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Gartengestaltung als Mini-Kompositionen
Troggärten erleben zur Zeit eine steil wachsende Nachfrage. Dies ist gut verständlich, schließlich haben sie mit einer dauerhaften Bepflanzung zwölf Monate im Jahr Saison und bilden einen besonderen Blickfang auf der Terrasse und sogar auf dem Balkon, an Hauseingängen und an exponierten Standorten im Garten. Um zu so einem Schmuckstück in der eigenen Grüngestaltung zu gelangen, ist es der einfachste Weg, sich einen fertig bepflanzten Trog im Gartencenter zu kaufen. Da dies aber nicht gerade preiswert ist, bieten sich auch selbst gestaltete Tröge an; zu diesem Zweck greift man im Gartenhandel auf gegossene Tröge auf Zementbasis zurück.
Für erste Versuche mit einem Troggarten lohnt sich ein vollsonniger Standort; der Trog sollte etwas erhöht stehen, damit Wasser immer ablaufen kann. Als Dränageschicht beginnt man mit einer gut handbreiten Schicht Kieselsteinen, wobei zuerst einige größere Tonscherben über die Abzugslöcher gelegt werden. Das eingefüllte Substrat sollte mager sein; gut geeignet ist entweder eine gekaufte Spezialmischung oder eine selbst hergestellte Mischung aus jeweils einem Viertel Sand und Rindenhumus oder Kompost und zur anderen Hälfte Gesteinssplit, den es im Baustoffhandel gibt. In den lockeren Boden hinein lassen sich dann auch noch einige wenige schöne Natursteine hineindrücken, die ein alpines Flair ausstrahlen.
Bevor es an die Auswahl der Pflanzen geht, sollte man über den Charakter des Troggartens entscheiden; möglich ist eine Bepflanzung mit den Schwerpunkten „Immergrüne“, „Farbenfrohe Polsterstauden“ sowie „Alpen- oder Steingartenpflanzen“. Am schwierigsten ist es, eine kleine Landschaft zu gestalten, bei der die Vertreter von Gehölzen, Stauden und Gräsern harmonisch vertreten sind. Wichtig ist es auch, seinen Troggarten nicht mit allen möglichen Pflanzen vollzustopfen. Wenige Arten wirken zum einen überzeugender, und zum anderen benötigen die Pflanzen Platz, um sich auszubreiten.
Für erste Versuche bietet sich eine Bepflanzung mit verschiedenen Hauswurzarten und -sorten an. Diese kleinen bis großen Blattrosetten in verschiedenen Farben und Formen, bei denen sich um die Mutterpflanze ständig neue Ableger bilden, wachsen schnell zu einem dichten Bewuchs zusammen und sehen zu jeder Jahreszeit, nicht nur zur Blüte im Sommer, sehr dekorativ aus. Für eine farbenfrohe Bepflanzung bieten sich Polsterstauden an, die je nach Art vom Frühjahr bis zum Herbst blühen. Bei dieser Kombination sollte ein Zwerggehölz, wie Kiefer, Wacholder oder Zypresse, im Mittelpunkt stehen, um das die Stauden gruppiert werden. Für eine Frühjahrsblüte sorgen Blaukissen, Gänsekresse, Schleifenblume, Steinkraut und etwas später Polsterphlox. Zum Sommer blühen spezielle Nelken und Glockenblumen, im Hochsommer Enzian und zum Herbst verschiedene Kissenastern. Auch hier gilt es, sich auf wenige Arten zu beschränken; gelungen wirkt z.B. eine Zwergkiefer, umgeben von einer Enzianwiese.
Augenmaß und ein grüner Daumen sind nötig, wenn man kleine Landschaften oder Wäldchen im Trog zusammenstellt. Bei den immergrünen Gehölzen ist es wichtig, die verschieden Wuchsformen harmonisch zu kombinieren.
Im Laufe der Jahre und der gesammelten Erfahrungen gibt es dann vielfältige Möglichkeiten zum Experimentieren und die Troggärten mit kleineren Gräsern, Farnen, Sommerblumen und Zwiebelgewächsen zu versehen.
Peter Busch