Gemüse vor dem Winter retten

Es kommt nichts um                

Anfang November wird es Zeit, einige Gemüsearten vor dem Winter zu retten. Selbst im Gewächshaus ist es jetzt zu ungemütlich für die Pflanzen, für Tomaten ab 10 Grad zu kühl. Man erntet alle Früchte. Rot angehauchte reifen an einem warmen, hellen Platz nach, ausgewachsene, aber noch grüne an dunklem Ort bei 20 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Tomaten nie kalt lagern! Paprika­früchte sind fast noch empfindlicher. Darum gegebenenfalls alle Früchte ernten und an einem warmen, sonnigen Platz nicht unter 17 Grad nachreifen lassen. Zuerst die kleineren verwerten, weil sie schneller schrumpfen als große. Gurken halten sich etwa 14 Tage bei 12 Grad und 85 % Luftfeuchtigkeit (Anhaltswert). Man sollte sie keinesfalls in der Nähe von Obst unterbringen, denn sie reagieren empfindlich auf dessen Ausscheidungen von Ethanol, färben sich gelb, verlieren an Qualität. Bohnen hebt man kühl bei 6–8 Grad auf. Da jeder Tag längere Lagerung ihre Qualität mindert, verbraucht man rasch. Speisekürbisse halten sich erstaunlicherweise mehrere Wochen oder gar Monate in einem dunklen, trockenen Raum bei etwa 15–17 Grad. Wird es kühler, droht Fäulnis.         

Manches Wurzelgemüse macht es leicht, vor Kälte zu schützen. Schwarzwurzeln, Pas­tinaken, Wurzelpetersilie sind winterhart. Möhren, Rettiche, Radieschen halten eine Weile aus, falls man mit Laubschütte und Folientunnel schützt. Sellerie übersteht wenige Frostgrade, doch nicht zuverlässig. Deswegen erntet man rechtzeitig und schlägt in einem kühlen, nicht zu trockenen Keller in Sand ein. Ähnliches gilt für Chicoréewurzeln, die man im Laufe des Winters nach und nach treiben will. Wer keinen geeigneten Keller zur Gemüselagerung hat, kann sich mit einer Erdgrube helfen. Da die Winter nicht mehr so scharf sind wie früher, reicht das allgemein. Porreestangen halten sich gut, wenn man sie in einem Frühbeetkasten einschlägt und bei Frost Fenster auflegt.     

Endivien, Schnittsalate, Spinat und ähnliche Blattgemüse kann man länger ernten, wenn Folientunnel schützen, reichen allerdings nicht bei härterer Kälte. Deswegen am besten zügig verbrauchen! Feldsalat übersteht ­größere Kälte ungeschützt, fühlt sich jedoch ebenfalls unter Folienschutz wohler, kann außerdem so leichter bei Schnee geerntet werden.     

Kopfkohlarten soll man nicht zu früh ernten, da Herbstnebel für die Köpfe fast ein Schönheitsmittel ist, wobei sich die Schönheit in Qualität äußert. Die Röschen vom Rosenkohl sind bedingt frosthart, bleiben gut meist bis Jahresende. Der kälteste Monat ist gewöhnlich Januar. Also verbraucht man alle Rosenkohlröschen bis Ende des Jahres direkt vom Beet. Grünkohl ist winterhart. Für Gerichte im Dezember erntet man vom Beet, für solche im Januar am besten küchenfertig einfrieren.      

Ilse Jaehner

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