Schneebeeren werden Knallerbsen

Dabei geht es bunt zu   

Im Herbst ist die Natur, einschließlich Garten, sehr unterhaltsam für große, mehr noch für kleine Leute. Da gibt es viel Zeug zum Spielen und Basteln: zum Beispiel Kastanien und bunte Blätter. Hagebutten schmecken roh sehr gut und sind gesund. Ihre Kerne werden als weniger gesundes Juckpulver weitergereicht, weiße Schneebeeren erfreuen als Knallerbsen. Im Sommer übersieht man Schneebeeren-Sträucher leicht, weil die von Juni bis August erscheinenden rötlich-weißen Blüten kaum auffallen, zumal üppiges Blattwerk sie ziemlich verdeckt. Nach Laubfall ändert sich das, wenn viele schneeweiße, dicke, runde Früchte die dünnen Triebe biegen. Schneebeeren (botanisch Symphoricarpus albus var. laevigatus) sind erstaunlich strapazierfähige Gehölze, die keine Schädlinge oder Krankheiten kennen, überall und in jedem Boden gedeihen, ob schwer oder leicht, kalkarm oder –reich, in innerstädtischem Klima, in Sonne, lieber noch in hellem Schatten. Sie werden selten über 200 cm hoch und bremsen sich dann selbst, ohne dass man schneiden müsste. So bewährt sich diese Schneebeerenart als freiwachsende, pflegeleichte Hecke, als Deck- und Unterholzstrauch, als vorzügliche Bienenweide, denn Schneebeerenblüten sind nach Obst- und Lindenblüten, wenn der Tisch weniger üppig gedeckt ist, für Insekten doppelt wertvoll. Die Früchte machen verschiedene Vögel und Klein­säuger satt.   

Symphoricarpus-Arten mit bunten Früchten sind weitere Sympathieträger. Die purpurrosa Früchte der 100–150 cm hohen Korallenbeere (S. orbiculatus) gefallen sehr. Der schwachwüchsige Bastard Symphoricarpus x doorenbosii mit der Sorte ‚Magic Berry’ hat doppelt so große, magentarote Früchte, wird deswegen Amethystbeere genannt und nur 80–100 cm hoch. Sie eignet sich gut für niedrige Hecken zwischen Vorgarten und Bürgersteig oder dergleichen.    

Ein weiteres Kreuzungsprodukt, Symphoricarpus x chenaultii, nennt man Purpurbeere. Der Strauch wird dichtbuschig 150–200 cm hoch mit häufig so vielen roten, dichtsitzenden Früchten, dass sich die Triebe unter der Last biegen. Seine Sorte ‚Hancock’ wächst schwächer. Da sich deren niederliegende Triebe leicht bewurzeln, kann man ihn als etwas höher werdenden Bodendecker einsetzen, großflächig auf Böschungen oder ähnlichem. Schließlich gibt es noch die Sorte ‚White Hedge’, die weiße Heckenbeere mit vielen weißen Beeren in auffallend langen, teils aufrechten, teils hängenden Fruchtständen. Jedenfalls geht es bunt zu, am buntesten nach dem Laubfall, wenn die Früchte mehr und mehr in Erscheinung treten.    

Ilse Jaehner

 
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