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Liebe Leserinnen und Leser,
wenn Ihr sommerlicher Garten ein Paradies für Marienkäfer geworden ist, haben Sie doppelt Glück. Ob Junikäfer, Sonnenkälbchen, Herrgottskäfer, Himmelsziege oder Sommervögelchen – Marienkäfer sind als Glücksbringer bekannt und werden von allen bewundert. Wenn sie auf der Hand landen, darf man sich etwas wünschen, und wenn sie wegfliegen, geht der Wunsch in Erfüllung… Die meist roten Käfer mit ihrer vielfältigen Anzahl schwarzer Punkte bringen nicht nur Glück, sondern auch einen großen Nutzen in Ihrem Garten!
Die erwachsenen Käfer, vor allem aber die nützlichen Larven, haben einen großen Hunger auf Blattläuse. Grund für alle Läuse, die Flucht zu ergreifen. Die kleinen Räuber ernähren sich ausschließlich von Insekten sowie Blattläusen und Schildläusen. Dieser unaufhaltsame Appetit ist in der biologischen Schädlingsbekämpfung von großer Bedeutung. Damit kann ein großer Teil des Ungeziefers im Garten ohne den Einsatz von Chemikalien beseitigt werden.
Nach ein bis zwei Monaten hat sich der Marienkäfer vom Ei über die Larve und Puppe bis zum flugfähigen Käfer entwickelt. Die Weibchen legen ihre Eier gerne auf der Unterseite von Blättern ab. Am besten in der Nähe von Pflanzenläusen, damit auch die Abkömmlinge sich direkt ernähren können. Sobald die Larven das Ei verlassen, fressen sie dessen Schale auf und machen sich an die zahlreichen Läuse heran. Zunächst häuten sich die Larven. Sie entpuppen sich, indem sie aufhören zu fressen, ihren Hinterleib auf ein Blatt oder Pflanzenstängel kleben und zwei Tage lang stillsitzen.
Der Siebenpunkt–Marienkäfer bekommt eine gelbfarbene Puppe, welche sich dann orange färbt und langsam die bekannten schwarzen Punkte formt. Letztlich schlüpft der Käfer aus der Puppe und erhält seine charakteristische rote Farbe.
Doch wie lädt man die gepunkteten Freunde zur Blattlausbekämpfung ein?
Um Marienkäfer anzulocken, kann man seinen Garten etwas appetitlicher machen! Wenn Sie noch keine Blattläuse entdeckt haben, können Sie einen kleinen wilden Bereich in Ihrem Garten stehen lassen, wo sich diese ansiedeln können. Parallel kann man durch verschiedene Pflanzen das Interesse von Marienkäfern erhöhen.
Neben Schädlingen wie Spinnmilben oder Blattläuse fressen Marienkäfer auch Nektar und Pollen. Zu den beliebtesten Sorten zählen Dill, Kamille, Ringelblumen, Klatschmohn, Schafgarbe, Kornblumen, Silberkraut, Minze, Koriander, Storchschnabel, Fenchel, Löwenzahn, Knoblauch, Thymian und Lavendel. Mit der Pflanzung dieser Kräuter und Blüten kann man die Ansiedlung von Marienkäfern begünstigen. Wichtig ist nur, dass man die Pflanzen auch blühen lässt, damit die Käfer und Larven sich am Pollen und Nektar laben können.
Ihr Karl Born,
Vorsitzender des Hauptvorstands