Viel Gemüse – wenig Arbeit

Es gibt tatsächlich sehr viele Gemüsearten die einfach zu kultivieren sind und gleichzeitig sehr wenig Arbeit machen. Das beginnt schon mit der Aufzucht der Pflanzen, denn viele von diesen Gemüsearten können als Direktsaat unmittelbar im Freiland ausgebracht werden. Solche Arten und Sorten müssen nicht wie andere etwas aufwendiger erst angezogen werden.

Es gibt für Gartenfreunde nichts reizvolleres, als vor einer gut bestückten Samenwand mit Hunderten von verschiedenen Sämereien zu stehen, die nur darauf warten gekauft, zu werden und dann möglichst bald im Garten zu wachsen. Die Texte und Symbole auf der Rückseite lesen sich wie spannende Kurzgeschichten und schrecken den Gartenenthusiasten auch nicht davon ab, das eine oder andere Samentütchen zu erstehen. Da geht es um die Keimzeit, Keimtemperatur und so manch andere Information, die bei der An- oder Aufzucht bestimmter Pflanzenarten zu beachten ist. Aus den unterschiedlichsten Gründen macht das aber nicht jeder, und deshalb gibt es auch noch eine weitere Methode um Gemüse anzubauen. Man kann sich in jedem gut geführten Baumarkt oder Pflanzencenter, passend zur Jahreszeit, geeignetes, bereits vorkultiviertes Pflanzenmaterial kaufen und in seinem eigenen Garten setzen. In Deutschland gibt es in vielen Gebieten Gartenbaubetriebe, die sich auf die Anzucht von Gemüsejungpflanzen spezialisiert haben. Keineswegs erhält man hier nur „Standard“. Vieles, was man an Sämereien kaufen kann, gibt es auch als vorgezogene Jungpflanze zu kaufen, oftmals auch als aktuelle, neue Sorte. Lässt man die ersten zwei Punkte tatsächlich außer Acht und kauft ausschließlich fertige Gemüsejungpflanzen, hat man eigentlich schon sehr viel Arbeit gespart. Zum einen kommt es auf die richtige Auswahl der Gemüsearten an und zum anderen, wie man den Boden vorbereitet hat und ob die Witterung mitspielt. Der Klimawandel hat uns in den vergangenen Jahren mehrfach gezeigt, wo die Reise hingeht. Besonders die Gemüsekulturen, die längerfristig auf unseren Flächen stehen und eigentlich nur durch den Faktor „längere Kulturzeit“ höhere Erträge mit weniger Arbeit erbringen, hatten in Form von Ernteeinbußen zu leiden. Was der Zierpflanzenbau und teilweise auch der GalaBau bereits teilweise erreicht haben, sind die Auswahl von Pflanzen und besonders Pflanzmethoden, die Wasser sparende Eigenschaften aufweisen und dadurch mit den gegebenen Umständen besser fertig werden. Beim Gemüse ist das eher schwierig, denn der Artenreichtum ist einfach kleiner. Vom Klimawandel profitieren vielleicht die „mediterranen Gemüsearten“ wie Paprika, Chilli, Auberginen, Zucchini, Tomaten, Artischocken und Co., die mit höheren Temperaturen und gegebenenfalls auch mit geringeren Wassergaben die teilweise langen Kulturzeiten bis zur Ernte besser überstehen. Nachfolgend eine Tabelle mit 15 verschiedenen Gemüse­arten, die besonders einfach anzubauen sind, gleichzeitig aber hohe Erträge bei relativ geringem Arbeitsaufwand aufweisen. Kartoffeln und Topinambur werden natürlich nicht ausgesät, sondern als vorgekeimte Knolle bzw. Rhizom ausgelegt. Für die restlichen Gemüsearten ist in dieser Tabelle der jeweils günstigste Aussaattermin angegeben. Der Zeitraum von der Aussaat bis zur Pflanzung müsste in diesem Fall zur Kulturzeit hinzugerechnet werden, denn von der Aussaat bis zur pflanzfertigen Gemüsejungpflanze können je nach Art einige Wochen vergehen.

