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Die Blüten vom Eisenhut faszinieren schon seit Generationen besonders die Kinder: beim Umbiegen des Helmes kommen zwei langgestielte Honigblätter scheinbar wie Pferde hervor und gaben diesen Arten auch die Namen „Pferd und Wagen“ oder „Braut in der Kutsche“. So sehr die Blüten auch zum Spielen einladen, ist es für Kinder außerordentlich wichtig zu wissen, dass alle Pflanzenteile stark giftig sind. Dies ist leider immer noch zu wenig geläufig. Während andere giftige Pflanzen, wie der Fingerhut, allgemein bekannt sind, kommen jährlich wiederholt Vergiftungen mit dem Eisenhut vor, die schlimmstenfalls tödlich enden.
Vom Botanischen her gesehen, hat die eigenartige Entwicklung der Blüten einen wichtigen Grund. Der Eisenhut (Aconitum) hat sich nämlich in seiner Fortpflanzung bei der Gestaltung der Blüte auf langrüsselige Hummeln spezialisiert; Bienen kommen an den Nektar nicht heran. So deckt sich das Verbreitungsgebiet der natürlichen Eisenhutarten in Nordamerika, Europa und Asien auch randscharf mit dem Vorkommen der Hummeln.
Neben den in der Natur vorkommenden Arten des Eisenhutes gibt es seit langem viele Züchtungen; seit Jahrhunderten ist diese Staude aus Bauerngärten nicht mehr wegzudenken. Bei der Auswahl von Pflanzen für das Staudenbeet fällt es nicht schwer, Gartenpflanzen mit gelben und rosa bis violetten Farbtönen zu bestimmen. Rote Farben sind schon seltener, und noch schwieriger wird es beim reinen Blau. Um so gelegener ist da der Eisenhut, der nach der Ritterspornblüte vom Juni bis in den August hinein mit hohen, endständigen Rispen blüht. Daneben gibt es auch noch Herbstsorten, die vom September bis in den Oktober hinein blühen.
Je nach Sorte werden die Pflanzen 60 Zentimeter bis 1,5 Meter hoch und zeigen dunkelblaue bis violette Farbtöne; die Sorte ‚Bicolor‘ zeigt sich weißblau.
Im Garten lässt sich der Eisenhut, der zu den Schattenstauden gehört, zur vielfältigen Gestaltung verwenden. Sommerblühende Sorten passen sehr gut im Staudenbeet neben Astilben, Margerite, Phlox und Goldschafgarbe und herbstblühende Sorten zu Silberkerzen und Japananemonen. In einer naturnahen Pflanzung steht Eisenhut auch gut am Gehölzrand neben Glockenblumen und Waldgeißbart.
Eisenhut liebt einen frischen und nährstoffreichen Boden an einem halbschattigen bis schattigen Stand. Als Düngung gibt man den Pflanzen am besten organische Stoffe, wie alter Mist im Herbst. Im Sommer ist bei leichtem Boden immer für genügend Feuchtigkeit zu sorgen. Ein Auftreten von Läusen zeigt einen zu sonnigen und trockenen Standort an. Bei ungünstigen Bodenverhältnissen, wie z.B. Staunässe, kommt es jedoch leicht zu Fäulnis und Welkeerscheinungen.
Immer üppiger entwickelt sich der Eisenhut, wenn er jahrelang ungestört an derselben Stelle wachsen kann; die zahlreichen Blütenstiele eignen sich auch hervorragend zum Schnitt und halten lange in der Vase.
Peter Busch