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Unter Schutz startet Gemüse früher
Im Schutz des Frühbeetes kommt der Frühling eher. Man sät dort unabhängig von der Witterung: Kresse, Schnittsalat, Spinat, Stielmus, Radieschen, pflanzt Kopfsalat und Kohlrabi. Da die Sonne nicht garantiert immer für die nötige Wärme im Beet sorgt, müssen die Fenster gut schließen und eine Wärmequelle vorhanden sein, entweder traditionsgemäß als Mist- oder Laubpackung, beziehungsweise Bodenheizung mit Heizkabeln, die durch Thermostat geregelt wird. Andererseits kann es bei milder Witterung und voller Sonne im Beet tagsüber schnell zu warm werden. Automatische Fensterheber nehmen es einem ab, ständig parat zu sein und sorgen mit Öffnen und Schließen der Fenster immer für optimale Temperatur. Im Kleingewächshaus steht Jungpflanzenanzucht (Paprika, Tomaten, Kohlarten, Porree, Salat, Sellerie und dergleichen) an erster Stelle. Man treibt Dicke Bohnen und Kartoffeln vor. Auch das Gewächshaus muss nachts mindestens 6–8 Grad warm bleiben, so dass notfalls zu heizen ist. Tagsüber schafft ein Ventilator bewegte Luft und verhindert damit weitgehend das Aufkommen von Keimlingskrankheiten. Keimlinge müssen pikiert oder eingetopft werden sowie sie sich gegenseitig berühren.
Im Freiland wird erst gesät, wenn die Erde genügend abtrocknete und sich ausreichend erwärmte, zunächst Melde, Spinat, Schnittsalat, Palerbsen, Dicke Bohnen, Schwarzwurzeln, Pastinaken, Stielmus, Mairüben, Möhren, Petersilie und deckt mit Vlies, Schlitzfolie oder Folientunnel. Man steckt Steckzwiebeln, Schalotten, Knoblauch, vorrangig in warmen, lockeren Boden. Der Bestand an ausdauernden Küchenkräutern wird weiter ausgebaut, so dass wenigstens Schnittlauch, Dost, Zitronenmelisse, Sauerampfer, Pimpinelle, Ysop, ausdauerndes Bohnenkraut, Liebstöckel vorhanden sind. Rhabarber lässt sich mit Hilfe von wärmendem Mist und übergespannter Folie zu zeitigerem Austrieb veranlassen.
Mit der Pflanzung von Obstgehölzen zögert man nun nicht mehr länger, denn diese treiben bereits mächtig. Stachelbeeren haben schon kleine Blättchen, in milden Lagen blühen bereits Pfirsiche und Aprikosen. Die Knospen von Kern-, vor allem von Steinobstbäumen werden fast täglich dicker. Deuten deren Zahl auf viele Früchte hin, empfiehlt es sich, mit einer Gabe eines leicht löslichen, schnell wirkenden Volldüngers die betreffenden Bäume zu unterstützen. An Pfirsichbäumen entfernt man falsche Fruchttriebe, die nur Blütenknospen, keine Blattknospen zeigen. Man muss sich um Wein- und Kiwispaliere kümmern und sie mit sachgemäßem Rückschnitt bändigen. Wichtig ist jetzt, mit einer sinnvollen Anzahl von Haupttrieben übersichtliche, ertragreiche Spaliere aufzubauen.
Ilse Jaehner