Letzte Rosen

Ein wunderbarer Abschied     

Rosen überraschen mit erstaunlichen Fähigkeiten. Unter anderem können sie im Herbst nicht mit dem Blühen aufhören. Ist es noch einigermaßen trocken und sonnig, öffnen einige Unentwegte immer noch Knospen oder halten Blüten offen. Es sind vor allem Gartenrosen, die als Erbe ihrer Vorfahren aus wärmeren Gegenden so weitermachen, obwohl es Zeit wäre, abzuschließen. Man kann etwas tun, dies späte Blühen zu unterstützen, indem man geeignete Dauerblüher pflanzt, an bevorzugte sonnige Plätze mit langem Herbst ohne frühe Fröste. Bei günstiger Witterung kann man sich noch fast bis Weihnachten an Rosenblüten freuen. Wildrosen lassen sich weniger derart beeinflussen. Sie blühen arteigen im Verlauf des Sommers einmal, setzen dann Früchte, genannt Hagebutten, im Nebeneinander ein besonders schönes Bild.         

Trotz noch vorhandener Blüten macht man sich daran, Rosen auf den Winter vorzubereiten. Das ist immer noch nötig, obwohl die Winter insgesamt weniger frostig werden. Es geht um die Veredlungsstelle, das Herz von Rosen. Sie steckt normalerweise 5 cm tief in der Erde. Zusätzlich häufelt man mit Erde oder Kompost an, um sie noch besser zu schützen. Damit längere Triebe das nicht unnötig erschweren, kann man diese entsprechend kürzen. Aber auf keinen Fall Rosen vor Wachstumsbeginn im Nachwinter schneiden, denn man weiß nie, ob nicht doch ein später Frost sie möglicherweise gefährdet. Die späte Kälte in 2024 mit großen Schäden an Rosen sollte eine Warnung sein. Tannengrün schützt, über die Rosen gebreitet, vor Triebschäden durch scharfe Sonne im Winter und Nachwinter.      

Rosen gehören zu den Starkzehrern. Im Allgemeinen kann man mit einem biologischen Allgemeindünger nichts verkehrt machen. Spezielle Rosendünger gehen auch. Man streut, ehe man anhäufelt, etwa 50 g/m². Rosen brauchen ausreichend Kalk im Boden, nachzumessen mit Hilfe praxistauglicher Messgeräte. Erstrebenswert ist ein Wert um 7 pH. Allerdings verlangen einige Rosenarten, zum Beispiel Kartoffel­rosen, eher sauren Boden, bekommen in kalkreicher Erde gelbe Blätter. Nach Belieben kann man eine Sonderportion Kali geben, was Rosen frostwiderstandsfähiger macht.      

Rosen pflanzt man vorteilhaft im Herbst, weil sie dann noch vor Winter anwurzeln, im nächsten Jahr schon gut blühen. Man richtet sich dabei nicht wie bei anderen laubabwerfenden Gehölzen nach Beendigung des Laubfalls, weil Rosen spät das Wachstum abschließen und lange grün bleiben, sondern macht sich davon unabhängig und pflanzt Rosen generell ab Oktober, egal wie grün sie dann noch sind. Wichtiger ist, zu bedenken, dass Rosen Tiefwurzler sind und wirklich in gut gelockertes, mit Humus angereichertes Erdreich kommen, so tief, dass die Veredlungstelle 5 cm im Boden ist. Nach dem Pflanzen wird sofort angehäufelt, unabhängig von Zeit und Witterung. 

Ilse Jaehner

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner