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Liebe Leserinnen und Leser,
Schmetterlinge – kaum ein anderes Insekt verkörpert so sehr die Schönheit und Leichtigkeit der Natur. Ihre filigranen Flügel, die in den unterschiedlichsten Farben schimmern, machen sie zu einem besonderen Erlebnis für Naturfreunde. Doch wussten Sie, dass viele Schmetterlingsarten ganz bestimmte Lebensräume und Pflanzen benötigen? Wer diese faszinierenden Insekten bewusst erleben möchte, sollte sich mit ihren spezifischen Lebensraumansprüchen und ihrem Verhalten auseinandersetzen. Besonders Kleingärtner können durch eine gezielte Pflanzenauswahl geeignete Bedingungen für Tagfalter schaffen und somit aktiv zur Erhaltung der Schmetterlingsvielfalt beitragen.
Der Verzicht auf Pestizide, das Anlegen von wilden Ecken mit natürlichen Verstecken sowie der Erhalt von Wiesenflächen, die nicht zu häufig gemäht werden, bieten wertvolle Lebensräume für Schmetterlinge. Schon kleine Maßnahmen im eigenen Garten können dazu beitragen, dass Schmetterlinge sich ansiedeln und langfristig überleben können.
Nicht jeder Schmetterling ist überall zu finden. Während einige Arten selbst in der Großstadt auf Grünflächen oder in Gärten vorkommen, benötigen andere spezialisierte Lebensräume wie feuchte Wiesen, Moore oder Wälder. Zudem spielt das Wetter eine entscheidende Rolle: Sonnige, windstille Tage sind ideal für die Beobachtung. Auch das Nahrungsangebot beeinflusst die Anwesenheit der Falter – ob Nektarpflanzen oder sogar Fallobst, das bestimmte Arten wie den Admiral oder das Rote Ordensband anlockt.
Besonders im Frühling lassen sich einige Schmetterlingsarten gut beobachten. Zu den ersten Faltern des Jahres gehören der Zitronenfalter, das Tagpfauenauge und der Kleine Fuchs, die bereits an den ersten warmen Tagen aktiv werden. Der Aurorafalter zeigt sich vor allem im April und Mai, während das Waldbrettspiel in lichten Wäldern unterwegs ist. Mit etwas Glück kann man sogar den majestätischen Schwalbenschwanz auf blütenreichen Wiesen entdecken. Frühblühende Pflanzen wie Weidenkätzchen, Veilchen oder Huflattich sind besonders wichtig für diese Frühlingsboten.
Um Schmetterlinge nicht zu stören, sollte man sie mit Ruhe beobachten und auf hektische Bewegungen verzichten. Auch das Betreten empfindlicher Lebensräume wie Blumenwiesen sollte mit Bedacht geschehen. Die beste Zeit für die Beobachtung ist meist der späte Vormittag bis zum frühen Nachmittag, wenn die Falter aktiv auf Nahrungssuche sind.
Naturnahe Gärten mit vielfältigen Pflanzen sind wertvolle Oasen für sie. Wer seine Umgebung bewusst gestaltet, trägt dazu bei, dass diese wundervollen Insekten weiterhin ein Zuhause finden und uns mit ihrer Schönheit erfreuen können.
Ihr Karl Born,
Vorsitzender des Hauptvorstands