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(Lasioglossum xanthopus, KIRBY 1802)
Sie ist kaum mehr als einen Zentimeter groß. Doch sie fällt auf: Durch ihre rotgelben Hinterbeine und die rotbraun behaarte Brust setzt sie mehr Farbakzente als die meisten Schmalbienen. Und das toppt sie noch – mit ihren drei weißen Basalbinden auf dem Hinterleib.
Die Große Salbei-Schmalbiene ist weitverbreitet. Wir finden sie sogar im nördlichen Iran und in China. Auch hierzulande kommt sie in allen Bundesländern vor, allerdings nur mäßig häufig. Sie meidet vor allem viel befahrene und intensiv bewirtschaftete Flächen. Auf Weiden mit Schafhaltung, Magerrasen oder an Waldrändern finden wir sie jedoch häufiger. Zudem besiedelt sie auch alte Weinberge, Streuobstwiesen und naturnahe Gärten.
In der Welt der Wildbienen ist es gewöhnlich so, dass Weibchen und Männchen zeitlich nacheinander schlüpfen, um sich daraufhin zu paaren. Bei unserer Wildbiene des Monats ist das anders: Die Weibchen der Großen Salbei-Schmalbiene geben sich dem Liebesakt erst im Herbst hin und überwintern daraufhin. Die befruchteten Weibchen bauen dann ab April des Folgejahres Nester, um ihre Eier abzulegen. Die Nester graben sie eigenständig in den Boden, zum Beispiel in Böschungen. Die Männchen und Weibchen der nächsten Generation erscheinen daher wesentlich später im Jahr. Meist sind sie erst ab September oder Oktober unterwegs. Da die Große Salbei-Schmalbiene nur im Frühjahr ihrem Brutgeschäft nachgeht, braucht sie im Herbst keinen Pollen mehr, um ihre Nachkommen zu versorgen.
Die kleine Biene sammelt Pollen an fünf Pflanzenfamilien: Sie fliegt auf Korb-, Kreuz- und Lippenblütler sowie auf Glockenblumen- und Raublattgewächse. Wie ihr Name bereits vermuten lässt, hat sie zudem eine Vorliebe für den Wiesen-Salbei. Diese Leidenschaft teilt sie mit 20 anderen heimischen Bienenarten, darunter auch die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis). Gelegentlich macht der Fächerflügler Halictoxenos arnoldi der Großen Salbei-Schmalbiene das Leben schwer: Die Erstlarven dieses Parasiten warten auf den Blüten, um sich bei passender Gelegenheit im Hinterleib ihrer Wirtsbienen einzunisten. Die Biene selbst dient den Fächerflüglern als „Liebesnest“. Denn an Ort und Stelle erfolgt die Paarung mit den nur für wenige Stunden lebensfähigen männlichen Fächerflüglern.
Wie viele ihrer Verwandten, zählt auch unsere Wildbiene des Monats zu den gefährdeten Arten. Sie braucht unter anderem extensiv bewirtschaftete Landschaften, die zunehmend schwinden. Sie können der Großen Salbei-Schmalbiene aber helfen! Pflanzen Sie heimische Pflanzen, die auf dem Speisezettel dieser Bienenart stehen. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Wiesen-Salbei oder der Wiesen-Glockenblume? Beide Pflanzenarten erstrahlen zudem in einem wunderschönen Violett.
Tipps, wie Sie bienenfreundliche Strukturen gestalten, finden Sie unter:
www.wir-tun-was-fuer-bienen.de und
Dominik Jentzsch, Stiftung für Mensch und Umwelt
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Literatur