16 Besonders ertragreiche Gemüsearten

Gemüse

Aussaat

Pflanzzeit

 

Kulturzeit (in Wochen)

 

Kartoffel

 

Frühe Sorten Anfang Mai

frühe Sorten 27 Wochen

späte Sorten bis 40 Wochen

Topinambur

 

Ab März

Ernte Oktober–April

Weißkohl

Februar–April

April–Mai

90 Tage

Wirsing

Februar–April

April–Mai

Frühsorten 13–26 Wochen
Spätsorten 26–40 Wochen

Rosenkohl

Februar–Mai

Mitte Mai–Mitte Juni

Ca. 40 Wochen

Grünkohl

Mitte Mai

Direktsaat

28 Wochen

Steckrübe

Juni–Juli

Direktsaat

16–20 Wochen

Karotten

Mitte März–Juni

Direktsaat

Haupternte 10–11 Wochen Frühernte ca. 7 Wochen

Knollensellerie

Februar

Mai

12–15 Wochen

Petersielienwurzel

März–April

Direktsaat

17–18 Wochen

Pastinake

März–April

März–April

Ca. 28 Wochen

Schwarzwurzel

Ende Februar–
Mitte März

Direktsaat

Ca. 28–30 Wochen

Haferwurzel

Ende März–
Anfang April

Direktsaat

min. 30 Wochen

Chinakohl

Ende Juli

Juli–August

23–25 Wochen

Stangenbohnen

Anfang Mai

Direktsaat

8–14 Wochen

Zucchini

Anfang ­Februar

Anfang Mai

6–8 Wochen

 

 

Kartoffeln (Solanum tuberosum)Fam. Nachtschattengewächs. 

Unsere Speisekartoffel hat eine recht turbulente Geschichte hinter sich. Sie stammt aus den Bergregionen der südamerikanischen Anden und wurde im Jahre 1565 von den spanischen Seefahrern in Europa eingeführt. Sie wurde anfänglich nur als Rarität in Botanischen Gärten gezeigt. Noch im 17. Jahrhundert galt sie als Kuriosität und tauchte nur gelegentlich in königlichen bzw. klösterlichen Küchen auf. Alle oberirdischen Pflanzenteile der Kartoffel sind ungenießbar und giftig. Das gilt auch für grüne Kartoffelknollen. Die Knollen legt man im Abstand von 30 cm in der Reihe und im Reihenabstand von 40–50 cm etwa 20 cm tief in den Boden. Die gelegten Knollen müssen unbedingt angehäufelt werden. Kartoffeln gelten als besonders frostempfindlich. Es gibt sehr viele verschiedene Sorten, die sich in Form, Farbe, Reifetermin, Stärkegehalt und auch besonders im Geschmack stark von­einander unterscheiden.   

 

Topinambur (Helianthemum tuberosus)Fam. Compositae.     

Topinambur ist ein naher Verwandter der Ackersonnenblume und kommt aus Nordamerika. Ihr Name stammt von dem Indianerstamm der Topinambus ab. Es ist eine ausgesprochen anspruchslose Pflanze, die auch noch auf den schlechtesten Böden gedeiht. Sie wird bis zu drei Meter hoch und blüht im Spätsommer wunderschön wie eine kleinblütige Sonnenblume. Die Pflanze neigt dazu zu wuchern. Hat man sie im Garten, funktioniert das auf Dauer nur mit einer Art Rhizomsperre. Als Gemüse nutzen wir ausschließlich die Knollen. Es gibt mehrere verschiedene Sorten. Je glatter die Rhizomknollen sind, desto besser lässt sie sich in der Küche verarbeiten. Man kann sie roh, gekocht oder gebraten verzehren. Die flach unter dem Boden wachsenden Rhizome kann man nicht einlagern. Man erntet sie nach Bedarf. Die knollenähnlichen Rhizome beinhalten sehr viel Inulin und Fruktose. Die Frucht ist für Diabetiker geradezu ideal. Neuere Sorten haben außergewöhnlich hohe Erträge, es gibt sie rotschalig und weißschalig. Pflanzt man sie neu, setzt man sie in einem Abstand von 35–40 cm und nicht zu tief in den Boden.  

 

Süßkartoffel (Ipomea batata)Fam. Windengewächs.   

Diese Pflanze zählt zu den ältesten Kulturpflanzen, die aus den Tropen und Subtropen stammen. Sie ist frostempfindlich, wächst aber während der warmen Jahreszeit auch bedenkenlos bei uns. Sie hatte anfänglich nur im Zierpflanzenbau eine Bedeutung, heutzutage ist sie von den Speisekarten der Restaurants, aber auch in der privaten Küche nicht mehr wegzudenken. Das Fleisch der großen Knollen ist sehr nahrhaft und enthält eine erhebliche Menge an Stärke und Zucker sowie viele Vitamine. Man kann sie ganz ähnlich wie die Kartoffel verwenden. Das betrifft auch die Kultur. Gepflanzt wird nach den Eisheiligen im Abstand 50 x 30 cm mit vorgetriebenen Knollen und geerntet wird im Herbst. Süßkartoffeln schätzen einen lockeren, nährstoffreichen Boden.  

