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Wurde bereits im Herbst letzten Jahres Spinat ausgesät, kann man schon jetzt die ersten Blätter zupfen. Etwas länger braucht der Spinat, der gesät wird, sobald der Gartenboden zu betreten ist. Um bis in den Frühsommer hinein immer frischen Spinat ernten zu können, lohnt es sich, bis Mitte Mai ständig Folgesaaten vorzunehmen; am beliebtesten sind die Sorten Matador und Monopa, von denen letztere mehltauresistent ist. Als kälteunempfindliches Gemüse streckt Spinat schon zeitig im Frühjahr seine Blätter hervor und sorgt für erste Ernten. Eine spätere Aussaat im Frühling als Ende Mai, ist nicht zu empfehlen, da Spinat ab Sommer in Blüte schießt.
Eine Möglichkeit aus der Praxis der Mischkultur ist es, im gesamten Nutzgarten im Abstand von 50 cm Reihen zu ziehen und hier Spinat auszusäen. Die Vorteile dieses Vorgehens liegen in einer schnellen Bedeckung des meist im Frühling offenen Bodens, in einer guten Durchwurzelung des Untergrundes und in einer frühen Ernte. Sobald die ersten Blätter aufgelaufen sind, fängt die Ernte an. Zuerst zupft man vorsichtig die größeren Blätter und benutzt sie zu Rohkostsalaten. Erst wenn sich die Pflanzen üppig entwickelt haben, schneidet man sie ganz über dem Boden ab und benutzt sie zur Gemüsezubereitung als Blattspinat.
Spinat ist, wie auch anderes Blattgemüse, in den schlechten Ruf geraten, sehr hohe Nitratwerte aufzuweisen. Sicherlich ist richtig, dass Spinat zu den Pflanzen gehört, die zu den Nitratsammlern gezählt werden. Deshalb sollte beim Anbau auch auf jede triebige Düngung, wie mit schnelllöslichen Nährstoffen, verzichtet werden. Weniger bekannt ist, dass man auch durch den Erntezeitpunkt die Nitratmenge verringern kann. Nitrat wird von den Wurzeln aufgenommen, in die Blätter weitertransportiert und hier mit Hilfe des Sonnenlichts verarbeitet. Aus dieser Beobachtung geht hervor, dass der Nitratgehalt über Nacht steigt, da in dieser lichtarmen Tageszeit keine Weiterverarbeitung erfolgt. Erntet man das Gemüse im Morgengrauen, z.B. für den Verkauf, ist der Nitratwert am höchsten. Liegt der Erntezeitpunkt aber kurz vor der Mahlzeit, mittags oder abends, so sind die Nitratwerte deutlich niedriger. Es lohnt sich daher, bei diesem Blattgemüse den optimalen Erntezeitpunkt zu wählen und natürlich auch das Erntegut am selben Tag zu verarbeiten, da sich das Nitrat bei der Lagerung zu schädlichem Nitrit entwickelt. Einem zu hohen Nitratgehalt des Gemüses ist deshalb vorzubeugen, da befürchtet wird, dass Nitrat im Körper durch komplizierte chemische Prozesse zu krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt werden kann.
Fällt der Spinat in großen Mengen im Garten an, kann man einen Teil einfrieren; nicht benötigte Pflanzen schneidet man ab und mulcht mit dem Gemüse den brachliegenden Boden. Die Wurzeln bleiben nach Möglichkeit immer zur „Fütterung“ der Bodenorganismen in der Erde. Zwischen die Spinatreihen kann im April bis Mai, je nach Saat- oder Pflanzzeit, die Hauptertragsgemüsesorte gepflanzt oder gesät werden. Der noch daneben wachsende Spinat schützt die Pflanzen beim Aufwachsen und wird gänzlich abgeschnitten, wo er stört.