Neues von Bimi

Seit einigen Jahren finden sich in den Gemüseregalen der Super­märkte eine Art gestielter Brokkoli unter der Bezeichnung Bimi.  

Dieses neue Gemüse wird, wie der Brokkoli von einer Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler oder Kohlgewächse (Brassicaceae) gebildet.  

Bimi soll 1993 in Japan durch natürliche Hybridisierung zwischen Brokkoli (Brassica oleracea var. italica) und einer orientalischen Kohlsorte namens Kailan (Brassica oleracea var. alboglabra) entstanden sein. In England ist es aufgrund seines zarten Stiels als ‚Tenderstem‘ und in den Vereinigten Staaten als ‚Broccolini‘ bekannt.  


Geschichte  

Bimi, Tenderstem oder Broccolini soll ursprünglich und über einen Zeitraum von acht Jahren von der Sakata Seed Company aus Yokohama, Japan, entwickelt worden sein. Diese natürlich entstandene Kreuzung soll keine gentechnische Veränderung erfahren haben.  

Sakata begann 1994 mit dem gewerblichen Anbau des Produktes in Mexiko unter dem Namen ‚Asparation‘. Die Bezeichnung Asparation legt aufgrund des dünnen, essbaren Stiels eine Ähnlichkeit mit Spargel nahe.   

1996 wurde dieses Gemüse erstmals auf den US-Märkten erhältlich, zwei Jahre später wurde es in Kalifornien als ,Broccolini‘ vermarktet. Ähnlich wie bei Brokkoli wurden auch von Brokkolini neue Formen entwickelt, darunter auch eine lilafarbene ‚Broccolini‘. Bei Brokkoli gibt es mittlerweile neben der lilafarbenen Variante auch eine cremefarbene.  

Das Wort BIMI bedeutet auf Japanisch „köstlich“ und wurde von Sakata Vegetables Europe als Handelsmarke registriert.  


Eigenschaften 

Das Aussehen von Bimi erinnert an einen gewöhnlichen Brokkoli, allerdings mit einem wesentlich kleineren Kopf und einem längeren Stiel. Der Stiel von Bimi ist zart und dünn, wie der eines grünen Spargels, und trägt einige dünne, lanzettlige Blättern. Es wird im Ganzen verzehrt, vom Stiel bis zur ungeöffneten Blüte. Der Geschmack ist milder und süßer als der herkömmliche Brokkoli, weshalb er roh verzehrt oder besser 3 bis 5 Minuten in leicht gesalzenem Wasser gekocht werden kann. Auch viele andere Zubereitungsarten sind möglich. 


Inhaltsstoffe  

Bimi gilt als „Supergemüse“, da es reich an Vitamin C, Vitamin D, Kalzium, Folsäure, Eisen und Ballaststoffen ist. Es enthält mehr Zink, Folsäure, Antioxidantien und Vitamin C als grüner Spargel, traditioneller ­Brokkoli, Grünkohl und Spinat. Laut einer Studie der UPCT (Polytechnische Universität von Cartagena) werden die bioaktiven Verbindungen von Bimi mit krebshemmender, antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung besser absorbiert als die anderer Brassica-Gewächse, wie herkömmlichen Brokkoli, Blumenkohl oder Kohl.  

Zusammensetzung pro 100 Gramm

  • Kalorien: 28 g
  • Protein: 2,98 g
  • Kohlen­hydrate: 5,24 g
  • Fett: 0,9 g
  • Gesättigt: 0,2 g
  • Kalzium: 48 mg
  • Eisen: 0,88 mg
  • Vitamin C: 93,2 mg
  • Salz: Spuren
  • Faser: 3,0 g³


Anbau   

Die Provinz Murcia im südöstlichen Spanien ist eine der größten Anbauregionen dieses neuen Gemüses in Europa, gefolgt von England. Bimi wird unter den gleichen Bedingungen wie herkömmlicher Brokkoli gepflanzt und hat hinsichtlich der Kultur ähnliche Ansprüche. Allerdings sollte die Handhabung im Vergleich mit etwas mehr Vorsicht durchgeführt werden.  

Thomas Bay  

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