 

Weißkohl (Brassica oleracea conv. capitata var capitata), Fam. Kreuzblütengewächs.   

Der Weißkohl ist der Hauptvertreter, entstanden ist er aus der Wildform Brassica oleracea, von dem auch allen weiteren Kohlarten abstammen (Rotkraut, Kohlrabi, Blumenkohl usw.). Weißkohl ist eine der ältesten Gemüse­arten, die regional sehr unterschiedliche Bedeutung haben. Er war bereits den Kelten, Römern und Griechen bekannt. Durch seine lange Kulturzeit kann ein einzelner Kohlkopf ein beträchtliches Gewicht auf die Waage bringen. Einfach zu kultivieren.     

 

Wirsing (Brassica oleracea subv. capitata var. sabauda), Fam. Kreuzblütengewächs.

Als Nachteil gegenüber dem Weißkohl könnte man aufführen, dass der Wirsing sich nicht für die Herstellung von Sauerkraut eignet. Er ist noch einfacher zu kultivieren und darüber hin­aus resistent gegenüber leichteren Frösten. Daher kann man diese, als Vitaminbomben zu bezeichnenden Köpfe, immer frisch den ganzen Winter über ernten. Man unterscheidet Früh-, Sommer-, und Herbstsorten.  

 

Rosenkohl (Brassica oleracea conv. oleracea var. gemmifera), Fam. Kreuzblütengewächs.  

Der Rosenkohl ist unter allen Kohlarten wohl die kurioseste und eine von denen, die bis zur Ernte die längste Zeit braucht. Er ist vermutlich einer der jüngsten in der Geschichte der Kohlarten. Im Jahre 1587 wurde er noch als „Kohl mit den vielen Köpfen“ und als vermutlich unbrauchbar bezeichnet. Neue, brauchbare Züchtungen sind in Belgien entstanden und die englische Bezeichnung für diese Kohlart lautet „Brussel Sprouts“. Er kann bis tief in den Winter hinein geerntet werden. Am besten soll er schmecken – wenn man ihn mag – nach dem ersten Frost.   

 

Grünkohl (Brassica oleracea conv. acephala var. sallecica), Fam. Kreuzblütengewächs.   

Auch der Grünkohl stammt aus dem Mittelmeerraum und hat schon eine sehr lange Kulturgeschichte hinter sich. Plinius erwähnt ihn schon und spart nicht an Lob über diese Pflanze mit ihren sehr großen, stark gekräuselten Blättern mit einem leicht scharfen Geschmack. Es ist vermutlich das unkomplizierteste Kohlgemüse überhaupt. Er verträgt Wintertemperaturen gut unter minus zehn Grad. In Deutschland wird er geradezu zelebriert bei den traditionellen „Kohl- und Pinkel-Fahrten“. Pinkel ist eine sehr fette, leicht scharfe Wurst.  

 

Steckrübe (Brassica napus var. napobrassica), Fam. Kreuzblütengewächs.  

Bei den Steckrüben unterscheidet man zwischen weiß- und gelbfrüchtigen Sorten, wobei die weißen vorrangig als Viehfutter Verwendung finden. Die ältesten Erwähnungen dieser Ackerfrucht stammen aus der Zeit vor rund viertausend Jahren. Sie stammt aus Nordafrika. Man kann sie roh und gekocht essen, sie soll sehr gesund sein und vielerlei Vitamine enthalten. Auch die Blätter sind verwendbar, man bereitet sie wie Wirsing oder Spinat zu. Eine Feldfrucht, die bei uns in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg nicht wegzudenken war, inzwischen aber wieder an Bedeutung gewinnt.  

 

Gartenmöhre (Daucus carota)Fam. Doldengewächs.    

Die Gartenmöhre, auch als Karotte bezeichnet, ist eine der bekanntesten Gemüsearten.  Wegen ihrer sensationellen Inhaltstoffe zählt sie zu den gesündesten Gemüsearten überhaupt. Karotten wachsen auf der ganzen Welt. Die Sortenvielfalt ist riesengroß. Zwischenzeitlich sind viele „neue“ Sorten auf den Markt gekommen, die sich sehr stark in Farbe und Form unterscheiden. Möhren werden gern roh verzehrt, als Saft verwendet und sind in der Küche aller Herren Länder nicht wegzudenken. Die Erträge pro Quadratmeter Pflanzfläche sind enorm, weil man sie sehr eng aussäen kann.  

 

Knollensellerie (Apium graveolens var. ­rapaceum), Fam. Doldengewächs.    

Schon mit dem botanischen Namen „graveolens“ (stark duftend) wird preisgeben, dass diese Pflanze stark duftende ätherische Öle beinhaltet. Diese Pflanze war schon den alten Ägyptern bekannt, die sie auch im großen Stil angebaut haben. Es gibt drei Wildformen von ihr, A. silvestre, A. dulce und A.secalinum. Kreuzt man diese untereinander, kommen immer sehr ähnliche Hybriden dabei heraus, die sich nur unwesentlich unterscheiden. Sellerie wird, obwohl er aus dem Mittelmeerraum stammt, vorwiegend in Mittel-, Nord-, und Osteuropa angebaut und in deren Küchen verwendet. Bei uns hat er weniger Bedeutung, besitzt aber sehr viele gesunde Inhaltsstoffe. Die Knolle darf nicht im Boden sitzen wie eine Rübe, sondern muss zur Knollenbildung eher freigelegt werden. Ein hartnäckiges Gerücht spricht dem Sellerie eine stark aphrodisierende Wirkung nach, die bis dato aber nicht wissenschaftlich belegt werden konnte.    

 

Petersilienwurzel (Petroselinum crispum ssp.tuberosum), Fam. Doldengewächs.   

Die Petersilienwurzel ist eine interessante Gewürzpflanze, die für Suppen, Eintöpfe oder Salate eingesetzt werden kann. Optisch ähnelt sie sehr stark einer Pastinake, dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied. Bei der Wurzelpetersilie entspringen die Blätter auf einer kleinen, rundlichen Erhöhung, bei der Pastinake sitzen die Blattansätze in einer kleinen, runden Vertiefung.   

 

Pastinake (Pastinaca sativa)Fam. Doldengewächs.   

Die Pastinake stammt aus dem eurasischen Raum und ist aus einer Wildform entstanden. Es gibt auch Hybriden, die aus Möhren und Pastinaken gekreuzt wurden. Sie ist ein sehr wesentlicher Bestandteil für Trockengemüse sowie Suppen und Soßen der Lebensmittel­industrie. Sie beinhaltet sehr viel Vitamin C und verfügt über einen sehr angenehmen Duft. In der modernen Küche gewinnt sie zunehmend an Bedeutung, da sie sehr vielseitig verwendbar ist.     

 

Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica)Fam. Korbblütler.   

Die Schwarzwurzel hat ihren Ursprung in Spanien, was sich auch in ihrer Namensgebung wiederfindet und eigentlich schwarze Giftschlange aus Spanien bedeutet. Die noch recht junge Gemüsepflanze, die zuvor nur als Heilpflanze galt wird von Diabetikern geschätzt, weil sie viel Inulin beinhaltet. Der Anbau von Schwarzwurzeln ist nicht sehr weit verbreitet, denn die Ernte ist mit sehr viel Arbeit verbunden. Schwarzwurzeln schätzen einen leichten, tiefgründigen Boden, nur so können sie sich gut entwickeln. Die absolut frostbeständigen und sehr schmackhaften, tief schwarzen Wurzeln können ganzjährig geerntet werden. Das Schälen der Schwarzwurzeln ist eine weitere Herausforderung, denn dabei tritt eine Art Milchsaft aus, der sofort oxidiert und die Hände einfärbt.   

 

Haferwurzel (Tragopogon porrifolius)Fam. Korbblütler.   

Die Haferwurzel zählt zu den alten wiederentdeckten Gemüsesorten und wird vorwiegend in Frankreich angebaut. Sie gehört zur gleichen Familie wie die Schwarzwurzel und hat auch ansonsten einiges gemeinsam. Der Unterschied besteht aber vor allem in der Farbe der Wurzel und deren Stärke. Die der Haferwurzel ist gelblich und wächst fast rübenartig, also wesentlich dicker. Selbst im Geschmack ähneln sich beide Pflanzen und wegen iher sprichwörtlichen Frostbeständigkeit kann sie über Winter im Boden verbleiben. Leider blühen sie oftmals schon im ersten Jahr, dadurch werden sie hart und holzig und sind dann für den Verzehr unbrauchbar.   

 

Chinakohl (Brassica pekinensis/Pak Choi, ­Brassica chinensis), Fam. Kreuzblütengewächs.   

