Lauter späte ­Sonnenhüte

Sonnenhüte sind sogar unter dem botanischen Namen Rudbeckia ziemlich bekannt. Sie wachsen ausdauernd staudig und gehören zu den besten Trägern der gelben Farbe im herbstlichen Garten. Die Wildformen sind ein Geschenk der neuen an die alte Welt. Ihre ursprüngliche Heimat sind die nördlichen USA bis herunter nach Florida, Texas und Neumexiko. Zunächst wurden die Wildarten einfach so in die Gärten Europas übernommen. Mitunter findet man sie noch heute um alte Bauernhäuser, in verwilderten Parks, ab und an außerhalb des Garten­zaunes. Das lässt auf erhebliche Vitalität schließen.    

Diese ungezähmten ­Wildlinge sind indes für die meisten heutigen Gärten ein bisschen zu wüchsig, da sie gut 200 cm hoch werden. Größeren Anklang finden Sorten mit gebremstem Wachstum und später Blüte, die sie doppelt wertvoll macht. Der empfehlenswerteste aller Sonnenhüte ist zweifellos Rudbeckia sullivantii (früher fulgida) ‚Goldsturm’, an goldgelber Krempe um eine pechschwarze Mitte ohne weiteres erkennbar. Die Pflanze wird 60–80 cm hoch und blüht ununterbrochen von August bis weit in den Oktober. Die Blüten eignen sich hervorragend zum Schnitt, sogar zum Trocknen. Die Varietät deamii verträgt etwas mehr Trockenheit als ‚Goldsturm’, die am besten in frischem Boden blüht, mit späten Sonnenbräuten, niedrigen und hohen Astern.   

Ganz wichtig für den späten Flor sind ferner die Laciniata-Sorte ‚Goldkugel’ mit goldgelben, gefüllten Blüten auf 140 cm hohen Stielen im August/September sowie ‚Goldquelle’, von August bis Oktober gefüllt blühend und etwa 70–80 cm hoch werdend. Rudbeckia nitida ‚Herbstsonne’ braucht ziemlich viel Platz, weil sie bis 200 cm hoch wird. Die Staude blüht im August/September. Gut macht sie sich auf Randstreifen vor dunkellaubigen Gehölzen in vorwiegend freier Pflanzung. Wegen der auffallend langen Blütezeit von Juli bis Oktober sollte auch , genannt Oktobersonnenhut, nicht fehlen. Sie verhält sich vorwiegend zweijährig, samt sich immer wieder selbst aus und geht deswegen nicht verloren. Sie gefällt sehr wegen vieler, kleiner, tiefgelber Blütchen mit pechschwarzer Mitte. Die Pflanze wird etwa 120 cm hoch und blüht in etwas locker gestalteten Gartenbereichen von August bis in den Oktober mit Gräsern, Herbst­astern, bunten Beeren.  

Sonnenhüte sind insgesamt recht robust und wachsen eigentlich überall. Spitzenleistungen bringen sie in voller Sonne und gleichzeitig frischem bis feuchtem Boden. Pflanzzeit ist wegen der späten Blüte vorrangig im Frühjahr kurz vor oder bei Beginn des Triebes.   
Ilse Jaehner   

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