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Liebe Leserinnen und Leser,
nach wie vor halten viele Menschen Wespen und Hornissen für gefährlich. Die Liste der Vorurteile ist lang, denn kaum eine Tiergruppe ruft so heftige Reaktionen hervor wie diese. Etliche Menschen verfallen allein bei dem Geräusch einer sich nähernden Wespe in Panik und fangen an, mit ihren Armen wie wild hin und her zu wedeln. Dabei bewirken Reaktionen wie diese nur das Gegenteil: Sie machen die Tiere unnötig aggressiv! Auch das Wegpusten der Tiere ist nicht ratsam, denn das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal.
Ein friedliches Miteinander wäre so einfach, würden wir Menschen die nützlichen Tierchen einfach nur etwas besser kennenlernen. Denn auch wenn viele Menschen Wespen als Plagegeister sehen, haben die Tiere einen Nutzen in ihrem Garten. Sie jagen nämlich bis zu 100 unterschiedliche Insekten. Zudem stehen nur zwei der acht heimischen Wespenarten auf Süßspeisen und Fleisch/Wurst, nämlich die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Die Leidtragenden sind die Hornissen und die im Freien, in Büschen oder unter Vordächern nistenden Langkopfwespen, deren Nester oft „vorsorglich“ ausgeräuchert werden.
Um die Wespen nicht anzulocken, ist es sinnvoll, Nahrungsmittel im Freien abzudecken und Reste wegzuräumen. Um von den ungeliebten Tischgästen gänzlich in Ruhe gelassen zu werden, empfiehlt sich eine Ablenkfütterung mit überreifem Obst wie zum Beispiel Weintrauben. Einfach eine kleine Schale fünf bis zehn Meter entfernt hinstellen, bewirkt wahre Wunder.
Wespen können auch von Düften, wie Parfum und Cremes, gelockt werden, hier gilt: Weniger ist mehr. Auch die Kleiderwahl kann hierbei eine Rolle spielen, da Wespen gerne auf bunte Kleidung fliegen.
Sobald man doch einmal gestochen wurde, hilft am besten, eine halbierte Zwiebel auf den Stich zu drücken. Durch die ätherischen Öle und Verdunstungskälte wird der Schmerz und die Schwellung gelindert.
Ihr Karl Born,
Vorsitzender des Hauptvorstands