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Die leuchtend gelben Blüten der Kapuzinerkresse ragen über das schildförmige Laub und sorgen für einen fröhlichen Anblick im Garten. Es ist noch nicht so lange her, da wurde ich gefragt, welche Blüten denn wirklich schmecken? Viele bringen nur farbliche Aspekte auf den Teller. Unter den essbaren einjährigen Blumen zählt die Kapuzinerkresse zu den schmackhaftesten und am einfachsten zu ziehenden. Sie wächst schnell aus Samen und kann je nach Sorte als Kletterpflanze an Zäunen und Spalieren oder als buschige Pflanze in Blumenkästen und Kübeln gezogen werden. Obwohl sie als einjährige Pflanzen gelten, sind diese schnellwüchsigen Pflanzen botanisch gesehen krautige Stauden. In frostfreien Regionen wachsen sie zuweilen so kräftig, dass viele sie für ‚Unkraut‘ halten. Die größte Überraschung bei der Kapuzinerkresse ist ihr Geschmack. Der botanische Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Nasendreher“. Während viele essbare Blüten kein oder nur ein dezentes Aroma haben, begeistert die Kapuzinerkresse mit ihrem pfeffrigen Geschmack. Und nicht nur Blüten und Knospen haben ein spritziges Aroma; auch die jungen Blätter sind zart und ebenfalls essbar. Kapuzinerkresse ist bei Köchen und Hobbygärtnern beliebt, da ihre farbenfrohen Blüten nicht nur jeden Teller schmücken, sondern auch reich an Vitamin A, C (zehnmal so viel wie Salat) und D sind. Obwohl es verschiedene Kapuzinerkresse-Arten gibt, gehören die beliebtesten Sorten zu zwei häufig vorkommenden Arten. Tropaeolum majus ist eine eher kriechende Art, die zum Klettern erzogen werden kann. Tropaeolum minus ist eine buschig wachsende Art. Die Palette der Blütenfarben reicht von Pastelltönen wie hellgelb bis hin zu leuchtendem Orange und Rot. Im einschlägigen Samenhandel sind sowohl einfache als auch gefüllte Blüten erhältlich. Es gibt Saatgutmischungen mit verschiedenen Blütenfarben oder auch solche mit einfarbigen Blüten. Die meisten modernen Sorten wurden so gezüchtet und ausgelesen, dass die Blüten über das Laub hinausragen und die Pflanzen im Garten besondere Hingucker sind. Die Sorten unterscheiden sich nicht nur im Hinblick auf die Blütenfarbe, sondern auch hinsichtlich ihrer Wuchsstärke. Kapuzinerkressen blühen am besten in voller Sonne, wachsen aber auch gut an halbschattigen Standorten, insbesondere in heißen Sommern. Sie lieben kühlen, feuchten und gut durchlässigen Boden. Wenn die Pflanzen in der Sommerhitze zu welken beginnen, schneiden Sie sie zurück. Sie wachsen dann wieder aus und blühen erneut, sobald es im Spätsommer/Herbst kühler wird.
Kapuzinerkressen sind anspruchslos und benötigen keinen nährstoffreichen Boden. Wenn Sie den Boden mit zu viel stickstoffreichem Dünger oder Mist versorgen, kann dies auf Kosten der Blüte gehen. Eine 2,5 cm dicke Kompostschicht im Pflanzbereich sollte als ergänzende Nährstoffversorgung ausreichen. Während der Wachstumsperiode benötigen die Pflanzen normalerweise keine zusätzliche Düngung.
Anzucht aus Samen
Die Samen der Kapuzinerkresse sind recht groß und leicht zu handhaben. Säen Sie die Samen etwa eine Woche vor den letzten Frösten in Ihrer Region im Abstand von 25 bis 30 cm in den Garten. Sämlinge können früher auch im Haus vorgezogen werden. Aufgrund der tiefreichenden Wurzeln sind entsprechende Gefäße zu verwenden. Wenn Sie sie im Haus ziehen, bietet sich die Verwendung von Torftöpfen an, denn zum geeigneten Zeitpunkt lassen sich die Jungpflanzen dann samt Torftopf in den Garten pflanzen. Nach der Aussaat das Beet gut wässern und unkrautfrei halten. Innerhalb von zwei Monaten zeigen sich ein kräftiges Wachstum und üppige Blüten. Kapuzinerkressen sind relativ pflegeleicht. An jungen Blättern und Blüten können sich gelegentlich Blattläuse einstellen. Waschen Sie diese weichhäutigen Insekten mit einem scharfen Wasserstrahl oder einer Kaliseife von der Pflanze.
Ernte und Verwendung in der Küche
Für Salate werden die Kapuzinerkresse-Blütenknospen, Blüten und junge Blätter in der Kühle des Morgens geerntet, wenn die Blüten gerade geöffnet sind. Je stärker die Pflanze Hitze ausgesetzt ist, desto würziger schmecken Blätter und Blüten. Waschen und trocknen Sie die Blüten und Blätter vorsichtig und verwenden Sie sie sofort oder bewahren Sie sie in einer Plastiktüte im Kühlschrank auf. Sie können zwar die ganze Blüte essen, aber wenn der Geschmack zu stark ist, verwenden Sie nur die milderen Blütenblätter. Kapuzinerkresse eignet sich auch für Pfannengerichte, zum Kochen mit Nudeln und zum Füllen der Blüten. Ambitionierte Köche können die Samen mahlen und als Pfefferersatz oder zum Aromatisieren von Ölen verwenden. Die Blütenknospen oder unreifen Samenkapseln können als Kapernersatz eingelegt werden.
Thomas Bay