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Notizen zu einer alten Gemüseart
Viele Gartenbesitzer interessieren sich inzwischen für alte Gemüsearten, die ursprünglich nachhaltigen Anbau versprechen. Eine solche Gemüseart ist die Haferwurzel. Man muss sehr weit zurückgehen, um etwas über ihre Herkunft zu erfahren. Sie befindet sich im Mittelmeerraum. Schon kluge Menschen des alten Griechenlands schätzten die Haferwurzel. Auf dem langen Weg nach Europa überquerte sie die Alpen, ein Zeichen für Widerstandskraft und Überlebenswille, und etablierte sich dauerhaft in den Gärten des Mittelalters, verschwand jedoch in der Konkurrenz zu Schwarzwurzeln. Jetzt ist sie wieder da. Jedenfalls kann man inzwischen hier Saatgut bekommen, zuvörderst im Biohandel.
Wer Haferwurzel mal versuchen will, muss drei Dinge beachten:
Kulturanleitung kurz gefasst:
Saattermin möglichst früh im März/April in humosen, durchlässigen Boden, Saattiefe etwa 10 cm, je 3–4 Samen mit 20–25 cm Abstand, später verziehen auf stärksten Sämling. Mit Kompost düngen, Reihe/Reihen mulchen, bei Trockenheit gründlich wässern. Ernte ab Oktober bis Januar/Februar, da winterfest direkt vom Beet; oder die Wurzeln vor dem Winter an einem kühlem Ort (Keller oder Erdgrube) in feuchtem Sand einschlagen, nach und nach verbrauchen.
Ilse Jaehner