Meerrettich – Heilpflanze des Jahres 2021

Vom NHV Theophrastus Chemnitz wurde der Meerrettich zur Heilpflanze des Jahres gekürt, der auf diese Weise in diesem Jahr im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht. Es handelt sich dabei um eine Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), die sehr eng verwandt ist mit dem Rettich, den Kohlgewächsen oder auch vielen Zierpflanzen für den Garten, zum Beispiel dem Steinkraut (Alyssum), Gänsekresse (Arabis), Duftsteinerich (Lobularia) uvm. Dieser Meer­rettich trägt den botanischen Namen Armoracia rusticana und ist ursprünglich beheimatet in Südrussland und der östlichen Ukraine. Von dort gelangte er um 1.000 n.Chr. nach Mitteleuropa und wurde schon bald aufgrund seiner antibiotisch wirkenden Inhaltsstoffe, den Senf­ölen, seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. In ganz Europa ist er als Wildpflanze bekannt und entwickelt sich besonders gerne an Weg- und Straßenrändern, Böschungen, entlang von Zäunen, auf Äckern. Aufgrund dieser Entwicklung hat er speziell im deutschen Sprachraum zahlreiche andere Namen erhalten und wird in manchen Gebieten auch als Kren, Bauernsenf, Pferderettich oder Pfefferwurzel bezeichnet.

Als Wildpflanze entwickelt sich der Meerrettich sehr unterschiedlich, kann aber im Allgemeinen während der Vegetationsperiode eine Höhe von bis 1,50 m erreichen und bildet Blätter, die bis 60 cm lang und 20 cm breit werden. Interessant und zierend sind die Blütenstände, die sich zu lockeren Doppeltrauben entwickeln und mit zahlreichen weißen Einzel­blüten besetzt sind. Das Besondere und wichtige am Meerrettich sind natürlich die Wurzeln, es handelt sich dabei um Pfahlwurzeln, die bis zu 60 cm lang und etwa 6 cm dick werden. Sie entwickeln sich spindelförmig, sind außen hellbraun und innen weißlich gefärbt und werden für medizinische Zwecke verwendet. Das fleischige Gewebe dieser Wurzeln enthält vor allen Dingen Senföle, aber auch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, wobei besonders der Vitamin C-Gehalt sehr hoch ist. Gerade diese Stoffe wurden schon sehr früh erkannt, weshalb diese Pflanze schon seit dem 12. Jahrhundert als Heilpflanze bekannt und verwendet wurde. So können mit diesen Wirkstoffen tatsächlich erfolgreich Bakterien und Viren bekämpft werden. Auch sind sie wirkungsvoll gegen Erkältungskrankheiten und Blasenentzündungen, aufgrund ihrer entzündungshemmenden Stoffe.

Natürlich ist es auch möglich, Meerrettichpflanzen zu kultivieren um auf diese Weise die Wurzeln gezielt für medizinische Zwecke zu verwenden. Meerrettich wird ebefalls von Profibetrieben kultiviert, zum Beispiel in Baden, Franken und im Spreewald sowie in anderen mitteleuropäischen Ländern (z.B. Steiermark in Österreich). Weitere Anbaugebiete gibt es in Ungarn und Serbien sowie außerhalb Europas in den USA, Südafrika und China. Heute ist der Meerrettich weltweit vertreten. Aus den Wurzeln werden weltweit medizinisch wirksame Stoffe in vielfältiger Weise gewonnen und zur Erhaltung der Gesundheit eingesetzt. Andererseits spielen die Wurzeln des Meerrettichs auch in der „feurigen Küche“ eine Rolle, um daraus besondere Speisen herzustellen, wie beispielsweise eine Meerrettichsuppe.

 


Broschüre vom NHV ­Theophrastus informiert



Um über den Meerrettich ausführlich zu informieren, hat nun aktuell der NHV Theophrastus Chemnitz, eine neue Broschüre unter dem Titel „Meerrettich“ herausgegeben. Sie umfasst 16 Seiten und informiert zunächst sehr umfangreich über die Geschichte dieser Pflanze und die botanischen Besonderheiten. Es folgen umfangreiche Hinweise zu Anbaugebieten dieser Pflanze, wobei im fränkischen Bereich der Meerrettich offensichtlich eine besondere Rolle spielt. So gibt es dort sogar die „Meerrettichstadt“ Bayersdorf, wo seit 2008 alle 2 Jahre die ‚bayrische Meerrettichkönigin‘ gewählt wird. Auch die Gastwirte sind in dieser Region aktiv und bieten den Gästen während der „Scharfen Wochen“ im Oktober mindestens drei Hauptgerichte mit Meerrettich an. Natürlich werden ind der Broschüre viele Tipps zur Anwendung als Arzneimittel gegeben, um Menschen mit äußerlichen Geschwüren, Kreislauf- und Verdauungsstörungen Hilfen mit der Pflanze des Jahres 2021 anzubieten. Selbst Informationen wie Unternehmen Arzneimittel aus pflanzlichen Stoffen produzieren werden gegeben. Es gibt nämlich Arzneimittel aus Meerrettich zur Anwendung bei Erkältungskrankheiten und Harnwegsinfekten oder Salben, die speziell bei Nasennebenhöhlenent­zündung, Bronchitis usw. zum Einsatz kommen.

Natürlich gibt es auch Rezepte für Meerrettich, wobei von der Gourmet-Vollwertköchin Kerstin Mickan wertvolle Tipps gegeben werden.

Insgesamt gesehen, ist diese Broschüre eine informative und aufschlussreiche Lektüre, die Interessierten einen guten ersten ­Überblick über die Heilpflanze 2021 vermittelt.
Edgar Gugenhan

 

Broschüre:

Meerrettich | NHV Theophrastus, Reichenhainer-Straße 175, 09125 Chemnitz, Tel.: 0371 66658-12, Fax -13,
orgbuero@nhv-theophrastus.dewww.nhv-theophrastus.de

Die Broschüre kann kostenfrei bezogen werden (über eine Spende würde sich NHV Theophrastus aber freuen). 

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