sorten am wirkungsvollsten, während in bunten Rabatten die auffälligeren Sorten am besten stehen.
Der Boden sollte locker und humos sein und eher feucht als zu trocken. In sehr rauen Lagen deckt man die Staude im Herbst etwas mit Reisig zu; die abgestorbenen oberirdischen Pflanzenteile schneidet man bei den robusten Arten erst im Frühling zurück, da die Samenstände im Winter ein willkommenes Vogelfutter darstellen.
Peter Busch