Indisches Blumenrohr – Grazile Blüten und dekoratives Laub

Blumenknollen – Austrieb vor Schnecken schützen      

Dahlien, Gladiolen und Knollenbegonien gehören schon seit langem zu den beliebten Blumenknollen, die nach einer Lagerung über Winter im Keller im Frühjahr in die Erde gepflanzt werden. Allen Liebhabern dieser Sommerblumen lässt sich das Indische Blumenrohr sehr empfehlen, das neben grazilen Blüten ein sehr dekoratives Laub aufweist.    

Das Indische Blumenrohr hat seine Heimat in Mittelamerika, das ja bekanntlich von Kolumbus auf der Suche nach einem westlichen Seeweg nach Indien entdeckt wurde und müsste deshalb exakter Indianisches Blumenrohr heißen. Die heutzutage im Gartenhandel erhältlichen Sorten sind alle züchterisch weiterentwickelt worden und bieten eine Palette an unterschiedlichen Farben. Schon die großen, eiförmigen Blätter bieten grüne, gelbgestreifte, braunrote bis rote Farbschattierungen; die Blüten zeigen sich in verschiedenen, oft zweifarbigen Gelb- und Rotschattierungen. Je nach Verwendungsart gibt es zudem unterschiedlich wüchsige Sorten, die Höhen zwischen 60 Zentimeter und 1,2 Meter erreichen. Die kleinen Sorten, wie Brilliant (blutrot), Maggie (lachsrot), Lucifer (rot/gelb) und Rosemond Cole (orange/gelb) eignen sich hervorragend für das mobile Grün und können in Kübel und Töpfe gepflanzt werden. Etwa 20 Zentimeter höher wachsen La Bohème (rosarot), President (scharlachrot), Richard Wallice (kanariengelb) und Verdi (orange mit gelben und roten Flecken). Zu den Riesen mit einem Meter Höhe zählen Tirol (rosa) und Black Night (dunkelrot), die nur noch von der über einen Meter hoch wachsenden Wyoming (rot) überragt werden.

Die höheren Sorten eignen sich vor allem für Gruppenpflanzungen in Blumenbeeten aber auch für blühende Inseln im Rasen. Um diesen wärmeliebenden Pflanzen einen zügigen Start zu geben, kauft man Ende Mai in Gärtnereien bereits vorgezogene Pflanzen oder treibt zu Hause vor. Dazu benutzt man kräftige Rhizome mit gut ausgebildeten Augen und pflanzt sie so in einen nicht zu kleinen Topf, dass die Knolle gerade mit der nährstoffreichen Erde bedeckt ist. Auf der warmen, sonnigen Fensterbank entwickeln sich dann kräftige Pflanzen, die nach den Eisheiligen ins Freie kommen; in Gruppen pflanzt man je nach Wüchsigkeit mit einem Abstand von 40–60 Zentimetern.      

Zum guten Wachstum sind ein sonniger, windgeschützter Standort, genügend Feuchtigkeit und vor allem Nährstoffe erforderlich; Jungpflanzen sind vor Schneckenfraß zu schützen. Bei einer Kübelhaltung empfiehlt es sich, eine daumenstarke Schicht Hornspäne unter die Knollen zu legen und genauso wie im Freiland wöchentlich bis Mitte August zu düngen. Vorgezogene Pflanzen blühen bereits ab Juni und den ganzen Sommer über, wenn Verblühtes ständig entfernt wird. Mit den ersten Nachtfrösten ist es mit der Pracht vorbei, die Pflanze wird 15 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten, die Rhizome werden ausgegraben und ähnlich wie Dahlien mit der anhaftenden Erde kühl und dunkel im Keller über Winter aufbewahrt. Ältere Rhizome lassen sich durch Schnitt gut teilen, jedes Knollenstück muss aber auch ein Auge aufweisen. Am preiswertesten ist es aber, das Blumenrohr aus Samen vorzuziehen, die bereits im Februar bis März ausgesät werden und noch im selben Jahr blühen.

Peter Busch

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