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Hören wir das Wort ‚Aloe‘ kommt uns an erster Stelle die Aloe vera in den Sinn, die in der Hautpflege einen festen Platz gefunden hat, und als Bestandteil aus einer Vielzahl von Kosmetika nicht mehr wegzudenken ist. Vor allem bei Sonnenbrand leisten die frischen Blätter und etliche Aloe vera-Produkte schnelle Linderung. Doch gibt es Aloe vera auch schon in trinkbarer Form. Und noch viel mehr andere Anwendungen und Präsentationen sind bekannt geworden. Das schöne an dieser Pflanze ist eine gewisse Anspruchslosigkeit in der Pflege und die leichte Vermehrbarkeit.
Die Gattung Aloe soll etwa 365 Arten umfassen, die vorwiegend im südlichen Afrika verbreitet sind. Die Gattung gehört nach neueren botanischen Untersuchungen aktuell zur Familie Xanthorrhoeaceae, den so genannten Grasbaumgewächsen. Die namensgebenden Grasbäume sind ausschließlich in Australien anzutreffen, und es erstaunt wie kontinente-übergreifend die Pflanzenwelt vernetzt ist.
In ihrem Erscheinungsbild sind die Aloe-Arten sehr vielgestaltig, doch sind alle Vertreter sukkulent, das heißt sie verfügen über wasserspeicherndes Gewebe, das ihnen hilft, längere Trockenperioden am heimatlichen Standort zu überstehen.
Aloe vera hat aufgrund des breiten Einsatzbereiches wohl den größten Bekanntheitsgrad und ist auch weltweit verbreitet. In klimatisch begünstigten Regionen wie auf den Kanarischen Inseln findet ein gewerblicher Anbau Im Freiland statt.
Aloe vera enthält ätherische Öle, Enzyme, viele Minaralstoffe, Vitamine und Aminosäuren. Frisch oder in einer Vielzahl von Formulierungen kann sie sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden. Sie wirkt abführend, pilztötend und wundheilend. Durch Abschneiden und Schälen eines frischen Blattes lässt sich das austretende Gel gewinnen, das zur Behandlung von Hämorrhoiden, Zahnfleischentzündungen, Neurodemitis, Psoriasis und Altershaut geeignet ist. Auch bei Insektenstichen und leichten Brandwunden ist die Anwendung des Gels angezeigt.
Wer eine Aloe vera schon über längere Zeit im Topf oder Kübel gepflegt hat, wird sich über die sich zahlreich um die Mutterpflanze herum entwickelnden Jungpflanzen gefreut haben. Irgendwann kommt der Augenblick, wo diese vielen jungen Aloe-Pflanzen einen eigenen Topf beanspruchen. Wie sollte hier vorgegangen werden, um den einzelnen Pflänzchen ein Weiterkommen zu ermöglichen?
Zunächst wird versucht, das ganze ‚Knäuel‘ aus dem Topf zu heben. Durch leichte Schläge mit dem Handrücken auf den Topfrand kann die Entnahme wesentlich erleichtert werden. Einmal ausgetopft, lassen sich die einzelnen Pflänzchen unterschiedlicher Größe einfach durch leichtes vorsichtiges Ziehen von der Muttelpflanze abtrennen. Bei einer eigenen Aktion war der Einsatz eines Messers nicht notwendig. Die Wurzeln der einzelnen Pflanzen können zuweilen recht lang sein und müssen eventuell mit einem scharfen Messer etwas gekürzt werden. Gebrochene Wurzeln sollten besser nachgeschnitten werden. Durch den Schnitt der Wurzeln lassen sich die Pflanzen auch an die Größe und Tiefe der vorbereiteten Töpfe anpassen. Die Schnittflächen sollten in beiden Fällen gut abtrocknen. Wer es eilig hat, kann die Schnittflächen mit einem Kontaktfungizid einpudern, um sie keimfrei zu machen. Wer nicht auf diese chemischen Mittel zurückgreifen will, kann sich auch mit pulverisierter Holzkohle oder gemahlenem Zimt aus dem Gewürzregal des Supermarktes behelfen. Beide Materialen haben pilzverhindernde Eigenschaften.
Haben die jungen Pflanzen sich an die neue Umgebung angepasst, wachsen sie rasch zu ahnsehnlichen Pflanzen heran, denen es auch nichts ausmacht, gelegentlich etwas vernachlässigt zu werden. Im Gegenteil. Sparsames Gießen und ein durchlässiges Substrat sind wesentliche Grundlagen der erfolgreichen Pflege. Und auch die zeitlichen Abstände zwischen den Düngergaben sind etwas größer zu wählen. Hinsichtlich des Standortes der neuen Pfleglinge: die Töpfe sollten zunächst halbschattig stehen bis sie fest eingewurzelt sind. Danach ist ein halbschattiger Standort beizubehalten, denn bei vollsonnigem Stand können sich die Töpfe zu sehr aufheizen. Das Substrat sollte durchlässig sein und wenigsten 30 Volumenprozent Sandanteil enthalten.
Thomas Bay