Sprechstunde für Feuerdorn

­­Es geht um die Gesundheit       

Feuerdorn ist einer der prächtigsten Beerenträger im winterlichen Garten – falls Frost und Schorf ihn verschonen. Da der Standort die Frosthärte beeinflusst, wähle man ihn entsprechend und vermeide kalte, zugige Plätze, denn Wind verschärft Frost. Gelegentliche Frostschäden machen sich als braunwerdende Blätter bemerkbar. An sich ist Feuerdorn wintergrün, wirft die alten Blätter erst im Frühjahr ab und treibt zugleich frisch-grün durch. Nach Frostschaden an Blättern erst mal abwarten! Bei Triebschäden jeweils bis ins gesunde Holz zurückschneiden.        

Feuerdorn treibt sicher wieder aus. Schorf ist ein Pilz, der Blätter, Triebe, Früchte schwarzfleckig bis krustig überzieht und besonders bei andauernd feuchter Witterung schadet. Der weit verbreitete Schaderreger überwintert an Früchten, Trieben, Blättern, auch an abgefallenen, ist praktisch die meiste Zeit des Jahres aktiv. Wollte man ihn mit Spritzungen bekämpfen, hätte man fast ununterbrochen zu tun. Das ist wenig sinnvoll, eine Standortwahl ist wichtiger, und noch mehr, die allgemeine Widerstandskraft zu erhöhen. Ein sonniger Platz erweist sich besser als ein schattiger. Heller Schatten besser, als pralle, heiße Sonne.       

Feuerdorn wächst gern in normaler Garten­erde, bevorzugt eher leichten, nährstoffreichen Boden als schweren und nassen. Sommerliche Trockenheit verträgt er gut, ist er erst mal aus dem etwas empfindlicheren Jugendalter heraus. Junge Exem­plare gieße man im Sommer, wenn nötig. Bei der Sortenwahl bekommt man Hilfe durch Ergebnisse der Gehölzsichtung, wobei die Beurteilung „schorfresistent“ relativ zu bewerten ist. Ein Restrisiko bleibt immer. Außer auf Gesundheit und Winterhärte achte man auf Wüchsigkeit, denn es macht einen bedeutsamen Unterschied, ob eine Sorte 2 m hoch wird oder das Doppelte. Danach schießt in der Brauchbarkeit für normal große, das heißt eher kleine Gärten, ‚Soleil d´Or‘ den Vogel ab. Die Sorte wird als sehr frosthart, schorfresistent und kleinwüchsig bewertet und punktet mit vielen leuchtendgelben Früchten. Die Sorte ‚Red Column‘ fällt mit karminroten Beeren aus dem gewohnten gelben Rahmen, ist ebenfalls schorfresistent, aber wüchsiger und erreicht, straff aufrecht wachsend, 3–4 m, ist für Hecken geeignet. ‚Orange Glow‘ behauptet sich zufriedenstellend. Feuerdorn verwendet man als Solitärstrauch, als Spalier zur Fassadenbegrünung oder als ­Hecke.                                   

Ilse Jaehner

 
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner