Stielmus, Blattstielgemüse, Rübchen

Gemüse zum Verwechseln  

Schnell soll es gehen mit dem ersten frischen Gemüse im Frühjahr. Anwärter sind neben weiteren Stielmus, Blattstielgemüse, Rübchen, die sehr nahe verwandt sind, sich trotzdem gehörig unterscheiden.   

Schon im Februar kann man Stielmus ins Frühbeet säen, etwas später Anfang März ins Freiland. Die Pflanzen aus dichter Saat treiben sich gegenseitig hoch, bilden lange, zarte Stiele. Diese schneidet man dicht über der Erde, streift die Blattflächen ab, zerteilt dann die Stiele in 1–2 cm lange Stücke und kocht das Gemüse extra oder als „Durcheinander“ mit Kartoffeln. Dieses traditionelle Stielmus wird vor allem im westlichen Norddeutschland und Rheinland geschätzt.  

Die moderne Version heißt Blattstielgemüse mit der Sortenbezeichnung ‘Namenia‘, das sich gegen einfaches Stielmus durchsetzt, weil es in der Küche bequemer zu handhaben ist. Man isst nicht nur die Stiele, sondern einen beachtlichen Teil der Blattmasse. Dazu schneidet man einfach etwa ein Drittel des oberen Blattanteiles ab und verarbeitet den Rest wie Stielmus, schneidet also auch Blattanteile stückweise wie gehabt. Das spart Arbeit und Zeit. Die Kultur entspricht jener von Stielmus. Besonders die rechtzeitige Saat ins Frühbeet ist empfehlenswert. Mit etwas größerem Abstand in den Reihen entwickeln sich besonders umfangreiche Exemplare mit vielen Stielen, die man allerdings nicht zu alt werden lassen sollte. Stielmus und Blattstielgemüse muss man auseinanderhalten.  

Einige Sorten von Stielmus wie ‚Snowball‘ entwickeln bei genügend Abstand in den Saatreihen kleine Rübchen, Blattstielgemüse grundsätzlich nicht. Die Rübchen, Mairüben genannt, sind je nach Sorte vollkommen weiß oder rotweiß gefärbt, wachsen sehr schnell und sind bald erntereif. Rübchen kann man fast das ganze Jahr säen, früh als Vorkultur, sowie die Erde genügend abtrocknete, eventuell im Folientunnel, folgend im Freiland bis in den April. Bei flottem Kulturverlauf beginnt die Ernte schon 60 Tage nach Saat, sobald die Rübchen etwa 5 cm groß sind. Ausgewachsen sind sie etwa 15 cm groß. Die jungen Pflanzen müssen unbedingt bald nach dem Aufgehen auf genügend Abstand in den Reihen verzogen werden. Das Fleisch der Rübchen ist sehr zart, schmeckt delikat, ist kalorienarm, eignet sich für Rohkost, gart schnell, kann geschmort und gegrillt werden. Im Herbst wiederholen sich Anbau von Stielmus und Konsorten. – Man sieht, es ist wichtig, das Saatgut für den jeweiligen Zweck mit Bedacht zu wählen.    

Ilse Jaehner   

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