Gold, Weihrauch und Myrrhe brachten die drei Könige aus dem Morgenland dem Kind in der Krippe als kostbare Geschenke. Die unregelmäßig geformten Myrrhekörner sind gelblich oder bräunlich gefärbt, die gelblichen Weihrauchkügelchen scheinen etwas durch. Es handelt sich in jeden Fall um Pflanzenharze von Gehölzarten wärmerer Gebiete. Myrrhe stammt von einem baumartigen Strauch namens Commiphora, Weihrauch von verschiedenen Boswelliaarten. Der Pflanzensaft fließt entweder von selbst aus der Rinde der Gehölze oder die Bäume werden regelrecht angezapft. Die Harze verbreiten beim Erhitzen oder Verbrennen intensiven Geruch.
Weihrauch und Myrrhe sind zwar unscheinbar, aber in damaliger Zeit waren sie wertvoller als Gold. Umfangreicher Besitz bedeutete Reichtum, in seinem Gefolge Unabhängigkeit und Macht. Die ersten Spuren intensiven Gebrauchs von Weihrauch und Myrrhe stammen aus dem 4. Jahrtausend vor Christi Geburt. Alle Völker, die zu jener Zeit im Mittelmeerraum und vorderen Orient existierten, kannten und schätzten diese Pflanzenharze, besonders die alten Ägypter, lange bevor sie beim christlichen Gottesdienst Verwendung fanden. Dass die drei Könige dem Kind außer Gold Weihrauch und Myrrhe darbrachten, war also folgerichtig gehandelt.