Obstbäume haben je eine Krone über und unter der Erde. Der oberirdische Kronenbereich geht vom Stamm bis zu den äußersten Zweigspitzen, gleichbedeutend mit Kronentraufe. Den entsprechenden Umfang unter der Erde nennt man Wurzelkrone. Viele gehen bei allerlei Pflegemaßnahmen davon aus, dass der Umfang von Wurzelkronen jener von Baumkronen entspricht. Unter anderem hängt die Ausdehnung des Wurzelsystems jedoch von der Bodenart ab. In schlechten, nährstoffarmen Böden streichen die Wurzeln weit durch die Erde, über die Kronentraufe hinaus. Bei ihnen findet man Faserwurzeln, mit deren Hilfe sich die Bäume ernähren, praktisch nur an den äußeren Wurzelenden. Solche Bäume bilden also umfangreiche Wurzelkronen. Gehölze in gutem Boden brauchen nicht weit nach Nährstoffen zu suchen, entwickeln daher auch in der Nähe des Stammes Faserwurzeln. Bei ihnen decken sich also Ast- und Wurzelkrone annähernd. Hauptsächlich Faserwurzeln nehmen Wasser und Nährstoffe auf. Darum gibt man alles, was das Gedeihen des Baumes fördern soll, in die Reichweite der Faserwurzeln, nicht nur innerhalb der Kronentraufe, sondern außerdem darüber hinaus, eher weiter weg vom Stamm als zu ihm hin. Bei Bodenbearbeitung ist zu beachten, dass sich Faserwurzeln in der nährstoffreichen, oberen Bodenkrume befinden und möglichst wenig gestört werden sollten.