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Dann wachsen sie gut
Tomaten aus dem eigenen Garten schmecken besser als gekaufte aus dem Gewächshaus. Damit das mit den eigenen Tomatenpflanzen und ihren Früchten gut geht, muss man sich um sie kümmern, dass sie vor allem warm genug stehen und geschützt vor zu viel Regen. Wer nicht ausreichend Zeit und Gelegenheit hat, Tomaten selbst anzuziehen, angefangen von der Aussaat bis zur Pflanzung, ist auf Sorten aus dem allgemein verbreiteten Sortiment angewiesen. Vor allen Dingen muss er rechtzeitig kaufen, weil sonst keine Setzlinge mehr zur Verfügung stehen.
Das bedeutet Kauf spätestens Mitte Mai, denn allgemeiner Pflanztermin ist Mitte des Monats. Dann ist es allerdings nicht überall draußen schon beständig ausreichend warm genug. Wegen dieses Risikos wird eventuell noch einmal in einen größeren Topf umgesetzt, damit das Wachstum nicht stockt, weil der Topf inzwischen zu klein wurde. Anzuchtbetriebe nehmen gern kleine Töpfe, die nicht viel wiegen und wenig Platz einnehmen, aber nicht lange reichen. Das erleichtert ihnen das Großziehen von Jungpflanzen.
Zum Umpflanzen in größere Töpfe braucht man kompostartiges Substrat, selbst hergestellt, sonst gekauft, für allerlei Gemüsekulturen geeignet. Am Tag vor dem geplanten Umsetzen gieße man ausgiebig. Beim Umsetzen beachte man, dass Tomaten bei jedem solcher Vorhaben ein wenig tiefer ins Erdreich kommen, als sie bisher stehen. Dann bilden sie an dem nun ins Substrat kommenden Stängelstück nachträglich Wurzeln, die dazu beitragen, die Pflanze zu ernähren und ihr außerdem größeren Halt zu geben. Immer nach dem Umsetzen gut andrücken, angießen und dann die Pflanzen bei für Tomaten mindestens 21 Grad und zusätzlich hellem Stand unterbringen. Damit Tomaten gut gedeihend nicht an Blattkrankheiten absterben, ist ein vor zu viel Niederschlag geschützter Platz wichtig, wirksamer als jedes Spritzmittel. Stabile Kleingewächshäuser sind ideal. Folienhäuser leisten ebenfalls gute Dienste. Es gibt ferner Vorrichtungen für den kleinen Geldbeutel bis hin zu einfachen Folienhauben. Alles ist besser als nichts.
Weiter muss man dafür sorgen, dass die Tomaten genügend Wasser bekommen, also gießen, dass sie nicht zu warm stehen, also ausreichend lüften, dass Blätter und Blüten harmonieren, also entgeizt wird. So bezeichnet man das Entfernen von entstehenden Seitentrieben in den Blattachseln, die, lässt man sie wachsen, die Pflanzen unübersichtlich machen und überfordern. Eintriebig gezogene Tomaten fruchten meist ausreichend. Man pflanze erst an den endgültigen Platz, wenn es draußen dauernd warm genug ist, unter Umständen erst nach der Schafskälte Anfang Juni. Pflanzen fürs Freiland härte man vorher genügend ab und sorge dafür, dass sie Schutz haben, vor allem vor zu viel Nässe von oben.
Ilse Jaehner