Clematis überzeugen durch ihre Blütenpracht

Kletterpflanzen benötigen ein Rankgerüst

Wegen der Größe und Farbenprächtigkeit ihrer Blüten sind ­Clematis einmalig unter den Kletterpflanzen; jetzt zum Sommer sieht man oft vor lauter Blüten kaum das Laub. Bei der Auswahl der vielen Arten und Sorten stehen wegen ihrer bis zu 20 Zentimeter großen Blüten die großblumigen Edel-Clematishybriden im Vordergrund. Mit über 100 Sorten in den Farben von weiß über rosa, rot, blau bis violett bilden sie eine umfassende Gruppe; gute Baumschulen haben bis zu 20 Vertreter im Angebot. Um bei dieser Vielfalt einen Überblick zu behalten, lohnt es sich, das Sortiment in vier Gruppen aufzuteilen:

  • Jackmannii-Hybriden erreichen eine Höhe von etwa drei bis vier Metern und eignen sich für Bögen, Lauben und Pergolen. Die großen tellerförmigen Blüten erscheinen von Juli bis Oktober. 
  • Lanuginosa-Hybriden entwickeln eher verteilte, aber sehr große Blüten, die vom Juni bis August erscheinen. Mit einer Wuchsleistung von nur zwei Metern passen sie gut zu Zäunen und niedrigen Mauern. 
  • Patens-Hybriden klettern bis zu vier Meter hoch und eignen sich gut für Pergolen, höhere Wände und Bögen. Ihre tellerförmigen Blüten erscheinen von Juni bis September. 
  • Viticella-Hybriden zeigen ihre kleineren reichlich erscheinenden Blüten vom Juni bis in den Oktober hinein und klettern bis zu vier Meter hoch an Wänden, Lauben, Sträuchern, Bäumen und Pergolen. 

Clematis lassen sich heutzutage sogar blühend im Sommer in den Garten holen, da sie als Containerpflanzen mit Ballen auch in dieser Jahreszeit unproblematisch anwachsen. Schwache und weniger blühfreudige Pflanzen erkennt man beim Kauf an einem langen Stängel, der sich erst weiter oben verzweigt. Vorziehen sollte man solchen Exemplaren Pflanzen mit einem reichlichen, kräftigen Austrieb an der Stängelbasis.

Bei der Pflanzung und Pflege zu Hause ist einiges zu beachten, um jahrelang Freude an den Clematishybriden zu haben. Wichtig ist eine tiefe Pflanzung, mindestens 50 cm von der Wand entfernt, an einem sonnigen, geschützten Standort, der keine Staunässe aufweist. Beim Pflanzen ist darauf zu achten, dass die Clematis durchaus bis zu zehn Zentimeter tiefer gesetzt wird, als sie in dem Container gestanden hat. Zu bedenken ist auch, dass die Clematis als Waldpflanze einen bedeckten Fuß wünscht. Ein kleiner immergrüner Strauch oder ein größerer Stein sorgen z.B. für eine ganzjährige Beschattung. Im Gegensatz zu Wildem Wein und Efeu gehört Clematis zu den Kletterpflanzen, die ein wenig Unterstützung durch Rankträger, z. B. aus Holz oder Spanndraht, benötigen. Clematis haben keine Ranken, sondern entwickeln Blattstiele, mit denen sie alles umschlingen, was sie berühren. Sie wachsen unproblematisch an Pergolen, Zäunen, Spalieren oder an Spanndrähten Wände hinauf und sogar gut in Sträuchern und großen alten Bäumen.

Eine wichtige Bedeutung kommt im Sommer der Versorgung mit Wasser zu, besonders in trockenen Zeiten, oder wenn die Pflanze unter einem Dach steht. So ist es im Sommer durchaus ratsam, drei Mal pro Woche gründlich zu wässern und einmal in diesem Zeitraum der Flüssigkeit Nährstoffe beizufügen. Da einige Sorten der Clematis-Hybriden etwas frostempfindlich sind, sollte man über Winter den Wurzelbereich mit Farnkraut, Herbstlaub oder Holzhäcksel mulchen, um Erfrierungen zu vermeiden. 

Peter Busch

 
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