Nicht nur zum Maiwein ist der Waldmeister zu verwenden. Es lohnt sich auch, kurz vor der Blüte das Kraut abzuschneiden und in Sträußen kopfüber aufzuhängen. Erst beim Trocknen entwickelt sich der typische Waldmeisterduft, da durch diesen Prozess das Cumarin gebildet wird. Der trockene Waldmeister findet Verwendung als Duftkraut für Wäsche, Duftkissen oder Matratzenfüllungen. Beim Umgang mit Waldmeister ist aber auch Vorsicht geboten. Untersuchungen zeigen, dass der Waldmeister nicht ganz ungefährlich ist. Bei einem reichlichen Genuss von Waldmeistergetränken kann es durch die enthaltenen Cumaringlykoside zu Schleimhautreizungen kommen; deshalb sollte man ihn gerade zur Limonadenzubereitung für Kinder nicht überdosieren. Für den Garten besorgt man sich im Gartenhandel einige Ableger. Als Standort ist, ähnlich wie in der Natur, ein schattiger, feuchter und humoser Platz am besten. Deshalb wird der Waldmeister nicht in den Kräutergarten gepflanzt, sondern besser unter Haselbüsche, Obststräucher oder Ziergehölze, wo er sich in wenigen Jahren flächendeckend ausbreitet und den Boden begrünt. Einmal gepflanzt, gehört der Waldmeister im Garten zu den genügsamen Kräutern, die jeden Frühling wieder durch ihren Duft erfreuen.