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Die Pflanzzeit geht weiter
Im Mai kommt man aus dem Pflanzen fast nicht heraus. Zuerst pflanzt man noch laubabwerfende Gehölze, falls man im April nicht dazu kam. Allerdings wird es nicht mehr so unbedingt dringlich. Viele Gehölze werden in Containern gezogen und können daher ohne weiteres später gepflanzt werden. Gehölze mit nackten Wurzeln sollten dagegen nicht später gepflanzt werden als bis zu Beginn des Austriebs. Nach den laubabwerfenden Gehölzen sind anschließend sofort immergrüne Gehölze zu pflanzen.
Dann geht es weiter mit 1. Pflanzung von vorgezogenen einjährigen Sommerblühern, von empfindlicheren unter ihnen, die bei Kälte frösteln, erst nach den Eisheiligen. 2. Sommer- und herbstblühende Stauden kommen an die vorgesehenen Plätze. 3. Man pflanzt sommerblühende Zwiebel- und Knollengewächse wie Dahlien, zum wiederholten Mal Gladiolen, ferner Cannas, Schopflilien, Knollenbegonien, Montbretien, Tigerblumen und andere. Es beginnt die Pflanzzeit von Wasserpflanzen, sobald sich das Wasser im Teich ausreichend erwärmte, worüber es mitunter durchaus Juni werden kann.
Anfang Mai ist günstig für die Einsaat von Rasen oder Blumenwiese. Sollte es danach nicht regnen, ist zu wässern, mindestens, bis die Samenkörner keimen, besser, bis die Pflänzchen einige Zentimeter hoch sind. Wer die Fläche mit Vlies abdeckt, spart sich weitgehend das Gießen, fördert durch günstiges Kleinstklima die rasche Keimung und hält Vögel davon ab, sich über die Saat herzumachen. Vorhandene Rasenflächen sind je nach Halmzuwachs zu schneiden, falls dort nicht Schneeglöckchen, Krokusse oder Narzissen wachsen. Noch bevor die Blätter der Schneeglöckchen restlos vergilben und man deren Zwiebeln deswegen nicht mehr findet, nutzt man die Gelegenheit zur Vermehrung von Schneeglöckchen durch Teilung der Zwiebelklumpen, eventuell etwas später auch die von Tulpen und Narzissen.
Im Mai beginnt die Saat von Zweijahrsblumen. Unbedingt im Verlauf des Mai sind Marienglockenblumen und Stockrosen dran, Bartnelken ab Ende Juni, eventuell auch schon Fingerhut, Königskerzen, Judassilberling und dergleichen. Stiefmütterchen, Tausendschön und Vergissmeinnicht sät man im Juni. Man kümmert sich um die Stauden, die seit der Saat im Dezember/Januar inzwischen im Frühbeet keimten, und um Jungpflanzen aus der Saat im Frühjahr/Sommer vorigen Jahres. Sobald sie mehr Platz brauchen, wird pikiert oder verpflanzt.
Verblühtes ist alsbald zu entfernen bei Zwiebelpflanzen (Narzissen, Tulpen), von Rhododendren und Azaleen, Flieder. Frühjahrsblühende Blütensträucher können nach der Blüte ausgelichtet, gegebenenfalls auch verjüngt werden. Hecken dürfen wegen eventuell brütender Vögel nicht geschnitten werden.
Ilse Jaehner