Hierbei handelt es sich aus botanischer Sicht um zwei verschiedene Pflanzen, die jedoch eng miteinander verwandt sind. In China und weiteren Teilen Südostasiens sind dies die wohl am weitesten verbreiteten Gemüsearten, die in Dutzenden von Rezepten ihre Verwendung finden. Die beiden Kohlarten können gegart, frittiert, eingelegt oder einfach roh verzehrt werden. In Korea wird ein besonders gut schmeckender Salat damit hergestellt, der jedoch sehr unterschiedlich scharf sein kann. Man nennt ihn Kimchi. Für den Anbau in Europa ist er als späte Salatvariante eine schnell wachsende Alternative. Er wächst am besten in einem Hochbeet, wo er ausreichend Feuchtigkeit erhält und einen humusreichen Boden schätzt. Da leider in der kühleren Jahreszeit auch in einem Hochbeet kleine Schnecken vorhanden sein könnten, sollte man Vorsorge vor diesen gefräßigen Gartenmitbewohnern treffen. Sie lieben Chinakohl über alles.   

 

Mangold (Beta vulgaris var. Vulgaris)Fam. Gänsefußgewächs.   

Gemeinsam mit der Roten Beete, der Futterrübe und der Zuckerrübe stammt der Mangold aus dem östlichen Mittelmeerraum. Römer und Griechen kannten bereits die Kulturformen dieser Pflanzen. Der Beliebtheitsgrad auf der Speisekarte hält sich in Grenzen, denn die Stiele, die am häufigsten für Gerichte verwendet werden, schmecken immer ein wenig muffig. Die Blätter lassen sich spinatähnlich verwenden. Große Bedeutung haben die neuen Mangoldsorten erreicht. Die Stiele leuchten mit ihren herrlichen Farben von weiß über gelb/orange bis purpur oder siegellackrot bis tief in den Herbst hinein und stehlen manchem Blumenbeet die Schau.    

 

Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris var. ­vulgaris), Fam. Schmetterlingsblütler.  

Was wäre ein Garten ohne Stangenbohnen. Je nach Sorte wachsen sie mehr als drei Meter hoch, wenn man sie denn lässt. Die Vielfalt der Neuzüchtungen ist enorm, aber auch ältere Sorten haben ihren Reiz. Man sollte aber darauf achten, dass sie fadenfrei sind. Stangenbohnen brauchen viel Licht, der Platzbedarf wird durch das zu errichtende Klettergerüst vorgegeben. Stangenbohnensamen sollte man bei einer Direktsaat immer 12 Stunden lang einweichen, ein Schälchen mit Milch soll hier wahre Wunder bewirken. Bohnen müssen sehr flach ausgelegt werden, sie sollen die Glocken läuten hören. Sicherlich eine liebevolle Umschreibung von „Samen bitte nicht beerdigen“.  

 

Puffbohne/Saubohne (Vicia faba)Fam. Schmetterlingsblütler.   

Die Saubohne zählt zu den ältesten Gemüse­sorten der Menschheit. Sie stammt aus dem Mittelmeerraum, wo sie auch heute noch hauptsächlich angebaut wird. Sie kann bei uns bereits im Februar ausgesät werden und keimt dann meist schon im März. Die großen, flachen Samen sitzen in rundlichen, dickfleischigen Hülsen. Die Pflanzen werden knapp einen Meter hoch und benötigen im Vergleich zu anderen Gemüsesorten wenig Wasser. Leider wird sie regelmäßig von der schwarzen Bohnenblattlaus heimgesucht, die immer während der Blütezeit erscheint. Sie müssen unbedingt bekämpft werden. Die Pflanzenmasse gegenüber der Menge an geernteten Bohnensamen steht in keinem Verhältnis, daher wird der Rest der Pflanze sehr gerne als Viehfutter verwendet.   

 

Zucchini (Curcubita pepo), Fam. Kürbisgewächs.   

Diese zu dem Kürbis gehörende Gemüseart stammt eigentlich aus Mexiko, wird inzwischen aber weltweit angebaut und als typisches Sommergemüse verwendet. Zucchini verträgt Kälte überhaupt nicht und benötigt einen sehr sonnigen Standort. In unserer Sommerküche ist Zucchini nicht mehr wegzudenken. Beim Anbau sollte man die länglichen Früchte immer gut im Auge behalten, denn sie werden innerhalb weniger Tage sehr schnell zu groß und verlieren ihre Zartheit. Außerdem unterdrücken zu groß gewordene Exemplare den Ansatz weiter Früchte. Von der Zucchini gibt es viele verschieden Sorten, die sich in Form und Farbe stark unterscheiden. Dazu gehört auch eine nahe Verwandte, die als Lagenaria siceraria, Herkuleskeule, bezeichnet wird. Diese Pflanze macht innerhalb einer Vegetationsperiode 15–20 Meter lange, stark rankende Triebe und produziert keulenähnlich Früchte mit bis zu 150 cm Länge und einem Durchmesser von 12–16 cm.     

Ihr Peter Hagen   

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