Der Nutzgarten im Juli

Saatzeit zweite Jahreshälfte
Man erntet Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Blaubeeren. Jetzt weiß man, was ein eigener Garten wert ist! Der Ernte von Beerenobst schließt sich jene von Stein- und Kernobst an. Bei Kirschen vollzieht sich der Übergang von süßen zu sauren Sorten. Pfirsiche und großfruchtige Pflaumen schmecken vollreif am besten. Gegen Ende des Monats reifen erste Äpfel und Birnen.

Wenn’s trocken wird, brauchen das meiste Wasser flachwurzelnde Beerenobststräucher sowie schwachwüchsige Birnen- und Apfelbäume, außerdem Spalierobstbäume vor Wänden oder Mauern. Beerenobststräucher sollten grundsätzlich gemulcht werden, um Wasser zu sparen. Auch tragende Erdbeeren sind durstig. Nach der Ernte düngt man sowohl einmaltragende wie öftertragende Sorten und entfernt immer wieder Ausläufer, sofern man sie nicht braucht.

An Spalierobstbäumen ist Grünschnitt mit Einkürzen diesjähriger Triebe durchzuführen. Beim Weinspalier sind die tragenden Triebe auf 2–3 Blätter über den Fruchtständen einzukürzen, an Kiwipflanzen vor allen Dingen einjährige lange Triebe, um sie auf diese Weise zu bändigen. Man liest Fallobst auf und versieht die Stämme mit speziellen Fanggürteln, so Apfelwickler (Obstmade) bekämpfend. Abgeernteten Johannis- und Stachelbeersträuchern tut Termindüngung zur Kräftigung von Blütenknospenanlagen fürs nächste Jahr gut. Auch Schnitt sollte bereits jetzt erfolgen.

Im Juli sät man fürs Ernten in der zweiten Jahreshälfte, wobei häufig bestimmte Termine einzuhalten sind. Man sät Chinakohl, Pak Choi, Radicchio, Zuckerhut, Fenchel, Radieschen, Rettich für Herbst und Winterernte, außerdem Schnitt- oder Pflücksalat, Herbstrüben. Man pflanzt Endivien, Kopfsalat, Kohlrabi, Blumenkohl, Fenchel. Vor jeder Saat oder Pflanzung die Erde des vorgesehenen Beetes mit Humus und Nährstoffen anreichern.

Alle Gemüsepflanzen, die schon stehenden und die dazukommenden, brauchen zu gutem Gedeihen ausreichend Wasser, besonders viel Wasser Blattgemüse, Kopfkohlarten, Blumenkohl, Sellerie, Gurken. Wurzelgemüse kommt auch mal mit weniger Wasser zurecht, doch hat das seine Grenzen. Zwiebeln werden nicht gewässert. Im Gegenteil, sie müssen jetzt ausreifen. Legt sich der größte Teil der Schlotten um, nimmt man die Zwiebeln aus der Erde und trocknet mehrere Tage in voller Sonne nach, ersatzweise bei schlechtem Wetter in einem warmen Raum. Zu ernten sind Würzkräuter für den Wintervorrat. Gut trocknen lassen sich Thymian, Bohnenkraut, Oreganum, Salbei, schlecht Schnittlauch, Dill, Borretsch. Auch Teekräuter wie Pfefferminz und Zitronenmelisse sind zu trocknen.

Ilse Jaehner

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