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Nach Schneeglöckchen, Krokus und Winterling erscheint jetzt auch der Zweiblättrige Blaustern mit seiner hübschen Blüte in zartem Blau. In Deutschland ist er vor allem im Südwesten heimisch. Dort finden wir ihn vor allem an Flüssen oder in feuchten Buchenwäldern, wo im Frühjahr noch genügend Licht auf den Boden fällt.
Er mag es also eher feucht und humos, dazu bevorzugt er warme und sonnige bis halbschattige Stellen. Dort „verwildert“ der Zweiblättrige Blaustern gerne. Das bedeutet, dass er sich von alleine ausbreitet. Dazu bildet er Tochterzwiebeln. Diese werden auch von Wühlmäusen verbreitet. Seine Samen haben zudem ein fettreiches Anhängsel, das Elaiosom. Dies lockt Ameisen an, welche die Samen einsammeln und nach Verwertung des Elaiosoms wieder aus ihrem Staat heraustransportieren. Nun können sie an verschiedenen Stellen keimen.
Auch im Topf auf dem Balkon „funktioniert“ die Pflanze gut. Bis zu 12 Einzelblüten pro Traube erfreuen uns Menschen nach der grauen Winterzeit. Und auch Insekten, die schon früh im Jahr unterwegs sind, nehmen den Blaustern-Nektar und -Pollen gerne an. Die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und die Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum) sammeln seinen Pollen für ihren Nachwuchs.
Der Zweiblättrige Blaustern gehört zu den Geophyten. Das sind Pflanzen, die ein unterirdisches Speicherorgan besitzen und so oft schon früh im Jahr blühen können. Um ihn in den Garten zu holen, stecken wir im Herbst seine Zwiebeln in den Boden. Empfindliche Personen tragen dabei besser Handschuhe, da die Pflanze in allen Teilen giftig ist. Meist finden wir in Gärten jedoch den nahe verwandten und etwas größeren Sibirischen Blaustern (Scilla siberica).
Übrigens: Pflanzennamen sind oft nicht sonderlich originell. Unsere Pflanze des Monats März hat zwei Laubblätter und blaue Blüten in Sternform. Auch der botanische Artname „bifolia“ bedeutet „zweiblättrig“. Beim Zweiblättrigen Blaustern beschreibt also allein der Name die Pflanze schon gut.
Markus Schmidt, Stiftung für Mensch und Umwelt
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