Mittelpunkt sommerlicher Blumenbeete

Spinnenblumen – lange Blütenzeit          

Jetzt im Hochsommer lenkt die Spinnenblume mit ihren aparten, duftenden Blütenständen einige Aufmerksamkeit auf sich. Charakteristisch an diesen Blumen sind die langen Staubgefäße, die an tropische Spinnen oder Schnurrbarthaare von Katzen erinnern. Besonders beeindruckend wirken Spinnenblumen, wenn sie zu kräftigen Büschen herangewachsen sind und reich verzweigte, bis über einen Meter hohe Sprosse mit fünf- bis siebenteiligen Blättern in kräftigem Grün ausbilden. Spinnenblumen zeichnen sich durch eine lange Blütezeit von Mitte Juli bis oft zu den ersten Frösten aus, die dadurch bedingt ist, dass das Triebende immer weiterwächst und ständig neue Blüten erscheinen, während weiter unterhalb schon die Samenkapseln reifen. Diese lange Blütezeit und das aparte Aussehen sind der Grund, dass diese Pflanze inzwischen zu einer der dekorativsten Sommerblumen gehört. Die Blüten eignen sich auch hervorragend zum Schnitt und bieten sich als Mittelpunkt sommerlicher Blumensträuße an.     

Beheimatet im tropischen Amerika, war die halbstrauchige Spinnenblume, Cleome spinosa, die zur Familie der Kaperngewächse gehört, bereits Anfang des Jahrhunderts eine beliebte Sommerblume. Sie geriet dann allerdings in Vergessenheit und erfreut sich erst seit wenigen Jahren wieder allgemeiner Beliebtheit. Diese Sommerblume ist in drei Farbvariationen erhältlich: malvenfarbig ‚Fliederfarbe‘, weiß ‚Helen Campbell‘ und hellrosa ‚Rosakönigin‘.      

Das Geheimnis reich blühender Spinnenblumen ist in einer zeitigen Vorzucht im Frühjahr begründet; hat man dieses Jahr nur kleinere Pflanzen im Garten, sollte man für das nächste Jahr eine zeitige Aussaat im Haus schon vormerken.     

Zur Aussaat werden bereits ab Ende Februar bis Anfang März, am besten gleich in kleine Töpfchen, je zwei Samen ausgebracht; nach dem Keimen wird die kräftigere Pflanze stehen gelassen. Auf der warmen Fensterbank bei Temperaturen um 18 Grad Celsius erscheinen die Keimlinge nach zwei bis drei Wochen und wachsen schnell heran. Ende April kann dann je nach Durchwurzelung in etwas größere Töpfe umgepflanzt werden, und nach den Eisheiligen bekommen sie ihren Platz im Freien.     

Ein warmer, vollsonniger und geschützter Standort ist optimal. Der Boden sollte locker, kalkhaltig und humus- und nährstoffreich sein. Da die Spinnenblume von kräftigem Wachstum ist, erhält sie einen Abstand von 50 cm von Pflanze zu Pflanze. Ein reichliches Gießen bei Trockenheit und wiederholte Düngung mit vergorener Pflanzenjauche oder anderen organischen Düngemitteln sorgen für ein kräftiges Wachstum und eine reichhaltige Blüte. Blattläuse, die leicht bei zu triebiger Düngung erscheinen, sollten nicht geduldet werden, da sie durch ihr Saugen leicht für einen ungleichmäßigen Wuchs sorgen können; mit einem Wasserstrahl sind die Tiere vorsichtig abzuspülen.      

Ihre ganze Pracht erreicht die in ihrer Pflege eher anspruchslose Spinnenblume als Gruppenpflanzung im Sommerblumenbeet, in Kübeln auf der Veranda oder als Solitärpflanzung. Besonders eindrucksvoll wirken die Blumen vor einem dunklen Hintergrund, wie vor Koniferen bzw. anderen Gehölzen, oder als Sichtschutzpflanze vor oder hinter Zäunen. Bei einer Pflanzung im Sommerblumenbeet ist der wüchsige Charakter zu beachten und ein Platz im Hintergrund empfehlenswert.    

Peter Busch

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