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Stauden bei Fluginsekten beliebt
Da mit Disteln in der Regel nicht besonders willkommene Gartenpflanzen in Verbindung gebracht werden, ist es kein Wunder, dass diese Stauden in Gärten selten zu sehen sind. Aber gerade die Kugeldisteln gehören zu den wertvollen Schmuckstauden und bieten wie alle einfachen Arten reichlich Nektar und Pollen für Bienen, Schmetterlinge und andere Fluginsekten. Wenn die großen, meist stahlblauen Kugeln mit ihren vielen Einzelblüten aufblühen, sind sie von Insekten umlagert. Aber auch wenn sich die Blüten noch nicht zeigen, fällt diese Staude durch ihre großen graugrünen, fiederschnittigen Blätter auf.
Im Garten gehört die zu den Korbblütlern zählende Kugeldistel zu den unproblematischen Stauden; sie ist besonders winterhart und gegen Krankheiten widerstandsfähig. Sie wächst auch auf magerem, leichten Boden gut, lediglich Staunässe verträgt sie nicht. Besonders an vollsonnigen Standorten bilden sich viele üppige Blüten. Die Pflanzen werden bis zu 1,5 Meter groß und entwickeln mit den Jahren einen kräftigen Wurzelstock, den man im zeitigen Frühjahr einfach teilen kann. Da sich die Pflanze auch über ihre Samen vermehrt, lassen sich jedes Jahr zusätzlich einige Jungpflanzen ausgraben. Kugeldisteln passen gut ins Staudenbeet oder vor Gehölzpflanzungen. Besonders ins Auge fällt eine Anpflanzung vor dem hohen weiß blühenden Schleierkraut; farblich wirken Kugeldisteln passend zu gelb blühender Schafgarbe, zu Sonnenbraut und Goldrute, zu roten oder blauen hohen Astern oder zu den gelbrot blühenden Fackellilien.
Neben den Kugeldisteln lassen sich auch ihre kleinen Verwandten, die Blau- und Edeldisteln, empfehlen. Das Auffällige an den Blaudisteln sind nicht nur ihre Blüten, sondern auch die wie eine Halskrause geformten, stacheligen Hochblätter, die mit ihrer stahlblauen Farbe wie aus Metall gestanzt aussehen.
Nahe verwandt sind die Edeldisteln (Eryngium planum) die an stark verzweigten Stielenden im August Dutzende von leuchtend blauen Blütenkugeln entwickeln, aber nicht so einen auffälligen Blattkragen aufweisen. Im Staudenbeet stehen diese Disteln farblich gut neben oder vor Lein, Mädchenauge, Rudbeckie und Sonnenauge, die zur selben Zeit blühen.
Für Liebhaber von Trockensträußen zählen alle Edel- und Kugeldisteln zu den begehrten Blumen. Bevor sie aufblühen, schneidet man die Stängel ab und trocknet sie kopfüber aufgehängt. Ausgezeichnet eignen sich alle Zierdisteln zur Zusammenstellung bunter sommerlicher Sträuße für die Vase. Selbst in Blumengeschäften werden mittlerweise immer häufiger Sträuße mit diesen Disteln angeboten. Gemischt mit gelber Schafgarbe und weißem Phlox entsteht ein Blumenarrangement, das sich durch Natürlichkeit auszeichnet.
Zurückschneiden sollte man die Zierdisteln erst im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb, da über Winter Vögel die Samen gerne aufsuchen und sich im Kraut manche nützlichen Insekten verkriechen.
Peter Busch