Gewöhnlich werden Obstgehölze schwerpunktmäßig hauptsächlich im Spätherbst oder Spätwinter gedüngt. Ergänzend dazu ist Düngung im Sommer in einigen Fällen sinnvoll. Sie unterstützt spezielle Vorgänge, erfolgt zu bestimmten Terminen, heißt deswegen Termindüngung. Im Sommer haben Obstgehölze besonders viel zu tun mit doppeltem und dreifachem Programm. 1. reifen die angesetzten Früchte, 2. wachsen Triebe und Blätter, 3. entstehen Blütenknospenanlagen für das nächste Jahr. In dieser Phase haben die Gehölze großen Nährstoffbedarf. Reicht das Vorhandene nicht, tun die Pflanzen nur noch das Notwendigste und lassen Zusätzliches. Früchte, Triebe und Blätter entwickeln sich weiter, doch für die Anlage von Blütenknospen reicht es nicht mehr. Das verhindern Termindüngungen. Bei Kern- und Steinobst erfolgt Termindüngung bereits Mitte bis Ende Juni, spätestens Anfang Juli, dann möglichst in flüssiger Form, damit die Nährstoffe schnell aufgenommen werden können. Johannisbeeren werden sofort nach beendeter Ernte gedüngt, ebenso Stachelbeeren, jedoch nur, falls sie sehr reich getragen haben. Himbeeren bekommen die Nährstoffe gegen Ende der Blütezeit, Brombeeren nach der Vollblüte. Eine durchschnittliche Gabe besteht aus 30–40 g/m² Volldünger.