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Aufbau im Herbst günstig
Von ihrem Aufbau ähneln Hochbeete in vielem den Hügelbeeten. Der Vorteil von Hochbeeten besteht darin, dass eine feste Anbauhöhe erhalten wird, während Hügelbeete nach vier bis fünf Jahren in sich zusammenfallen. Dafür ist die Erstellung von Hochbeeten aber material- und arbeitsaufwendiger. Ein Aufbau jetzt im Herbst ist günstig, da viel geeignetes Material zur Verfügung steht. Vor einem solchen Bau überlegt man sich die Höhe eines zu schaffenden Beetes; Höhen von 50–80 cm kommen in Frage. Damit Wühlmäuse und Ratten nicht einwandern und die auflaufenden Kulturen zerstören, werden die Seitenwände 40–50 cm tief in den Boden eingelassen. Bei einem Hochbeet von 80 cm Höhe benötigt man dann Seitenwände von 1,30 Meter. Die Breite eines Hochbeetes sollte 1,30–1,50 Meter betragen; die Länge richtet sich nach der Gartengröße und dem zur Verfügung stehenden Material. Zuerst wird der Rahmen aus Brettern, Holzstämmen oder ähnlichem gebaut und eingesetzt. Ein dünnmaschiges verzinktes Netzgitter auf dem Boden verhindert das Eindringen von Wühlmäusen, lässt aber Bodentieren, wie Regenwürmern, einen Durchschlupf und überschüssigem Wasser einen Abzug. Den Kasten des Hochbeetes mit Folie auszukleiden, ist wenig ratsam; es kommt zu Staunässe und Luftmangel. Damit ein Hochbeet nicht zu schnell zusammenfällt, werden hauptsächlich holzige, langsam verrottende, sperrige Materialien verwendet. Der Vorteil dieser Stoffe liegt auch darin, dass sie nährstoffarm sind und somit eine Überdüngung der Kulturen mit einer zwangsläufigen Nitratbelastung entfällt. Mineraldünger, Mist, Gülle, Horn-, Knochen- oder Blutmehl und andere organische Dünger haben weder in einem Hügelbeet noch in einem Hochbeet etwas zu suchen, wenn man ernährungsphysiologisch gesundes Gemüse ernten will.
Die unterste Schicht von 50 cm besteht aus Baumstubben und bis zu armstarken Ästen. Darauf folgt eine etwas dünnere Schicht von bis zu daumenstarken Zweigen, die fest geschichtet werden. Da dies in einem geschlossenen Kasten geschieht, kann man gut auf den Zweigen herumspringen, bis sie ganz eng liegen. Zwischen die Äste und Zweige wird immer Erde gestreut, so dass keine großen Hohlräume entstehen können. Nach einer weiteren Schicht aus Reisig und Staudenresten kommt eine ca. 30 cm dicke Lage aus angefeuchtetem Laub oder Grassoden. Diese Materialien zersetzen sich im Frühjahr schnell und sorgen gleichzeitig für Wärme. Zur Abdeckung nimmt man eine gut 40 cm starke Mischung aus Gartenerde und Kompost.
Auch ein Hochbeet fällt von Jahr zu Jahr immer etwas zusammen, da sich Holz und Laub zersetzen. Deshalb wird jedes Jahr im Frühjahr neue Gartenerde bis zum oberen Bretterniveau aufgefüllt.
Als Bepflanzung für das erste Jahr eignen sich Starkzehrer wie Tomaten, alle Kohlpflanzen, Kürbis, Zucchini und Gurken. Nach der Pflanzung wird das Hochbeet mit Grasschnitt, Heu oder Stroh gemulcht; die erhöhte Oberfläche und der geringere Bodenkontakt führen sonst zur Austrocknung. In trockenen Jahren muss das Hochbeet dann aber trotzdem regelmäßig gewässert werden.
Peter Busch