Knöterich ist der ideale Verpackungskünstler

­­Kletterpflanzen – Rankhilfe benötigt.    

Besonders jetzt im Sommer fallen im Garten, am Haus, an Schuppen und Zäunen unschöne Ecken auf, die es hinter Grün zu verstecken lohnt. Für eine Anpflanzung, noch zur jetzigen sommerlichen Zeit, empfiehlt sich der Schlingknöterich, Fallopia aubertii, der als Containerpflanze das ganze Jahr über zum Kauf angeboten wird und bis zum Herbst noch gut ein, zwei Meter wächst.     

Wichtig vor dem Einpflanzen des Containers ist ein gründliches Wässern des Ballens; am besten stellt man ihn drei bis vier Stunden in einen Eimer mit Wasser, damit sich das Substrat richtig vollsaugen kann. Anwachsschwierigkeiten sind häufig auf das Pflanzen von trockenen Ballen zurückzuführen; ein Angießen des Pflanzloches nach dem Eingraben hilft da nicht viel weiter. Findet der Knöterich an einer Mauer Verwendung, ist zu bedenken, dass dort der Boden häufig schlecht und von Bauschutt durchsetzt ist; ein zwei Spaten tiefes und doppelt so breites Pflanzloch, gefüllt mit guter Gartenerde, sorgt für ein unproblematisches Anwachsen.  Bei einer Pflanzung im Sommer hilft zudem eine Mulchschicht aus Grasschnitt vor einer Austrocknung; bei trockener Witterung muss besonders im ersten Jahr regelmäßig und durchdringend gegossen werden. Als Depotdünger zur Starthilfe kann man beim Einpflanzen einige Hände voll Hornspäne unter die Pflanzerde mischen; im Folgejahr lohnt es sich, im Frühjahr mit Kompost oder altem Mist zu mulchen und in den Sommermonaten monatlich etwas Pflanzenjauche oder Flüssigdünger zu geben. Außer Efeu und Wildem Wein, die beide Haftwurzeln ausbilden, brauchen alle anderen Pflanzen Rankträger; Holz und Spanndraht sind dazu am besten geeignet. Am sinnvollsten unterstützt man die Pflanzen, wenn man ihnen ihrer jeweiligen Klettertechnik entsprechende Kletterhilfen anbietet. Knöterich als Schlinger wächst spiralförmig um Stützen herum; senkrechte Kletterhilfen, Spanndraht, Stangen oder Zaunlatten sind ideal. Verwendet man Draht sollte er kunststoffummantelt sein, da er dann langlebiger ist; als Stäbe sind die wetterfesten Bambusstangen ideal.    

Innerhalb eines Jahres wächst Knöterich dann locker vier Meter; im ganzen klettert er etwa 15 Meter hoch. Knöterich ist anspruchslos, eignet sich für sonnige bis halbschattige Standorte und entwickelt spießförmige bis herzförmige Blätter. Ab Sommer zeigen sich die zahlreichen weißen Blütenrispen, die von Insekten hoch geschätzt sind. Neben Hauswänden begrünt Knöterich alles, was sich ihm als Stütze anbietet: Blitzableiter, Gitterzäune, Laubengestelle, Schuppen und Spaliere. Knöterich eignet sich auch vorzüglich, um verkahlte Fichten und Hecken zu begrünen. Innerhalb weniger Jahre entwickelt sich ein ideales Vogelschutzgehölz; die verkahlten Bäume sind eine vollkommene Rankstütze. Wächst im eigenen Garten bereits Knöterich, lässt er sich zudem unproblematisch über Steckhölzer vermehren. Dazu werden im Herbst etwa 20 Zentimeter lange Triebspitzen geschnitten und über Winter frostfrei in feuchten Sand gelegt. Im Frühjahr werden die Stecklinge in sandiges Substrat gesteckt und wurzeln schnell an.     

Das Frühjahr ist ebenfalls ein guter Zeitpunkt, Knöterich zurückzuschneiden, selbst ein radikaler Rückschnitt wird gut vertragen und ist alle paar Jahre an Haus und Mauern zu empfehlen, damit einem der Knöterich „nicht über den Kopf wächst“.                

Peter Busch

 
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