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Das Ziel: viele Blüten im Mai
Die in wärmeren Gegenden Mittel- und Südamerikas beheimatete ausdauernd-staudig wachsende Canna, deutsch Blumenrohr, hat einen rhizomartig verdickten Wurzelstock, erinnert damit ein bisschen an Dahlie, und wie Dahlie ist Canna Warmblüter. Mitteleuropäische Winter sind für sie eine Zumutung, selbst hiesige Frühjahre überlebt sie bloß entsprechend geschützt. Nur die Sommer sind nach ihrem Geschmack. Wer von dieser dekorativen Pflanze mit den weithin leuchtenden Blütenständen ausgiebig etwas haben will, muss deswegen beizeiten anfangen und geschützt vorziehen, damit sie schon um Mitte Mai gut blühend begeistert.
Cannas werden hierzulande gewöhnlich als Kübelpflanzen gezogen. Als Freilandpflanzen gehen sie nur in klimatisch äußerst günstigen Lagen, wo man an besonders geschützter Stelle auspflanzen kann, weil keine Winter- oder Frühjahrsfröste drohen. Neue oder ungeteilte alte Rhizomstücke topft man ab Ende Februar und im Laufe des März ein, ausnahmsweise spätestens Anfang April. Ist man noch später dran, klappt das nicht mit der Maiblüte. Man hält nach dem Topfen gut feucht und bei etwa 25 Grad. Anfangs brauchen die Gefäße nicht hell zu stehen, doch sobald Triebansätze sichtbar werden, so hell wie möglich, aber nicht sonnig.
Immer erhalten Cannas warme, vollsonnige Plätze. Ferner ist reichlich Wasser erwünscht, was vor allem bei Cannas im Kübel zu beachten ist. Außerdem sind Cannapflanzen Starkzehrer, die man nie hungern lassen darf. Im Beet mit grundsätzlich nahrhafter Erde ausgepflanzt, bekommen sie 2 bis 3 Nachdüngungen, Cannas in Kübeln düngt man wöchentlich am besten flüssig. Eine weitere Pflegemaßnahme ist, je nach Beginn des Flors, im Laufe des Juni oder Juli fällig. Die ersten Blütenstiele sind zwischen den Blättern herauszuschneiden, fast noch bevor die obersten Blüten dieser Rispen ganz verblühen. Lässt man sie stehen, legen sich die Pflanzen auf die faule Haut und blühen nur unlustig weiter.
Schon ältere, vorhandene Exemplare können durch Teilung kräftiger Rhizome im Februar vermehrt werden. Der Termin ist die beste Zeit dafür. Man könnte das sogar schon im Januar in Angriff nehmen, aber Februar reicht aus. Man teilt so, dass jedes Teilstück mindestens aus einem kräftiges Rhizom besteht und mit ebenso kräftigen Triebaugen bestückt ist. Die geteilten Stücke lässt man etwas antrocknen, ehe man sie in gutes Substrat für Kübelpflanzen und entsprechend große Töpfe setzt.
Ilse Jaehner