Das Leben im Garten, nicht nur die Beschäftigung oder die Arbeit mit Pflanzen, sondern überhaupt frische Luft und Bewegung machen angenehm müde. Wer abends dennoch nicht einschlafen kann, sollte einfach Baldrianpflanzen ziehen und Baldriantee trinken. Wilder Baldrian wächst ausdauernd als Staude an feuchten Bachufern, Wegrändern, Feldrainen und dergleichen. Deswegen gibt man ihm im Garten einen ähnlichen Platz, mit etwas weniger Sonne, aber mehr Feuchtigkeit als für die meisten anderen Heilkräuter im Garten. Die Blüten der Pflanze duften, der Geruch der Wurzeln ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber was tut man nicht alles für ein Rendezvous mit erholsamem Schlaf. Gebraucht werden nicht etwa die Blätter oder Blüten, sondern die Wurzeln der Staude. Die Ernte des faserigen Wurzelstockes erfolgt erst im Herbst. Die Wurzeln sollen schnell trocknen, die fertige Droge bewahrt man in gut schließenden Gefäßen. Frischer Tee aus diesen Wurzeln wirkt gewöhnlich besser als Tinktur oder sonstige Baldrianpräparate. Für Tee rechnet man 2 Teelöffel fein zerkleinerte Wurzeln auf ¼ l kaltes (!) Wasser und lässt 10–12 Stunden mit öfterem Umrühren ziehen. Davon nicht nur vor dem Schlafengehen trinken, sondern bei Bedarf 2–3-mal täglich.       

Ilse Jaehner