Alles Pfücksalat oder was?

Salat ist gesund und von Frühjahr bis praktisch Jahresende aus dem eigenen Garten verfügbar. Besonders Pflücksalate werden gern kultiviert, weil sie leicht zu ziehen und mit mehreren Varianten verfügbar sind. Da einige selbst bei niedrigen Frühjahrstemperaturen gut wachsen, fängt mit ihnen die Salatsaison an. Der Name Pflücksalat bezieht sich auf die Art, sie zu ernten, indem man die jeweils untersten, genügend ausgewachsenen Blätter abzupft, so dass das Ernten wochenlang anhält und mit der Zeit der Stängel immer höher wird. Bewährte alte Sorten sind ‚Amerikanischer Brauner‘ mit rötlich-braunen Blättern und ‘Australischer Gelber‘. Die Tatsache, dass diese Sorten samenfest sind, daher nachbaubar, spricht für sie. Die Kultur beginnt früh im Frühbeet und endet erst spät im Herbst. Schnittsalat, vertreten durch die Sorte ‘Grüner Venezianer‘, ist ebenfalls ein Pflücksalat, unterscheidet sich hauptsächlich durch die Art des Erntens, indem nicht einzelne Blätter gepflückt, sondern die ganzen Pflanzen geschnitten werden, gewöhnlich reihenweise und mehrmals, falls man weniger tief schneidet, so dass das Herz geschont wird und die Pflanzen daher weitere Ernten liefern.      

Pfücksalate der neueren Art stehen zwischen kopfbildenden und kopflosen Salaten, so ‘Lollo Blonda‘, gleich blond oder hellgrün, und ‘Lollo Rossa‘, dessen knackige, grüne Blätter rötliche Ränder haben. Diese Salate werden gewöhnlich gepflanzt, stehen also einzeln, und werden als Ganzes geerntet. So genannte Eichblattsalate ähneln ihnen, sind nur wüchsiger. Man erkennt sie an größeren, dekorativ gezackten, oft gänzlich rötlich gefärbten Blättern, die an Eichenblätter erinnern. Bataviasalate, die aus Frankreich stammen, stehen ebenfalls zwischen kopflosen Sorten und kopfbildenden, sind teils stark rötlich eingefärbt wie die Sorte ‚Teide‘ oder reingrün wie ‚Leny‘. Die zwischenzeitliche Warnung, rotblättriger Salat könnte unbekömmlich, sogar schädlich sein, ist überholt, betrifft nur Salatblätter, die alt und daher ungenießbar sind.     

Römersalat oder Romanasalat ist eine Sache für sich, bekannt auch unter den Namen Bindesalat, Kochsalat, Sommerendivie, obwohl er nichts mit Endivie zu tun hat. Die Art stammt aus dem Mittelmeerraum, wurde schon von den alten Ägyptern kultiviert und bildet 30-40 cm hohe, langovale Köpfe knackiger Innenblätter mit kräftigem Geschmack. Die Pflanzen vertragen sommerliche Hitze gut, ehe sie schießen. Trotz der Bezeichnung Bindesalat braucht nicht gebunden zu werden. Eine neuere kleinwüchsige Sorte ist ‚Xanadu‘, eine ältere Lokalsorte ‚Kasseler‘ oder ‚Kasseler Strünkchen‘. Romanasalat liefert die so genannten Salatherzen in Größen passend auch für kleinere Haushalte oder Singles. Die Möglichkeit, diese Salate recht unterschiedlich zuzubereiten, roh oder gegart, macht sie besonders beliebt.     

Ilse Jaehner

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