Gut leben im August

Kaiser und ‘Herbstfreude‘ grüßen       

Juni und Juli als Sommermonate sind schon vorbei. Jetzt ist der August dran. Namensgeber war der römische Kaiser Augustus, der im 8. Jahrhundert vor Christus lebte. Deutsche Namen sind Erntemonat, Ährenmonat, Sichelmonat, Ernting, alle mit Bezug auf den Jahresablauf mit vielen Erntearbeiten im landwirtschaftlichen Bereich. Vorzeiten ging es dabei vor allem um die Getreideernte. Im Garten verbinden wir Ernteunternehmungen allerdings eher mit September und Oktober, Gemüse und Obst.    

Für den phänologischen Kalender, der sich nach den Entwicklungen der Pflanzen richtet, ist August schon Spätsommer, wenn erste Äpfel und die Beeren von Ebereschen reifen, Winterroggen und Weizen geerntet werden. Dann muss man sich ranhalten. Ein Sprichwort sagt: Wer nicht im Sommer sammelt ein, der wird im Winter dürftig sein. Es gibt auch eine Vorhersage für den Ablauf des kommenden Winters: Nebel im August gibt einen kalten Winter. Wo am 15. August Maria Himmelfahrt gefeiert wird, werden Kräuter zum Kräuterbusch gebunden. Im Garten sammelt man Kräuter für den Wintervorrat, trocknet, friert ein oder macht anderweitig haltbar.     

Und dann die Ziergärten! „Geh aus mein Herz und suche Freud‘ in dieser schönen Sommer-zeit“ und „Sieh an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben“. So lauten einige Zeilen aus dem „Sommergesang“ von Paul Gerhardt (1607–1676). Ja, im August sind viele Gärten Prunkstücke. Jeder kann einen solchen Garten haben. Er halte sich an Sonnenbräute und Sonnenhüte, Indianernesseln, Ehrenpreis, pflanze dazu Scabiosen und Katzenminze, setze sie auf ein Staudenbeet, reichlich Knöterich in den Steingarten, eine Menge Dahlien und Gladiolen steuern bei. Man nehme dazu als Gehölze Rosen, Hortensien, Spiräen, säe im Frühjahr Sonnenblumen, zu ihren Füßen Kapuzinerkresse und Schleifenblumen. Mit diesem Arrangement gelingt es jedem, den Augustgarten blütenreich herauszuputzen.      

Im August gilt die Sommerzeit mit langen, angenehm warmen Abenden bis in die Nacht. Da kann man zusammensitzen und Pläne schmieden. Zum Beispiel den Sommergarten bis in den September, sogar Oktober, sichtbar verlängern. Das gelingt mit überzeugender Partnerschaft von Hoher Fetthenne (Sedum telephium) ‚Herbstfreude‘ und Perlkörbchen. ‚Herbstfreude‘ ist eine großartige Staude. Sie sieht das ganze Jahr gut aus, im Frühling und Sommer, wenn sie dicke, graugrüne Stängel und Blätter treibt, wenn sie im weiteren Verlauf des Sommers mit roten Blütendolden erfreut, später rotbraun verblüht, die vergehenden Blütenschirme noch im Winter schmücken. ‚Herbstfreude‘ geselle man zu weißblättrigem und ebenso weiß blühendem Perlkörbchen (Anaphalis triplinervis), gut auch als Trocken­blume, installiere dies Miteinander an einem sonnigen, warmen Platz mit durchlässigem Boden. Wunderbar!        

Ilse Jaehner

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