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Der Johannistag am 24. Juni erinnert daran, dass laubabwerfende Hecken zum ersten Mal geschnitten werden müssen, nachdem in der Hecke nistende Vögel ihre Brut aufgezogen haben. Auch um viele Blütengehölze muss man sich kümmern. Das betrifft vor allem Frühblüher. Damit sich reiche Rhododendronblüte im nächsten Jahr wiederholt, sind vor allem bei jüngeren, noch kleinen Exemplaren die verblühten Blütenstutze auszubrechen. Bei Flieder vergehende Blütenstände entfernen und Sträucher eventuell vorsichtig verjüngen. Wichtig ist weiter das Entfernen von Verblühtem bei mehrmals blühenden Rosensorten. Strauch- und Wildrosen, bei denen Fruchtansatz willkommen ist, sind davon ausgenommen. Sollen Forsythien, Zierjohannisbeere und ähnliche mit Schnitt verjüngt werden, wird es jetzt dafür höchste Zeit, weil man sonst die Blütenanlagen für das kommende Jahr entfernt.
Das nächste Jahr muss vorbereitet werden mit der Aussaat von Stiefmütterchen, Tausendschön, Vergissmeinnicht, Goldlack und anderen frühjahrsblühenden Zweijahrsblühern. Es geht weiter mit der Aussaat sommerblühender Arten wie Fingerhut, Königskerzen und dergleichen. Man braucht dafür nicht unbedingt besondere Vorrichtungen wie Frühbeet oder gar Kleingewächshaus, ein gut mit Humus versorgtes Anzuchtbeet reicht.
Ferner ist günstige Zeit zur Saat von Stauden, die echt aus Samen fallen, und zur Vermehrung von Stauden, besonders Polsterstauden aus Stecklingen. Dazu braucht man allerdings ein Frühbeet oder bei kleineren Mengen ein Vermehrungsbeet, denn Stecklinge wurzeln gut und zügig nur bei hoher Luftfeuchtigkeit (gespannte Luft) und genügender Wärme (warmer Fuß). Das gilt auch für Rosenstecklinge. In der ersten Monatshälfte ist noch Gelegenheit, Wasserpflanzen zu setzen.
Rosen sollten nicht später als Ende Juni gedüngt werden. Hoch werdende herbstblühende Stauden wie einige Astern kann man niedriger halten, indem man im Juni die Triebe um ¼ oder ¹⁄³ stutzt. Allerdings blühen sie danach eine Idee später. Weitere Pflegemaßnahmen werden nebenher erledigt, nehmen allerdings viel Zeit in Anspruch: Rasenschnitt, Düngen und Wässern, letzteres nur bei wirklich dringendem Bedarf. Sinnvoll ist es, abzuwarten, bei Bedarf gründlich zu wässern und dies erst nach einigen Tagen zu wiederholen und so weiter. Prachtstauden können maßvoll gedüngt werden, jedoch nicht später als Ende Juli. Die Erde auf Beeten und Rabatten wird gelockert, eventuell mit Rasenschnitt gemulcht, zu dicht stehende Einjahrsblumen aus Maisaat ausgedünnt, windempfindliche Stauden wie Rittersporn rechtzeitig mit Stäben versehen, damit sie nicht unschön umkippen.
Ilse Jaehner