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Gute – Pflege gleich gute Ernte
Tomaten schmecken am besten, wenn man sie selbst zieht, und wachsen am besten in Gewächshäusern, jedenfalls dort, wo im Freiland die Witterung weniger ideal für diese Gemüseart ist: insgesamt zu kühl, besonders im Frühjahr, mit kalten Nächten, häufig sogar bis Mitte Juni. Auch in Gegenden mit sommerlich hohen Niederschlägen stehen Tomaten am besten unter Dach. Wichtig sind genügend Lüftungsvorrichtungen, damit sich das Haus nicht zu sehr aufheizt.
Tomaten lieben es allerdings grundsätzlich warm, dazu lufttrocken. Ständige Feuchtigkeit auf den Blättern macht sie anfällig für Braunfäule und damit für ein schnelles Ende. Das ist beim Gießen unbedingt zu beachten und nur die Erde im Wurzelbereich zu befeuchten. Tomaten brauchen im Sommer reichlich Wasser. Hängen gegen Abend die Blätter etwas schlaff, wird es Zeit zum Gießen, doch nicht sofort, sondern besser erst am nächsten Vormittag, um Nachtfeuchte nicht aufkommen zu lassen. Ein Tropfschlauch erleichtert die Arbeit, auch Mulchen mit Brennnesselhäcksel.
Tomaten und Gurken stehen häufig nebeneinander im Haus, passen aber nicht zusammen. Gurken lieben es nämlich feuchtwarm. Da fliegen Tomatenpollen schlecht und bestäuben die Blüten nicht ausreichend. Ergebnis: es gibt keine oder nur wenige Tomatenfrüchte. Zu feuchte Luft gibt es auch mal ohne Gurken. Also aufpassen! Man unterstützt Pollenflug, indem man gut lüftet, in der Mittagszeit die blühenden Pflanzen gelegentlich etwas schüttelt oder einen solargetriebenen Ventilator anstellt.
Gesundes Blattwerk ist das A und O fürs Gedeihen der Tomaten. Die Pflanzen kommen beim Setzen an den endgültigen Platz etwas tiefer in die Erde, als sie zuvor standen. Die untersten 2 oder 3 Blätter werden entfernt, damit sie nicht der Erde aufliegen und leicht erkranken. Um Krankheiten vorzubeugen, vor allem Wurzelerkankungen, Fusarium- und Verticilliumwelke, ist es ratsam, veredelte Tomaten zu setzen. Die kann man zur Pflanzzeit kaufen oder selbst veredeln.
Im Gewächshaus sind Stabtomaten angebracht, die den ganzen Raum in der Höhe füllen. Die Pflanzen werden meist eintriebig, seltener zweitriebig gezogen, jeweils rechtzeitig angebunden und laufend entgeizt. Die meisten Sorten wachsen von Natur aus unendlich, würden dabei ans Dach stoßen und schließlich in herbstlich kühles Wetter geraten. Sechs Fruchttrauben je Pflanze tragen ausreichend. Weitere würden sich wegen der fortschreitenden Jahreszeit mit niedrigeren Temperaturen und weniger Licht nur ungenügend entwickeln. Die Pflanzen köpft man aber nicht einfach über dem jeweils höchsten vorgesehenem Blütenstand, sondern entfernt nur die überzähligen. Tomatenfrüchte lässt man an den Pflanzen voll ausreifen, denn so schmecken sie am besten.
Ilse Jaehner