Ligularien wachsen selbst im Schatten

Im Garten wird es oft problematisch, wenn die Bepflanzung schattiger Ecken ansteht, die nur für kurze Zeit am Tage von Sonnenstrahlen erreicht werden. Gefragt sind an diesen Stellen Pflanzen, die nicht nur durch eine schöne Blüte auffallen, sondern auch in der Vegeta­tionszeit eine üppige Blattmasse aufweisen. Alle diese Ansprüche erfüllen die Ligularien, die aus der Familie der Korbblütler stammen. 

Für den Garten gibt es eine Vielzahl von Arten und Sorten, die zwischen 80 Zentimeter und fast zwei Meter Wuchshöhe recht unterschiedlich ausfallen. Die Sorten von ­L. dentata zählen zu den klein bleibenden Ligularien. Sehr beliebt sind ‚Desdemona‘ mit bräunlich purpurroten Blättern und rötlich orangener Blüte und ‚Sommergold‘ mit grünem, gedrungenen Blattbusch und leuchtend gelben Strahlenblüten. 

Besonders dekorativ sind Arten und Sorten, die streng aufrechte Blüten besitzen wie L. przewalskii, die bis zu 1,8 Meter groß wird und sich mit handförmig eingebuchteten Blättern schmückt. Sehr auffällig ist auch die aus China stammende L. veitchiana mit ihren großen lang gestielten Blättern und dem pyramidalen leuchtend gelben Blütenstand. So sehr diese letztgenannte Sorte wegen der Auffällig der Blüten und ihrer Anziehungskraft auf Insekten auch zu empfehlen ist, darf doch nicht verschwiegen werden, dass sie auf Schnecken eine geradezu magische Anziehungskraft hat. Dies kann dazu ­führen, dass im Frühjahr der durch den Boden ­stoßende Neutrieb abgefressen wird und die Staude dann abstirbt. Gibt es damit Probleme im Garten, hat es sich bewährt, im Frühjahr über die Jungtriebe zur Nacht einen Eimer als Schneckenschutz zu stülpen; größere Pflanzen verkraften einen eventuellen Fraß dann besser.  

Neben dem Schmetterlingsflieder gehören die aus China stammenden Ligularien zu den Pflanzen, die jetzt besonders gerne von Schmetterlingen und Fluginsekten besucht werden. Diese Staude entwickelt im Sommer säulenförmige gelbe Blüten in Ähren bzw. Trugdolden. Während der Blütezeit von Juli bis in den September hinein zeigen sich an den vielen Einzelblüten zahlreiche Insekten, die den Nektar aufnehmen. Außerdem zeichnen sich diese Stauden in der blütenlosen Zeit durch ihre großen Blätter aus, die je nach Sorte von ornamental über herzförmig bis fingerförmig geteilt variieren.  

Als Standort im Garten ist jeder feuchte, ­nahrhafte Boden recht, z.B. auch in Ufernähe. Selbst an einem halbschattigen Platz wächst die Staude recht üppig. Wegen ihrer Größe gibt man der Pflanze einen ausreichend großen Platz mit einem Abstand von bis zu zwei Metern zu den benachbarten Gewächsen. Gut zu Ligularien passen weiß blühendes Mädesüß, gelbe Taglilie und dunkelblaue sibirische Iris. Diese Pflanzen lieben auch einen feuchten Untergrund. 

Fühlen sich die Stauden in gutem Gartenboden wohl, kann es schon mal vorkommen, dass sie zu wuchern anfangen.  Dann schafft man mit dem Spaten Einhalt, und die ausgegrabenen Wurzelstöcke können im Frühjahr zur Neuanpflanzung benutzt werden. 

Foto und Text: Peter Busch

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