|
Fast alle erdenklichen Farben zieren unter diesen Stauden die unzähligen Bartirissorten, Iris x barbata, die ihren Namen von dem bartähnlichen Büschel am abwärts hängenden Blütenblatt erhalten haben. Es gibt sie als niedrige, mittlere und hohe Sorten, so dass ein Einsatz im Garten vielfältig ist. Für eine naturnahere, nicht so bunte Pflanzung empfehlen sich aber auch die bekannten Gartenschwertlilien, Iris germanica, mit alten Bauerngartensorten in den Farben von tiefem Blau bis zu Violett mit gelbem Blütengrund, Gelb und Rotbraun, Goldgelb oder Rosa.
Ihren Familiennamen haben die auch als Schwertlilien bezeichneten Stauden ihren grauen, schwertartigen, steifen Blättern und ihren lilienähnlichen Blüten zu verdanken. Charakteristisch für die Blüte, die in vielen Wappen vorkommt – z.B. dem von Florenz, sind die drei äußeren nach unten gespreizten Blütenblätter, während die drei inneren sich zu einem Dom oder einer Krone emporwölben.
Mit ihren bis zu einem Meter hohen Blütenstängeln gehören die Schwertlilien zu den imposantesten Stauden. Mit der Zeit bilden die einfachen pflegeleichten Sorten große Horste aus, die unproblematisch jahrelang immer wieder zahlreich blühen. Je weniger man sich um diese Pflanze kümmert, umso besser gedeiht sie.
Weil die hier heimische Sumpfschwertlilie einen nassen, humosen Boden liebt, leiden Gartenschwertlilien häufig unter einem falschen Standort, da auch sie meistens einen feuchten Platz im Garten bekommen, der ihnen aber gar nicht zusagt. Die Gartenschwertlilien, meist Bartiris oder Deutsche Schwertlilie, stammen aus Nordamerika und dem Mittelmeergebiet und lieben einen trockenen, sandigen, kalkhaltigen und vollsonnigen Platz. Wünscht man hingegen Iris für feuchte Standorte oder in Wassernähe, empfiehlt sich die sibirische Schwertlilie. Sie wächst auf jedem feuchten, aber nicht zu sauren Boden und gefällt durch ihre dunkelblauen Blüten mit gelbem Blütengrund. In ihre Nachbarschaft passen gut Trollblume und Sumpfprimel.
Bei einer Pflanzung – alte Bestände können geteilt werden, sobald sich das Laub eingezogen hat – ist zu berücksichtigen, dass die Rhizome nur ganz flach gepflanzt werden; lediglich die Wurzeln gehören in die Erde, die Rhizome dagegen können leicht herausschauen. Schwertlilien sind Einzelgänger; sie sind von anderen Blumen entfernt zu halten. Jedes Jahr im Frühling versorgt man die Stauden gut mit reifem Kompost; frischer Mist wird nicht vertragen und schadet den Pflanzen.
Nach der Blüte von Ende Mai bis Anfang Juli kann man die Samenstände durchaus stehen lassen; sie passen im Herbst sehr gut zu Trockensträußen. Als benachbarte Stauden, in etwas Abstand, eignen sich Polster aus Zierthymian, Gräser, halbhohe Astern und hohe Fetthennen.
Peter Busch