Blütenträume zum Frühling

­­Ziergehölze – erste Nahrung für Fluginsekten  

Nach den grauen Tagen und manchmal auch Wochen des Tauwetters im ausklingenden Winter gleicht es jedes Jahr immer wieder einem kleinen Wunder, wenn scheinbar über Nacht mit den ersten Frühlingsstrahlen ganze Bäume und Sträucher unter dem Kleid unzähliger Blüten erstrahlen.   

Viele dieser Blütengehölze, die ihre glänzende Pracht zwischen März und Mai entfalten, kommen aus aller Herren Länder zu uns, vorwiegend jedoch aus Fernost; die beliebtesten sind Forsythie, Kornelkirsche, Magnolie, Mandelbäumchen sowie Zierkirschen.    

Bereits ab Ende Februar zum Winterausklang überrascht die Kornelkirsche mit Tausenden von goldgelben Blüten, die schwach nach Honig duften. Für die Bienen sind diese bis zu fünf Wochen haltenden Scheibenblüten, die reichlich Nektar und Pollen enthalten, neben denen der Salweide eine erste wichtige ­Nahrungsquelle.    

Kaum sind die strengen Frostperioden des Winters vorbei, öffnen manche Zierkirschen beim Erscheinen der ersten Sonnenstrahlen ihre unzähligen Blüten und zeigen sich als Frühlingsboten in weißem oder rosa Gewand. Für viele Gartenbesitzer gehören die rosa blühenden Japanischen Zierkirschen, Prunus serrulata, zu den wichtigsten Wildkirschen. Von ihrem optischen Eindruck zählen sie zu den schönsten Blütengehölzen.    

Was wäre der Einzug des Frühlings ohne die überreichliche Blüte der Forsythien. Wenn die strahlende goldgelbe Blütenpracht dieser Sträucher ab Ende März erscheint und sich ihr schwacher Duft in lauer Frühlingsluft ausbreitet, kann man sicher sein, dass der Winter sein Zepter abgegeben hat.    

Zarte rosa Blüten auf der gesamten Länge der im Vorjahr gebildeten Triebe schmücken das Mandelbäumchen, das im April zwei Wochen blüht. Mit einer Größe von 2,5 Metern gehören Mandelbäumchen zu den kleinsten Blütengehölzen; sie werden als Strauch oder als Bäumchen gezogen.     

Die auffallendsten Blütengehölze im zeitigen Frühjahr sind sicherlich die Magnolien, bei denen nicht die Blütenfülle, sondern die faszinierenden großen, zum Teil auch duftenden Einzelblüten im Vordergrund stehen. Innerhalb der Gattung der Magnolien gibt es etliche Arten und Sorten; die Blüten differieren von reinem Weiß und sternförmiger Gestalt bis zu rotviolett und tulpenförmig. Der Blütezeitpunkt befindet sich je nach Art zwischen März und Mai, und es ist immer wieder ein großer Augenblick, wenn sich die duftenden Blüten öffnen. Oft schlägt die Freude aber in Enttäuschung um, wenn starke Nachtfröste die Pracht zerstören und alle Blüten braun verfärbt herunterhängen. In milden Klimabereichen ist dies zwar kaum zu befürchten, in anderen Regionen sollte man sich aber beim Kauf gut beraten lassen und spät blühende Magnolien vorziehen; zusätzlich bekommen sie im Garten einen geschützten Standort.    

Außer der Forsythie, die man auch mit anderen Gehölzen zu einer Hecke kombinieren kann, kommen die anderen Blütengehölze am besten alleine für sich oder am Gehölzrand zur Geltung; die majestätischen Magnolien wirken sogar an einem ausgewählten Einzelstand, z.B. im Rasen oder am Haus, am auffälligsten.     

Mit einem Ansiedeln von früh blühenden Zwiebelpflanzen, wie Schneeglöckchen, Märzenbechern, Krokussen, Scilla, Primeln oder Osterglocken, lässt sich unter diesen Gehölzen ein kleiner Frühlingsgarten schaffen, in dem man mit allen Sinnen das Frühlingserwachen miterlebt.  

Peter Busch   

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